Massa operiert - kein Ersatzpilot

SID
Minutenlang versuchten die Rettungskräfte Felipe Massa aus dem Wrack zu bergen
© Getty

Ein schwerer Unfall von Felipe Massa hat das Qualifying in Budapest überschattet. Der Ferrari-Pilot wurde von einem Gegenstand getroffen und raste ungebremst in einen Reifenstapel.

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Ferrari-Pilot Felipe Massa hat einen schweren Unfall in der Qualifikation für den Großen Preis von Ungarn mit einem Stirnbeinbruch, einer Risswunde über dem Auge und einer Gehirnerschütterung überstanden. Beim Rennen am Sonntag wird er nicht starten.

Der Brasilianer wurde in ein Krankenhaus in Budapest gebracht, wo er auf der Intensivstation beobachtet wird, nachdem man ihn erfolgreich operiert hat.

Für Aufregung hatte eine Meldung der Nachrichtenagentur "AP" gesorgt, wonach Massa nach der Operation in Lebensgefahr schwebe. Das wurde von Ferrari aber umgehend dementiert. Genauere Informationen zu Massas Gesundheitszustand soll es am Sonntag Vormittag geben.

Zehnter Startplatz bleibt leer

Einen Ersatzpiloten für Massa wird es nicht geben, da dieser nach den Regeln zumindest am Qualifying hätte teilnehmen müssen. Massas zehnter Startplatz bleibt daher leer.

Der Brasilianer war am Samstag im zweiten Teil des Qualifyings am Ende einer langen Gerade fast ungebremst in eine Barriere aus Reifenstapeln gerast. Dabei verschluckte er nach Informationen der "Bild"-Zeitung seine Zunge. Der Rettungsarzt, der wenige Minuten danach am Unfallort eintraf, musste einen Luftröhrenschnitt vornehmen, um Massas Überleben zu sichern.

Zuvor war in der Zeitlupe im Fernsehen zu beobachten, wie Massa von einem Gegenstand am Helm getroffen wurde.

Mit 190 km/h in den Reifenstapel

Massa verlor offenbar kurz das Bewusstsein, trat dabei gleichzeitig auf Gaspedal und Bremse und prallte mit rund 190 km/h gegen die Reifenbarriere.

Helmschale und Visier wurden durch den Aufprall zerstört, Massas Auge war komplett zugeschwollen.

Massas Zustand stabil

Erst nach mehreren Minuten konnte der Vize-Weltmeister von den Rettungskräften aus seinem Auto befreit werden und wurde dann mit einem Krankenwagen zunächst ins Medical Center der Strecke gefahren.

Wie der Automobil-Weltverband FIA erklärte, war Massas Zustand stabil.

Nach Aussage von Massas Landsmann Rubens Barrichello sei der Ferrari-Pilot zwar benommen gewesen, hätte aber sprechen können. Barrichello war bei Massa im Medical Center, um sich nach dessen Zustand zu erkundigen. Möglicherweise stammte das Teil, das Massa traf, sogar von Barrichellos Auto. Dort wurde ein Teil der Radaufhängung vermisst.

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