"Raubt der neuen Generation einen Platz"

Von SPOX
Ein Freund der Jugend: Coulthard musste seinen Platz bei Red Bull für Vettel (r.) räumen
© Getty

David Coulthard erneuert seine Kritik am Comeback von Michael Schumacher. Der Rekord-Champion würde jungen Talenten den Platz klauen. Lewis Hamilton hält Fernando Alonsos Kritik für das Ergebnis von Neid und Missgunst. Außerdem: Timo Glock denkt offen über einen Teamwechsel nach. Geht er zu Renault? Und: Startet die Formel 1 bald auf Mallorca? Die Neuigkeiten aus der Königsklasse.

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Coulthard tritt nach: Der Schotte kann es einfach nicht lassen. Nach seiner heftigen Schumi-Kritik im Anschluss an den Kanada-GP legte er nun noch einmal nach. Es sei ja nett, dass Schumacher wieder fahre, sagte er in einem Video-Interview auf der Red-Bull-Website, aber: "Er raubt der neuen Generation damit einen Platz." Er selbst würde deshalb auch kein Comeback planen. Unterstützung erhält Schumacher hingegen von seinen deutschen Kollegen. "Michael als schlecht zu bezeichnen ist nicht richtig. Er fährt schließlich auf Augenhöhe mit Nico Rosberg", sagte Sebastian Vettel der "Auto Bild motorsport". "Er macht keinen schlechten Job. Er ist schnell und fordert Nico. Dass er uns jetzt nicht alle bügelt, zeigt doch nur, dass auch ein Schumacher das richtige Auto braucht, um zu gewinnen. Schade, dass die meisten Leute das einfach nicht verstehen." Und Rookie Nico Hülkenberg meint: "Michael sollte sich diesen Schuh einfach nicht anziehen."

Timo Glock vor dem Absprung? Timo Glock hat es nicht leicht. Mit seinem Virgin-Team fährt er dem Rest des Feldes weit hinterher und kämpft lediglich mit Lotus und HRT um die zweifelhafte Ehre des inoffiziellen Bester-Newcomer-Titels. Kein Wunder, dass man da nach anderen Möglichkeiten sucht. "Ich halte die Augen offen", gesteht der Virgin-Pilot gegenüber "Auto Bild motorsport". "Hinschmeißen werde ich zwar nicht, aber hier hinten ist das Leben schon hart. Aber da musst du das Beste daraus machen. Sonst schwächst du dich und kannst deine Leistung nicht bringen." Mögliche Anlaufstellen: Renault, Force India und Sauber.

Hamilton stichelt gegen Alonso: Die Privat-Fehde zwischen Fernando Alonso und Lewis Hamilton geht weiter. Nachdem Alonso im Anschluss an den Europa-GP schwere Vorwürfe gegen Hamilton und die Rennleitung erhoben hatte, kommt jetzt der Konter aus England. Auf die Frage eines BBC-Journalisten, ob Alonsos Kritik vielleicht etwas mit Neid und Missgunst zu tun haben könnte, antwortete er schlicht mit: "Ja". "Ich habe gesehen, dass er von einem Sauber überholt wurde. Da muss er sich gefühlt haben wie in einer anderen Welt", scherzt der Brite. Warum Alonso ausgerechnet auf ihn sauer ist, kann er indes nicht verstehen: "Jeder darf zwar seine eigene Meinung haben und er ist bestimmt unzufrieden mit seinem Ergebnis, aber ich habe ihm doch überhaupt nichts getan."

Mehr Testfahrten für Nachwuchsfahrer? Das fordern jedenfalls Force-India-Testfahrer Paul di Resta, Mercedes-Ingenieur Jock Clear und McLaren-Boss Martin Whitmarsh. Der Hintergrund: Seit der Einführung des Test-Verbots sei es für junge Fahrer viel schwieriger geworden, in der Königsklasse Fuß zu fassen. "Dass der Nachwuchs nicht mehr in den aktuellen Boliden testen darf, ist fürchterlich", sagte Clear auf dem von "itv.com"-Kolumnist James Allen organisierten FOTA Fans Forum. "Sie sind schließlich die Zukunft der F1. Aber im Moment haben sie keine Chance. Denn wenn sie nie in einem solchen Auto testen dürfen, können sie nicht mit den erfahrenen Piloten mithalten. Und die Teams sind ungeduldig. Wenn ein junger Fahrer ein paar Rennen nicht überzeugt hat, ist er weg."

Dadurch drohe die Formel 1 zu einer geschlossenen Gesellschaft zu werden. Und: "Wäre es nicht vielleicht besser, wenn Fahrer und Teams Erfahrung mit Upgrades hätten, bevor sie diese am Rennwochenende testen müssen?", fragt Clear. Auch Whitmarsh sagt: "Das Test-Verbot war bei seiner Einführung sicherlich richtig, jetzt muss man es aber lockern."

Formel 1 am Ballermann? Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist immer auf der Suche nach neuen Rennstrecken und mehr Spektakel. Das neueste Projekt: Ein Rennen auf Mallorca. Dort soll nämlich eine gut 5,8 Kilometer lange neue Rennstrecke entstehen, die von der lokalen Regierung mit 60 Millionen Dollar gefördert wird. Bereits 2013 könnte sie fertig sein und Ecclestone ließ sich die Pläne vorsorglich beim Rennen in Valencia vorlegen. Brisant: Genau dieses Rennen könnte durch den neuen "Mallorca-GP" abgelöst werden. Auch Frankreich könnte mit Magny-Cours mittelfristig wieder in den Rennkalender zurückkehren. Das berichtet die französische Zeitung "Auto Hebdo". Demnach wurde die stark kritisierte Infrastruktur verbessert, sodass man nun erneut "ohne Eile" mit F-1-Boss Ecclestone verhandeln wolle.

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