Vettel hat in Budapest Button im Visier

SID
Sebastian Vettel macht in Ungarn Jagd auf WM-Leader Jenson Button
© Getty

Die "roten Bullen" liegen in der WM-Wertung in Sichtweite von Spitzenreiter Jenson Button. Gerade "Wunderkind" Sebastian Vettel reist mit viel Selbstvertrauen nach Budapest.

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Lobeshymnen vom Chef, Respekt von der Konkurrenz und Zusatzschichten: Sebastian Vettel steht vor dem Großen Preis von Ungarn (Sonntag, 14.00 Uhr) in der Formel 1 im Blickpunkt und will in Budapest die Jagd auf WM-Spitzenreiter Jenson Button fortsetzen.

Auf dem Kurs, wo er vor zwei Jahren erstmals als Stammpilot im Toro-Rosso-Cockpit saß, möchte der 22 Jahre alte heutige Red-Bull-Pilot den Rückstand von 21 Punkten weiter verringern und damit seine Titelchancen vergrößern.

Sein Chef sieht ihn "vielleicht heuer", spätestens aber innerhalb der nächsten zwei Jahre auf dem WM-Thron der Königsklasse. "Nächstes oder übernächstes Jahr ganz bestimmt", sagte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz in einem Interview mit der "Sport Bild".

Mateschitz ohne Angst vor Vettel-Wechsel

Im Alter von 11 Jahren war Vettel ins Talentförderprogramm des Energy-Drink-Milliardärs aufgenommen worden, jetzt greift er nach den Sternen.

Nach den Rekorden für den jüngsten Fahrer auf der Pole Position und den jüngsten Sieger - beides im vorigen Jahr in Monza - kann Vettel in diesem oder im nächsten Jahr auch noch jüngster Weltmeister aller Zeiten werden.

Angst davor, Vettel an ein anderes Team zu verlieren, hat Mateschitz momentan nicht. "Sebastian fühlt sich wohl bei uns. Er wird kaum einen Grund haben, von uns weg zu wollen, solange wir ihm ein Auto bauen, mit dem er gewinnen kann", sagte der 65-jährige Österreicher: "Wenn wir das nicht können, müssen wir ihn sowieso ziehen lassen. Das ist dann aber unser Problem. Er will Weltmeister werden, er muss auf sich schauen."

Brawn kämpft mit Reifenproblemen

Auf Vettel schaut auf jeden Fall die Konkurrenz. "Er ist ein guter Herausforderer", sagte Button, der durch die Plätze sechs und fünf bei den beiden Red-Bull-Doppelsiegen in Silverstone (Vettel vor Mark Webber) und auf dem Nürburgring (Webber vor Vettel) 11 Punkte auf Vettel verloren hat.

Neben besserem Wetter - bei niedrigen Temperaturen hatte das Brawn-Team zuletzt große Reifenprobleme - hofft der Brite beim 10. von 17 WM-Läufen auch auf technische Fortschritte seines Rennstalls.

"Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, uns einfach nur hinter denen einzureihen, denn dann rammen sie uns in der WM ungespitzt in den Boden. Wir müssen selbst wieder Rennen gewinnen, sonst haben wir keine Chance auf den Titel - egal, wie groß der Vorsprung mal war", sagte Button dem Fachmagazin "Motorsport aktuell".

An Ungarn hat der sechsmalige Saisonsieger allerdings gute Erinnerungen. Dort holte er 2006 im Honda seinen ersten und bis zum Beginn dieser Saison einzigen GP-Erfolg.

Vettel, wie Schumacher, ein akrbischer Arbeiter

Auch Buttons Teamchef Ross Brawn nimmt Red Bull und vor allem Vettel sehr ernst. "Er ist ein sehr starker, sehr talentierter Fahrer und bereitet mit deshalb einige Sorgen", sagte das "Superhirn" bei "Auto Bild Motorsport".

Vor allem ist Vettel aber auch, ganz wie einst der mit ihm befreundete Rekordweltmeister Michael Schumacher, ein akribischer Arbeiter.

Nachdem er zuletzt auf dem Nürburgring zum wiederholten Mal schwach gestartet war, schob er Zusatzschichten. Denn auf der winkligen Strecke vor den Toren von Budapest ist Überholen so gut wie unmöglich. "Deshalb sind der Startplatz und ein guter Start extrem wichtig", sagte Vettel: "Darum habe ich letzte Woche noch Starts geübt."

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