"Mercedes und Ferrari wollen ihn haben"

Von Alexander Mey
Sebastian Vettel (l.) mit Michael Schumacher (r.) und Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali
© Getty

Vor dem Großbritannien-GP am Wochenende in Silverstone befindet sich Sebastian Vettel in einer kuriosen Situation. Er wird auch dank seines Sieges in Valencia zum Spekulationsobjekt im Fahrerkarussell, obwohl es aktuell eigentlich gar nichts zu spekulieren gibt. Angeblich wollen Ferrari und Mercedes Vettel zu sich lotsen.

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Sebastian Vettel sagt zu seiner Zukunft nur so viel: "Ich habe noch einen längerfristigen Vertrag mit Red Bull. Was danach kommt, wird man sehen."

Klingt reichlich unspektakulär, zeigt aber nur, dass sich Vettel im Titelrennen nicht von Nebengeräuschen aus dem Konzept bringen lassen will. Und Nebengeräusche gibt es reichlich.

Laut "Sport-Bild" hat neben Ferrari auch Mercedes die Fühler nach dem mittlerweile 23-Jährigen ausgestreckt. "Ich weiß, dass Mercedes Sebastian haben will. Ferrari auch", zitiert die Zeitschrift Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Sogar McLaren ist nicht abgeneigt."

Neuer Vertrag "am besten bis 2028"

Bei keinem der angesprochenen Top-Teams geht es um das kommende Jahr. 2011 und 2012 sind noch alle wichtigen Cockpits besetzt, und auch Vettel selbst hat einen bis Ende 2012 gültigen Vertrag mit Red Bull.

Aber was kommt danach? Kann Red Bull das momentane Niveau halten oder setzen sich mittelfristig doch wieder die großen Konzerne an der F-1-Spitze fest? Gedankenspiele, die sich für Vettel im Moment verbieten, die sein Chef aber sehr wohl im Hinterkopf hat.

"Deshalb wollen wir Sebastian langfristig binden", sagt Horner. "Am besten bis 2028. Dann ist er 41. So wie heute Michael Schumacher."

Drei Jahre mit Option bis 2018

Nicht ganz ernst gemeint von Horner und sicher ein bisschen arg optimistisch, aber eine Vertragsverlängerung bis 2015 war vor einigen Wochen schon einmal im Gespräch und kommt nun offenbar wieder auf die Tagesordnung.

Schon in Silverstone will Red Bull laut "Sport-Bild" Vettel einen neuen Dreijahres-Vertrag zu verbesserten Konditionen anbieten. Es soll zwölf anstatt bisher acht Millionen Euro pro Jahr geben. Dazu eine Option bis 2018 zu weiter verbesserten Bezügen.

Der Grund für die großzügigen Offerten liegt auf der Hand. "Sebastian ist die Zukunft. Er wird noch viele Jahre fahren und gewinnen", sagt Horner.

2013 stehen Vettel alle Türen offen

Für wen er ab 2013 gewinnen wird, ist in der Tat eine interessante Überlegung. Denn vorausgesetzt, seine Leistungen bleiben stabil, dann stehen ihm in zweieinhalb Jahren alle Türen offen.

Bis dahin wird Michael Schumacher wohl seine zweite Karriere bei Mercedes beendet haben, die Verträge von Fernando Alonso und Felipe Massa bei Ferrari sind ausgelaufen und McLaren-Pilot Jenson Button wird auch schon 33 Jahre alt sein.

Reizvolle Perspektiven für einen jungen Mann wie Vettel. Aber der tut, was er immer tut. Er bleibt auf dem Teppich: "Geld spielt bei mir keine Hauptrolle. Für mich ist wichtig, immer in einem konkurrenzfähigen Auto zu sitzen und ein Team um mich herum zu haben, in dem ich mich wohlfühle. Und ich fahre grundsätzlich nur da, wo ich gewinnen darf."