Mercedes ist schlechter als Schumi

Von Alexander Mey
Michael Schumacher hat in den ersten zehn Rennen nur 36 WM-Punkte für Mercedes eingefahren
© Getty
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These 6: Lotus ist das einzige neue Team mit Perspektive

Dass es für alle Neulinge schwer werden würde war klar. Aber die erste Saisonhälfte hat gezeigt, dass sie unterschiedlich gut mit ihren Problemen fertig werden.

Virgin zeigt zwar vor allem nach den letzten Updates am Auto, dass der Speed grundsätzlich vorhanden ist. Aber kein Team hat derartig viele technische Probleme wie der Arbeitgeber von Timo Glock. Es vergeht kaum ein Training, in dem der Deutsche nicht mit irgendeinem Defekt an der Box versauert.

Hispania Racing hat zwar ohne jegliche Testfahrten ein überraschend zuverlässiges Auto auf die Strecke gebracht, ist aber eindeutig zu langsam. Dazu sieht es finanziell offensichtlich sehr düster aus, wenn man in jedem Rennen einen der Stammfahrer durch Bezahlfahrer Sakon Yamamoto ersetzen muss.

Die Finanzierung ist bei Lotus von allen Neulingen deutlich am solidesten. Kein Wunder, wenn man von der malaysischen Regierung unterstützt wird. Die Piloten Jarno Trulli und Heikki Kovalainen sind vielleicht nicht mehr die schnellsten, aber sie bringen mit ihrer Erfahrung die Entwicklung deutlich voran. Dazu kommt ein fähiger Mann wie Technikchef Mike Gascoyne, für den es zwar bei einem Top-Team nie gereicht hat, der aber zweifellos konkurrenzfähige Autos bauen kann.

In einigen Qualifyings war Lotus schon relativ nah an den hinteren etablierten Teams wie Sauber oder Toro Rosso dran. In der Regel fehlen rund zwei Sekunden. Es ist nicht aussichtslos, diesen Rückstand mittelfristig aufzuholen.

Marc Surer: Virgin hat mich überrascht, denn sie können bei der Entwicklung doch einigermaßen mithalten. Aber Lotus ist auch im Hinblick auf die Finanzierung ganz klar der Maßstab. Und den Rückstand von rund zwei Sekunden auf das Mittelfeld der etablierten Teams kann man durchaus über nur einen Winter aufholen, wenn man sich schon jetzt voll darauf konzentriert.

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