Party bis in die Puppen

Von Alexander Mey
Timo Glock beim Boxen mit seiner entzückenden Freundin Isabell Reis
© Getty

Neuer Nürburgring, neue Achterbahn, neuer GP-Sieger. Viele Premieren gab es beim Deutschland-GP. Mark Webber schrieb mit seinem Sieg sogar Geschichte - allerdings wenig erstrebenswerte. Mehr dazu sowie zu einer Razzia bei Force India, einem Mercedes-Jubiläum, einem peinlichen Alonso-Fehler und einer langen Box-Nacht in den Top 8 vom Nürburgring.

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Platz 8: Peinlich, peinlich, Herr Alonso

Okay, es war kalt am Nürburgring. Okay, es war auch ein bisschen rutschig. Aber deswegen gleich hochpeinlich in der Einführungsrunde einen Kreisel drehen? Das ist eigentlich nicht der Stil von Fernando Alonso, aber es ist ihm tatsächlich passiert! "Das war unglaublich. Es war so schwierig, die Reifen aufzuwärmen, da habe ich mich einfach gedreht", sagte Alonso. Ein bisschen peinlich war es ihm selbst wohl auch, denn: "Ich habe versucht, das Auto so schnell wie möglich wieder einzufangen, damit mich nicht allzu viele Autos überholen." Immerhin hat Alonso mit einem starken Rennen seinen Ruf wiederhergestellt.

Platz 7: Schlimmer als in England

Was für ein Jammerlappen, dieser Jenson Button! Da kommt er schon aus einem Land, in dem nie, wirklich nie die Sonne scheint, und dann meckert er über so eine wettersichere Region wie die schöne Eifel. "12 Grad mitten im Juli, das ist ja schlimmer als in England", fluchte Button. Frechheit, jeder weiß doch, dass die Eifel mit Abstand die meisten Sonnenstunden pro Jahr in Deutschland hat.

Platz 6: Die große Mercedes-Party

Die Silberpfeile haben am Ring so richtig die Sau rausgelassen. Nicht unbedingt wegen des Rennens, denn das war doch eher bescheiden, aber wegen der Tradition. Man feierte 75 Jahre Silberpfeile. Das waren noch Zeiten damals, als man einfach die weiße Farbe von seinem Auto abkratzen und danach alles in Grund und Boden fahren konnte. Diese guten alten Zeiten zelebrierten vor dem Rennen Niki Lauda, David Coulthard, Alex Wurz, Pedro de la Rosa und Bernd Schneider. Sie fuhren mit historischen Silberpfeilen um den Kurs. Fast genauso historisch war aus Mercedes-Sicht übrigens das Qualifying. Mit beiden McLaren, beiden Brawn und dem Force India von Adrian Sutil standen fünf Mercedes-betriebene Autos unter den Top 7.

Platz 5: Das Grande Casino ist wieder da

Ferrari-Fans bitte beim nächsten Punkt weiterlesen. Denn hier geht es jetzt um alte Zeiten, als Eddie Irvine im WM-Kampf einmal vier Reifen haben wollte, sie aber von der etwas verwirrten Ferrari-Crew einfach nicht bekam. Es gab nur drei, der Ärger war groß - aber die Verbesserung zum Top-Strategen in den kommenden Jahren auch. Am Nürburgring gab es im Qualifying jedoch wieder einen Hauch von Grande Casino, als Felipe Massa fast die völlig falschen Reifen bekommen hätte. Zum Glück hat es sein Renningenieur Rob Smedley noch rechtzeitig bemerkt. Der ist übrigens kein Italiener...

 

Platz 4: Schumi gibt wieder Gummi

Wer wissen wollte, wie Angst aussieht, musste am Sonntag nur einmal in das Gesicht von RTL-Reporter-Ikone Kai Ebel schauen, als er neben Michael Schumacher auf den Katapultstart der neuen Achterbahn Ring-Racer wartete. Plötzlich war er gar nicht mehr so gesprächig. Schumi dagegen ganz der Racer, extrem tiefenentspannt und mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Da sieht man eben, warum der eine immer im Auto gesessen hat und der andere nur daneben stand.

Platz 3: Razzia bei India

Unfassbar. Da hat Vijay Mallya ein geschätztes Vermögen von weit über einer Milliarde Dollar und dann muss er sich am Nürburgring Geld von Bernie Ecclestone pumpen, damit ihm ein Gläubiger sein Motorhome nicht kurzerhand dicht macht. Die Verwunderung war groß, das Team gab sogar eigens eine Pressemeldung heraus, in der sie die Ansprüche des Gläubigers für unberechtigt erklärte. Angeblich ging es um Baumängel am Motorhome, wegen denen Mallya nicht die volle Summe gezahlt hat. Sachen gibt's...

Platz 2: Na endlich, Herr Webber

Mark Webber hat gewonnen, hurra! Wurde aber auch mal Zeit, immerhin war es schon sein 130. Rennen. So lange hat noch nie ein Fahrer gebraucht, um sein erstes Rennen zu gewinnen - nicht einmal Rubens Barrichello! Aber Halt. Es gibt einen Fahrer, der ist noch länger dabei als Webber und wartet weiter standhaft auf seinen ersten Sieg. Na, wer ist es? Genau, Nick Heidfeld. Er ist schon seit 159 Rennen dabei, richtig geflutscht hat es aber bei ihm noch nie.

Platz 1: Party bis in die Puppen

Wo wir gerade bei Nick Heidfeld sind. Er war mit seiner Verlobten am Samstagabend zum ersten Mal in seinem Leben live beim Boxen. Warum auch nicht, wenn ein Felix Sturm schon um die Ecke in den Ring steigt. Doch nicht nur er gab sich die Prügelei, auch Timo Glock war mit Freundin Isabell Reis zu Gast. Aber ein kritisches Wort sei an dieser Stelle schon erlaubt. Wie lange darf so ein Formel-1-Fahrer eigentlich aufbleiben, wenn am nächsten Tag ein wichtiges Rennen ansteht? Waren die beiden etwa auch noch beim zweiten Kampf von Sebastian Zbik in der Halle? Hoffentlich nicht, sonst gibt es sicher Ärger mit dem Teamchef.

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