Schnorchel-Premiere bei Red Bull

Von Alexander Mey
Istanbul Park: Alle Kurven, Geschwindigkeiten, Gangzahlen und Fliehkräfte
© spox

19 Strecken stehen im Rennkalender der Saison 2010. Darunter eine völlig neue in Südkorea und einige umgebaute, zum Beispiel in Bahrain oder Silverstone. SPOX stellt vor jedem Rennen den Kurs detailliert mit Grafik, Fakten und Video vor. Darunter eine Runde im Red-Bull-Simulator mit Sebastian Vettel. Strecken-Check, Teil 7: Türkei.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Streckendaten:

  • Name: Istanbul Park
  • Ort: Istanbul
  • Länge: 5,338 Kilometer
  • Runden: 58
  • Renndistanz: 309,604 Kilometer
  • Kurven: 6 Rechtskurven, 8 Linkskurven

Video: Eine Istanbul-Runde mit Vettel im Rennsimulator

 

Darauf kommt es an:

Die Strecke in der Türkei ist nicht nur eine der wenigen im Rennkalender, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden, sie ist auch eine Berg-und-Tal-Bahn. Die Fahrer haben kaum Gelegenheit, sich etwas auszuruhen. Ständig geht es hin und her, auf und ab. Eine Herausforderung, die die Fahrer lieben, die den Fans aber offenbar ziemlich egal ist. Die Tribünen sind nirgends so leer wie in Istanbul.

Besonderes Highlight des Kurses ist Turn 8. Eine Vierfach-Linkskurve, die mit immensem Speed durchfahren wird und mit bis zu 5 g Fliehkräften den Fahrern viel abverlangt. Wer hier den Kurveneingang nicht perfekt trifft oder ein schlecht abgestimmtes Auto hat, kommt zwangsläufig von der Piste ab.

Das Otodrom erfordert wegen seiner schnellen Kurven im ersten Sektor und der langen Geraden im zweiten Sektor einen Kompromiss bei der Abstimmung. Der Asphalt ist dafür sehr eben.

Die Motoren werden wegen des relativ hohen Vollgasanteils (60 Prozent) stark beansprucht, für Reifen und Bremsen sollte der Kurs jedoch keine große Herausforderung darstellen.

Wetter-Prognose:

  • Freitag: sonnig, 26-28 Grad, 0 Prozent Regen-Risiko
  • Samstag: leicht bewölkt, 29-31 Grad, 0 Prozent Regen-Risiko
  • Sonntag: sonnig, 27-28 Grad, 0 Prozent Regen-Risiko

Die Favoriten:

Red Bull: In schnellen Kurven wie Turn 8 macht dem Red Bull niemand etwas vor. Und wenn das Auto in Monaco überlegen war, wird es das in der Türkei erst recht sein. Es ist sogar eher anzunehmen, dass Sebastian Vettel und Mark Webber etwas weiter vorne liegen werden als im Fürstentum.

Red Bull will in Istanbul zum ersten Mal das F-Schacht-System einsetzen, das nach McLaren-Vorbild auf den Geraden mehr Top-Speed bringen soll. Allerdings kann es in schnellen Kurven auch Nachteile bringen, wenn es nicht perfekt funktioniert. Diese Erfahrung musste Ferrari in Barcelona machen.

Felipe Massa: Ein echter Türkei-Spezialist. Aus irgendeinem Grund ist ihm die Strecke auf den Leib geschneidert. Dreimal hat er das Rennen schon gewonnen und dabei sogar Michael Schumacher im gleichen Auto locker abgehängt. Sollte der Ferrari in Schlagdistanz zu Red Bull kommen, könnte diesmal Massa der erste Verfolger sein, nicht Fernando Alonso.

Mercedes bringt wieder das Auto mit dem längeren Radstand auf die Strecke, das Michael Schumacher in Barcelona deutlich besser gelegen hat als Nico Rosberg. Dazu gibt es eine Ausbaustufe des F-Schacht-Systems. Ob deshalb aber Podestplätze drin sind, muss bezweifelt werden.

Statistik:

  • Sieger 2009: Jenson Button (Brawn GP): 1:26:24,848 Stunden
  • Pole-Position 2009: Sebastian Vettel (Red Bull): 1:28,316 Minuten
  • Schnellste Rennrunde 2009: Jenson Button (Brawn GP): 1:27,579 Minuten
  • Meiste Siege: Felipe Massa (3)
  • Meiste Pole-Positions: Felipe Massa (3)

Das sagen die Beteiligten:

Michael Schumacher (Mercedes): "Wir hoffen auf weitere Fortschritte in der Türkei, nachdem wir schon einige Verbesserungen in Barcelona und Monaco verbuchen konnten. Die Strecke selbst ist sehr speziell, man fährt gegen den Uhrzeigersinn, ziemlich hügelig und mit sehr unterschiedlichen Kurvenlayouts; ich fahre sie eigentlich sehr gerne."

Sebastian Vettel (Red Bull): "Mark ist im Moment mein Hauptgegner. Das ist gut so, denn es ist mir viel lieber, ich habe einen starken Teamkollegen, der mich zu Höchstleistungen treibt, als einen Nummer-Zwei-Piloten, der mich nicht fordern kann."

Felipe Massa (Ferrari): "Das muss wohl meine Lieblingsstrecke sein. Ich bin hier 2006 hergekommen und bin mit Michael gefahren. Dann war Kimi mein Teamkollege und jetzt ist es Fernando. Das sind alles starke Fahrer. Ich fühle mich im Team sehr respektiert. Das ist es, worauf es ankommt."

Zeitplan:

  • Freitag, 9 Uhr: 1. Training
  • Freitag, 13 Uhr: 2. Training
  • Samstag, 10 Uhr: 3. Training
  • Samstag, 13 Uhr: Qualifying
  • Sonntag, 14 Uhr: Rennen

Stand in Fahrer- und Konstrukteurs-WM