Happy Birthday, Britney Spears!

Von Alexander Mey
Die Ähnlichkeit mit Nico Rosberg ist verblüffend: Britney Spears (l.) mit Schwester Jamie Lynn
© Getty

Der Europa-GP in Valencia ist vorbei. Genug von Horrorcrashes, Siegen und Safety-Cars. Es ist Zeit für die kleinen Geschichten am Rande, die die Formel 1 abseits der Streitereien manchmal auch ganz liebenswert machen. Die Top 8 aus Valencia.

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Platz 8: Waaaaas?!

Manchmal kann einem die Macht der Gewohntheit böse Fallen stellen. Goldene Regel: Vor dem Start ist in der Boxengasse immer ein Höllenlärm. Überall werden Motoren angelassen und die Drehzahlen hochgejagt. Kurzum, man versteht kein Wort. So ein Fuchs wie Sky-Boxengassenreporter Simon Südel weiß das natürlich und spricht bei Interviews direkt vor dem Rennen entsprechend laut. Im Prinzip clever, nur dann blöd, wenn gerade niemand irgendeinen Motor anlässt oder Drehzahlen hochjagt. Wenn man dann noch einen schlagfertigen Interviewpartner wie Nico Hülkenberg neben sich hat, sieht man schnell ganz alt aus. Der antwortete nämlich auf die Frage NACH DEN AUSSICHTEN FÜR DAS RENNEN folgendermaßen: "Sag mal, warum schreist du mich denn so an? Ich steh' doch direkt neben dir."

Platz 7: Meeresfrüchte mit Gesicht

Ein bisschen strange ist das Geschenk ja schon, das Pedro de la Rosa anlässlich seines Heimrennens bekommen hat. Es gab nicht etwa einen Kuchen, einen Präsentkorb oder einen Strauß Blumen. De la Rosa bekam eine riesige Pfanne mit Paella, auf die sein Konterfei modelliert war. Sah nett aus, haben wir so aber auch noch nie erlebt.

Platz 6: Kleine Sünden I

Wir würden diesen kleinen Scherz nicht machen, wenn Mark Webber bei seinem heftigen Unfall irgendetwas Ernstes passiert wäre, aber da er sich zum Glück nur ein paar blaue Flecken abgeholt hat, können wir uns einen Seitenhieb nicht verkneifen. Wer vor dem Rennen auf ein 5:1 für England im WM-Achtelfinale gegen Deutschland tippt...

Platz 5: Kleine Sünden II

Gleicher Unfall, gleiches Glück, dass nichts passiert ist. Aber auch Heikki Kovalainen hatte sich vor dem Crash offenbar den Unmut des Rennfahrer-Schicksals zugezogen. Er war nämlich zum Gruppenfoto bei Lotus nicht dabei, weil er schlicht und ergreifend zu spät gekommen war. Er musste mit dem Auto kommen, weil die Fluglotsen in Frankreich streikten. Nicht so tragisch, könnte man sagen, ist doch nur ein Gruppenfoto. Leider war es aber das offizielle Foto zum 500. Grand Prix der Traditionsmarke. Und ob Kovalainen beim 1000. Rennen noch im Cockpit sitzt...?

Platz 4: Red Bull, Ihr seid einfach die Besten!

Nein, nicht wegen des Sieges von Sebastian Vettel. Auch nicht, weil sich seine durchweg englischen Mechaniker das ganze Wochenende über den jungen Deutschen lustig machten, nur um dann im Fußball doch die wohlverdiente Klatsche zu kassieren. Die Bullen sind die Besten, weil ihr Motorhome, die Energy Station, einfach überragend ist. Da kann man auf mehreren Etagen nett essen, trinken und plaudern, abends Partys feiern - und der Clou: Wenn man Model oder ähnliches ist und irgendwie Einlass ins Fahrerlager bekommen hat, kann man in knappen Bikinis im Pool herumtollen und dabei das Rennen der knackigen Jungs in den engen Overalls beobachten. Cool!

Platz 3: Apropos cool

Lässig sind sie ja, die Jungs von McLaren. Da erkennt dieser Lewis Hamilton während des Rennens bei über 200 km/h, das auf der Strecke eine Bierflasche liegt. Schade eigentlich, dass er nicht auch noch die Marke erkannt hat. Wobei, dass hätte dann unnötige Fragen nach seinem Trinkverhalten aufgeworfen. Damit aber noch nicht genug der Lässigkeit. In einem Werbevideo versuchen sich Hamilton und Jenson Button daran, ihren Dienstwagen ohne Hilfe der McLaren-Mechaniker zusammenzusetzen. Sehr witzig, hätte man eigentlich nur von Red Bull erwartet. By the way: Was ist eigentlich aus dem guten alten spröden und garantiert humorfreien McLaren eines Ron Dennis geworden?

VIDEO: Hamilton und Button versuchen sich als Mechaniker

Platz 2: Schumi so schlecht wie nie

Niemals, wirklich niemals in seiner ganzen ellenlangen Formel-1-Karriere war Michael Schumacher auch nur annähernd so schlecht wie beim Europa-GP in Valencia. 15. im Ziel, das gab es noch nie. 1995 in Ungarn wurde er mal als Elfter gewertet, nachdem er kurz vor dem Ziel ausgeschieden war. Das war es aber auch schon. In der Startaufstellung stand Schumi in elf Jahren sechs Mal weiter hinten als auf Position 15. Allerdings niemals unter regulären Bedingungen. In Spa 1995 kam bei Platz 16 Regen dazwischen. In Brasilien 2004 wurde er um zehn Startplätze zurückversetzt und war 18. In Monaco 2006 musste er wegen des Parkmanövers in der Rascasse von ganz hinten starten. In China 2004, Australien 2005 und der Türkei 2005 konnte er im Qualifying keine gültige Zeit setzen. Au Backe Schumi, das war dann wohl wirklich gar nichts in Valencia.

Platz 1: Happy Birthday, Britney!

Man kann sich seine Spitznamen nicht aussuchen. Schon gar nicht, wenn man Deutscher ist und von Engländern mit einem Namen belegt wird. Fragen Sie mal bei Nico Rosberg nach. Der wurde im Fahrerlager nämlich schon früh nach Britney Spears benannt, weil er eine ähnlich wallende blonde Mähne hat wie das Pop-Sternchen in seiner prä-depressiven Phase. So passiert es dann, dass man live im Fernsehen am Sonntag zu seinem 25. Geburtstag ein Ständchen von Hamilton und Button (siehe Platz drei: lässig) gesungen bekommt mit dem schönen Text: "Happy Birthday, dear Britney!" Na herzlichen Glückwunsch!

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