Räikkönen und Renault liegen im Clinch

Von SPOX
Kimi Räikkönen startet in diesem Jahr für Citroen in der Rallye-WM
© Getty

Kimi Räikkönen schließt ein Formel-1-Comeback bei Renault aus und bricht einen Streit mit den Franzosen vom Zaun. Im Titelkampf setzt keiner der deutschen Piloten auf Sebastian Vettel. Während die Veranstalter des Südkorea-GP auf einem normalen Ablauf des ersten Rennwochenendes pochen, haut Nick Heidfeld auf den Putz.

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Räikkönen sagt Renault ab: Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen hat ein Formel-1-Comeback bei Renault zumindest für das Jahr 2011 ausgeschlossen. Der 30-jährige Finne, der nach der Saison 2009 von Ferrari in die Rallye-WM zu Citroen gewechselt war, beendete im Gespräch mit der finnischen Tageszeitung "Tarun Sanomat" entsprechende Spekulationen.

"Ich kann mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass ich 2011 nicht für Renault fahren werde", sagte Räikkönen: "Ich habe das niemals ernsthaft in Erwägung gezogen."

Hintergrund ist, dass sich Räikkönen über den französischen Rennstall maßlos geärgert hat. "Ich bin sehr enttäuscht, wie man meinen Namen für Marketing missbraucht", sagte Räikkönen und meinte damit, dass das Team seine lose Anfrage gleich als großes Interesse verkauft habe.

Dagegen wehrt sich aber Teamchef Eric Boullier: "Wir haben uns das Image von Kimi in keiner Weise zunutze gemacht, doch genau das hat er behauptet. Ich sehe keinen Vorteil darin, den Medien zu sagen, dass Kimi Interesse an uns hat. Wir haben einfach nur auf Fragen geantwortet, und das Thema ist auf sehr großes Interesse gestoßen."

Auf jeden Fall sind sich nun beide Seiten einig, dass es keine gemeinsame Zukunft in der Formel 1 geben wird. Schade, findet Renaults Nummer eins Robert Kubica. "Ich dachte, es gäbe eine Chance, dass er zu uns kommt, aber das ist offensichtlich nicht der Fall. Das enttäuscht mich irgendwie, denn ich hätte ihn gerne im Team gesehen."

Keiner setzt im Titelkampf auf Vettel: Wer wird 2010 Weltmeister? Diese Frage geistert in Suzuka fortwährend durch das Fahrerlager. Klar, dass auch alle deutschen Fahrer nach ihrem Tipp gefragt wurden. Interessant: Keiner setzt vorbehaltlos auf seinen Landsmann Sebastian Vettel - nicht einmal Michael Schumacher.

Der Rekordchampion sagt: "Geld setzen würde ich auf niemanden, aber ich drücke einem die Daumen, mit dem ich befreundet bin." Auch Timo Glock drückt Vettel die Daumen, meint aber: "Die besten Voraussetzungen hat Mark Webber. Einer der beiden wird es am Ende machen."

Nico Rosberg setzt auf "einen Red Bull oder Alonso", Nick Heidfeld tippt auf Webber, "weil er im Moment die meisten Punkte hat, im schnellsten Auto sitzt und bis jetzt trotz des Drucks recht wenig Fehler gemacht hat." Adrian Sutil sagt: "Ich habe vor einiger Zeit auf Lewis Hamilton gesetzt, und ich bleibe dabei."

Nico Hülkenberg sieht Ferrari-Pilot Alonso im Vorteil, denn: "Ich halte ihn für den erfahrensten und reifsten Fahrer. Wenn am Ende der Druck höher wird, ist er sehr gut und hat den Killerinstinkt, um sich durchzusetzen. Red Bull hat zwar wie zuletzt in Singapur einen Mega-Speed, aber es gewinnt am Ende Fernando."

Nick Heidfeld akzeptiert und gratuliert: Quick Nick hegt keinen Groll gegen sein Sauber-Team, auch wenn er im kommenden Jahr dem zahlungskräftigen Mexikaner Sergio Perez weichen muss. Im Gegenteil: Er gratuliert Peter Sauber sogar zur neuen Einnahmequelle. Heidfeld kümmert sich lieber um seine eigene Zukunft und sagt: "Es verändert die Situation für mich nicht dramatisch. Wir waren vorher mit anderen Teams in Gesprächen und sind das nach wie vor."

Im Gegensatz zu früheren Jahren macht Heidfeld schon jetzt offensiv Werbung in eigener Sache: "Ich hoffe, dass man daran denkt, wie und gegen wen ich in den letzten Jahren in der Formel 1 gefahren bin. Da muss ich mich mal ein bisschen ins Schaufenster stellen. Ich bin gegen Robert Kubica gefahren, gegen Kimi Räikkönen, Felipe Massa, Mark Webber, die alle mal Weltmeister-Kandidaten waren oder zumindest einen sehr guten Ruf hatten, und ich habe - ohne überheblich zu klingen - gegen alle gut ausgesehen, wenn nicht noch mehr."

Südkorea-GP findet statt - basta: Die Skepsis wegen der Fertigstellung des Kurses in Südkorea, auf dem in gut zwei Wochen ein Rennen stattfinden soll, ist ungebrochen. Droht im Titelkampf etwa der GAU einer Absage?

Nein, darauf beharren die Veranstalter energisch. "Wir befinden uns auf der Zielgeraden, aber wir werden es bis zum Event schaffen", sagte OK-Mitglied Peter Baek: "Alles läuft nach Zeitplan, und alles wird rechtzeitig fertig werden."

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