Lauda vor Sensations-Comeback!

Von Alexander Mey
Niki Lauda hing nach der Saison 1985 seinen Formel-1-Helm endgültig an den Nagel
© Getty

Der Europa-GP in Valencia war etwas für Feingeister, für Freunde der ausgefeilten Strategie, der Fernduelle um Zehntel und Hundertstel - für Freunde von viel Action auf der Piste war er nichts. Egal, dafür ging es abseits der Strecke richtig ab - die Top 8.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Platz 8: Schumi chauffiert Horst Schlämmer

Wenn man Bundeskanzler werden will, muss man sich mit den ganz Großen der Nation sehen lassen. Unser aller Grevenbroicher Star-Journalist Horst Schlämmer nahm sich den Rat zu Herzen und hatte in seinem neuen Film Schumi. Genauer gesagt hatte er Schumi als Chauffeur in einem Ferrari.

Zum Glück spielte es für diese Aufnahmen keine Rolle, dass Schumi immer noch Nacken hat. Zusätzlich zu Nacken hatte Schumi in Valencia auch noch Slowhand, Mister Slowhand Eric Clapton - und zwar zu Gast. So, jetzt weißte Bescheid, Schätzelein!

Platz 7: Buemi erschleicht sich Duell gegen Schumi

Da ja dieser Tage in der Formel 1 sowieso alles nur Schumi, Schumi brüllt, machen wir es - zumindest in den ersten Punkten der Top 8 - auch so. In Valencia war es ja so, dass es wirklich jedem total leid getan hat, dass Schumi nicht fahren konnte. Jenson Button hat es leid getan, Nick Heidfeld hat es leid getan, Nico Rosberg hat es leid getan und bestimmt hat es auch dem Mechaniker am linken Hinterrad von Jaime Alguersuaris Toro Rosso total leid getan.

Während die aber alle nur gejammert haben, hat Sebastien Buemi gehandelt. "Ich kann trotzdem bald gegen ihn antreten. Ich habe eine Einladung nach Las Vegas zu einem Kartrennen bekommen, wo neben Schumi noch viele andere Stars antreten werden", verriet Buemi dem "Blick". Dieser Schlingel!

Platz 6: Neue Geschäftsidee für Vettel

Sebastian Vettel soll ja laut "Bild" nach seiner Vertragsverlängerung bei Red Bull so richtig viel Asche verdienen. Zehn Millionen im Jahr sind aufgerufen - ein ganz schöner Batzen. Aber bei einem Wechsel zu Ferrari oder McLaren-Mercedes hätte es sicher noch eine Menge mehr sein können.

SPOX hat einen Vorschlag, wie Vettel das entgangene Vermögen auf anderen Wegen herbeischaffen kann. Einfach das ganze Öl, das bei seinen zahlreichen Motorschäden die Strecke einsaut, einsammeln und auf dem Weltmarkt verkloppen. Da ist der ganz große Reibach drin!

Platz 5: Ein erfreuliches Jubiläum

Rubens Barrichello darf in den Top 8 nicht fehlen. Schließlich hat er nach fast fünf Jahren mal wieder gewonnen. Zudem zum ersten Mal nicht im Ferrari - da darf man auch schon mal heulen wie ein kleines Kind. Aber es sind eben die Emotionen, die Rubinho ausmachen - sowohl positiv als auch manchmal negativ.

In diesem Fall positiv, denn er hat seinen Sieg dem verletzten Felipe Massa gewidmet, um den er sich nach dessen Unfall in Ungarn rührend gekümmert hat. Einen kleinen Seitenhieb hat er Massa aber doch versetzt. Er hat nämlich die Abwesenheit des Ferrari-Piloten genutzt, um ihm klammheimlich den 100. Formel-1-Sieg eines Brasilianers wegzuschnappen.

Platz 4: Ein weniger erfreuliches Jubiläum

An sich ist es eine tolle Sache, die 100. schnellste Rennrunde eines deutschen Formel-1-Fahrers hingelegt zu haben. Wären da nicht die Umstände, unter denen das Jubiläum zustande kam. Timo Glock ist in 1:38,683 Minuten die schnellste Zeit in Valencia gefahren, nachdem er als Letzter seinen zweiten Boxenstopp absolviert hatte und mit neuen Reifen und wenig Benzin richtig Gas geben konnte.

