Hase, Puppe, Frittenbude

Von Alexander Mey
Wie lange erfreuen die Pussycat Dolls noch die Männerwelt?
© Getty

Ade, ihr schönen Ardennen! Der Belgien-GP ist Geschichte - und hat Geschichte geschrieben. Erster Saisonsieg für Ferrari, Pole-Position für Force India - ein tolles Rennen. Toll waren auch diesmal wieder die netten kleinen Nebengeräusche rund um Schumi-Kappen, abgebrannte Frittenbuden und angeblichen Stress bei den Pussycat Dolls. Die Top 8 aus Spa.

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Platz 8: Die dunkle Seite des Giancarlo F.

Manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Das geht nicht nur Menschen so, auch Hasen haben von Zeit zu Zeit einfach nur Pech. Da trottete so ein Meister Lampe am Samstag nichts Böses ahnend durch sein altbekanntes Ardennen-Wäldchen, als das Schicksal brutal zuschlug. Er hastet ausgerechnet in dem Moment über die Rennstrecke, in dem Giancarlo Fisichella vorbeikam. Das Zusammentreffen endete tragisch, der Hase ließ dabei sein Leben.

Und was machte Fisichella? Anstatt zu trauern oder wenigstens ein komisches Gefühl im Bauch zu haben, plante er schon die Jagd auf den nächsten Hasen. Er sagte (Hasenliebhaber jetzt bitte aufhören zu lesen): "Meine Ingenieure sagten mir, dass es Glück bringt, wenn man in England etwas mit einem Hasen zu tun hat. Das hat gestimmt. Das nächste Mal, wenn ich um den Kurs fahre, werde ich einen weiteren Hasen suchen."

Ob die Engländer bei ihrer Binsenweisheit auch an Unfälle zwischen Hase und Formel-1-Auto gedacht haben? Eher nicht.

LIVE-TICKER: Der Belgien-GP zum Nachlesen

Platz 7: Burning Frittenbude

Das Spektakel in Spa ging schon vor dem ersten Training am Freitag los. Irgendein Fritten-Frittierer war ob des hohen Besuchs der Formel-1-Größen offenbar so euphorisch, dass er etwas sorglos mit dem Fett umging und seine komplette Bude abfackelte. Ist nicht viel passiert, die Feuerwehr war schnell vor Ort und hat den Brand gelöscht. Nur ihre heiß geliebten Fritten mussten sich die Belgier woanders kaufen.

Platz 6: Regen

Das mit der Fritten-Bude wäre alles halb so schlimm gewesen, wenn es wie sonst immer in den Ardennen geregnet hätte. Aber irgendwie sorgte eine Laune der Natur dafür, dass es die meiste Zeit des Wochenendes trocken blieb. Sogar die Sonne war zu sehen und das Thermometer stieg über den Gefrierpunkt. So sieht Klimawandel aus.

An alle, die anhand dieses schockierenden Berichts minütlich mit der Apokalypse rechnen: keine Panik, während des ersten Trainings hat es doch geregnet, es war neblig und saukalt. Manchmal ist die Welt in den Ardennen doch noch in Ordnung.

Platz 5: Die drei von der Tankstelle

Quizfrage: Was haben Jarno Trulli, Timo Glock und Fernando Alonso gemeinsam? Alle drei hatten während des Belgien-GP jede Menge Zeit. Zeit, sich im stehenden Auto darüber zu wundern, warum es an der Box nicht so richtig vorwärts geht. Toyota versemmelte erst bei Glock einen Tankstopp, dann bei Trulli. Renault vermasselte bei Alonso eigentlich nichts, trotzdem stand der Spanier eine gefühlte halbe Stunde an der Box. Bei einer Kollision mit Adrian Sutil am Start hatte er sich die linke vordere Radabdeckung so stark verbogen, dass das Rad nicht ohne weiteres zu wechseln war.

Selbst schuld, sagte Nico Rosberg dazu. Der schob nämlich einen gewaltigen Hals auf  Alonso. "Ich habe am Start Sutil angeschoben, weil Alonso hinten einen auf Kamikaze gemacht hat", sagte Rosberg "Motorsport-Total.com". "Ich bin sehr happy, dass er dafür ausgefallen ist. Er war da viel zu aggressiv." Das war aber böse, Nico!

Platz 4: Alarm für Nico Rosberg

Und noch einmal Nico. Eigentlich hätte er schon vor dem Rennen alle Aggressionen abbauen sollen, schließlich war er am Filmset im brutalen Adrenalin-Einsatz. Er spielte in einer Folge der TV-Serie "Alarm für Cobra 11" mit und wurde in einem Stunt mit einem Gummiseil nach hinten gerissen. Klingt nicht so toll für einen Mann, der mit über 300 km/h durch die Eau Rouge brettert. Aber ihm hat es gefallen. "Es war genauso, als würde man in einem Film in die Luft gesprengt werden", sagte Rosberg. "Ich hatte viel Spaß dabei." Vielleicht sollte er sich mal mit Adrian Sutil treffen, der wollte schließlich früher Stuntman werden.

Platz 3: Mit 42 km/h durch die Eau Rouge

Was Rosberg mit über 300 km/h kann, kann Axel Cruysberghs auch, allerdings nur mit 42 km/h. Cruysberghs ist nämlich kein Formel-1-Fahrer, er ist Skateboarder und war in dieser Eigenschaft am Freitag in Spa auf der Piste. Der Europameister ließ es im Auftrag der "BBC" einfach mal rollen - und zwar das Gefälle durch die Eau Rouge entlang. Das nimmt man beim Zusehen gar nicht wirklich war, aber die Tatsache, dass Cruysberghs stattliche 42 km/h erreicht hat, spricht für einige Steigungsprozente.

Platz 2: Schumi is back!

Na ja, nicht so ganz. Weder auf noch neben der Strecke ließ sich der ungekrönte König der Ardennen blicken, aber immerhin waren seine Comeback-Kappen vollzählig angetreten. Kein Witz, die wurden in Spa wirklich zu Tausenden verkloppt, obwohl es überhaupt kein Comeback gegeben hat. War wohl so ein bisschen wie mit der blauen Mauritius. Die halten viele auch für einen Fehldruck und sie ist heute unfassbar viel Geld wert. Ob es mit den Schumi-Kappen mal genauso läuft?

DIASHOW: So sehen die Schumi-Comeback-Kappen aus

Platz 1: Beziehungskrise bei den Püppchen

Ein bisschen übelster Gossip zum Abschluss, muss auch mal sein. Die "tz" meldete am Montag nach dem Rennen in Spa, dass die Pussycat Dolls vor der Spaltung stehen. Hat eigentlich überhaupt nicht das Geringste mit Sport, noch weniger mit Motorsport zu tun, wäre da nicht Nicole Scherzinger mit ihrer schnelleren Hälfte Lewis Hamilton. Der soll nämlich an der möglichen Spaltung schuld sein - sagt die "tz".

Seine Erfolge sollen Nicole noch berühmter gemacht haben als ohnehin schon, wodurch sich ihre Mit-Püppchen vernachlässigt fühlen und nun ihr eigenes Süppchen kochen wollen. Dabei müssen sie sich doch nur einen anderen Formel-1-Weltmeister zum Turteln krallen. Bald kommt schließlich ein neuer Champion auf den Markt.