Dazu muss man aber auch sagen, dass der Grund für seinen späten zweiten Stopp der erste Stopp war, den es gar nicht geben sollte. Es war nämlich ein Notstopp nach einer Kollision am Start, die Glocks Rennen komplett zerstört hat. So kann er sich für die schnellste Runde zwar nichts kaufen, er erhält aber auf jeden Fall einen virtuellen Schulterklopfer.

Platz 3: Doping in der Formel 1?

Formel-1-Fahrer laufen keine 100 Meter in 9,58 Sekunden oder schmeißen den Hammer fast 78 Meter weit, trotzdem müssen aber auch sie brav pinkeln, wenn der Dopingfahnder vor der Tür steht. Nachzufragen bei Nico Rosberg, dessen Freundin auf Ibiza morgens um sieben Uhr von einem WADA-Kontrolleur geweckt wurde, weil der das Pipi ihres Liebsten einsammeln wollte.

Letztlich hat alles geklappt, aber die Sache hätte auch schiefgehen können. "Es war ein Glück, dass der Test überhaupt stattfinden konnte, denn meine Freundin mag es nicht sehr, wenn sie während des Urlaubs früh geweckt wird", verriet Rosberg.

Platz 2: Der ahnungslose Luca!

Armer Luca Badoer! Da wird er als Ersatzmann von Michael Schumacher der Öffentlichkeit in Valencia ohnehin schon zum Fraß vorgeworfen - und dann erfüllt er auch noch jedes Klischee, das man sich über ihn nur hätte ausdenken können.

Vier Mal (!) wurde er im ersten Training wegen zu hoher Geschwindigkeit in der Boxengasse geblitzt. Im Rennen ließ er Rookie Romain Grosjean ohne Not in der Boxengasse überholen, nur um dann bei der Ausfahrt über die weiße Linie zu fahren und eine Durchfahrtsstrafe zu kassieren. Der Fakt, dass seine Rundenzeiten zum Teil um mehr als eine Sekunde langsamer waren als die des Vorletzten, rundet das Gesamtbild ab.

Danach haben alle gesagt, dass man von Badoer nicht mehr erwarten konnte und auch nicht mehr erwartet hat. Schön und gut, aber in einem Punkt müssen wir unser Veto einlegen: Er hätte wenigstens wissen können, wer das Rennen gewonnen hat. "Rubens hat gewonnen? Das habe ich noch gar nicht mitbekommen, denn ich musste sofort ins Briefing", sagte Badoer nach dem Rennen. "Aber toll! Rubens ist ein guter Freund von mir, ein netter Kerl. Ich freue mich für ihn." Immerhin wusste er, dass er Letzter geworden ist.

Platz 1: Lauda kündigt Sensations-Comeback an!

Comebacks sind ja seit Michael Schumacher in Mode. Noch mehr in Mode ist es allerdings, sich um den Platz als Vertreter von eben jenem Michael Schumacher zu bewerben. Die Lösung mit Luca Badoer war ja nun nicht so toll, auch wenn er in Spa noch einmal ran darf. Ab Monza wird es dann aber interessant.

Allen voran bringt sich Niki Lauda ins Gespräch. "Statt dem Badoer könnte ich auch fahren", sagte Lauda dem "ORF". Tolle Idee! Immerhin hat der gerade mal 60-Jährige die nötige Erfahrung, ist schon mit Ferrari Weltmeister geworden und gerade mal 24 Jahre aus dem Geschäft. Da geht noch was! Schumi hat ihn prompt ermutigt: "Zu Niki Lauda habe ich schon gesagt, dass er sich doch wirklich selbst reinsetzen soll."

Sollte Lauda wider Erwarten kneifen oder sein Nacken zwicken, dann stehen die Alternativen Schlange. Marc Gene will, Giancarlo Fisichella könnte, Nico Hülkenberg sollte vielleicht, Jacques Villeneuve wäre ganz reizvoll, sogar Anthony Davidson will sich offiziell bei Ferrari um den Job bewerben.

Wir haben innerhalb der SPOX-Redaktion einmal rumgefragt und können bestätigen, dass es auch bei uns Interessenten für einen Einsatz im Ferrari-Cockpit ab Monza gäbe. Aber nur bei freier Kost und Logis!

So steht es in Fahrer- und Kontrukteurs-WM