Rosberg: "Sutils Aktion war dumm!"

SID
Verlor am Nürburgring wichtige Punkte: Force-India-Pilot Adrian Sutil
© Getty

Mark Webber gewinnt an Nürburgring sein erstes Rennen, Sebastian Vettel macht den zweiten Red-Bull-Doppelsieg der Geschichte perfekt und Felipe Massa beschert Ferrari einen Podestplatz. Adrian Sutil schied nach einer Kollision mit Kimi Räikkönen aus - und erntete dafür Kritik von Sky-Experte Keke Rosberg. "Das war dumm", so Rosberg. "Er muss den Unfall vermeiden, das darf er nicht riskieren."

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Sky-Experte Keke Rosberg

...über den Red-Bull-Doppelsieg: Red Bull war heute nicht zu halten. Sie fuhren in einer eigenen Kategorie. Für Webber war der Sieg nach unendlich vielen Grand Prix eine große Erleichterung. Man darf die Hoffnung nie aufgeben. Es war fast ein Wunder, dass er trotz der Drive-Through-Penalty das Rennen gewonnen hat.

Ein gutes Team braucht zwei erfolgreiche Fahrer. Das ist schon immer ein Grundgesetz gewesen. Sie haben in der WM einen Schritt nach vorne gemacht und irrsinnige Konstrukteurs-Punkte gesammelt.

...über die Reifenproblematik: Das gesamte Rennen wurde von den Reifen dominiert. Man hat es besonders bei Brawn gesehen, die die Reifen einfach nicht auf Temperatur gekriegt haben und zurückgefallen sind. Wenn die Reifen funktionierten, war der Brawn ein sehr schnelles Auto. Button und Barrichello waren eigentlich die schnellsten Fahrer, aber stellenweise ging gar nichts mehr.

Die Reifen haben nur einen schmalen Grad, wo sie funktionieren. Wenn sie nur zwei Grad durch zwei Regentropfen verlieren, dann stürzen sie in den Keller. Das muss geändert werden. Das Problem ist: Wir reden Deutsch und die Hersteller sind Japaner. Es ist möglich, Reifen zu produzieren, die in einem breiteren Bereich funktionieren.

...über den vierten Platz seines Sohnes Nico: Ich bin überrascht. Nach dem Training hat er es vom 15. auf den vierten Platz geschafft. Damit hätte ich nie gerechnet. Nach dem Qualifying dachte ich, dass das Rennwochenende für ihn gelaufen wäre.

...über den 15. Platz von Adrian Sutil: Für ihn war alles drin. Er muss den Unfall vermeiden, darf das nicht riskieren. Das war dumm! Er hätte das Rennen zwar nicht gewonnen, aber er wäre in den Punkterängen gelandet - und das wäre für Force India so wichtig gewesen. Er hat es auf die leichte Schulter genommen und badet im Ruhm des siebten Trainingsplatzes. Aber der ist heute nichts mehr wert. Bei ihm steht heute eine Null da. Das ist für Force India ein katastrophales Ergebnis.

Sky-Formel-1-Kommentator Heinz Prüller

...über den Sieg von Mark Webber: Der Traum seines Lebens ist wahr geworden. Es war ein phantastisches Rennen von ihm. Er hat lange darauf gewartet und er hat es lange verdient. Ich habe schon viele Grand-Prix-Fahrer nach ihrem ersten Sieg gesehen, aber nur wenige waren derart erleichtert und erlöst wie Mark Webber.

Nico Rosberg (Williams)

...über seinen vierten Platz: Ich bin ich sehr happy. Es war tierisch schwierig, auf der Strecke zu bleiben. Bei den Temperaturen gab es überhaupt keinen Grip. Ich hatte aber auch ein bisschen Glück, dass vorne einige Piloten einen Stau verursacht haben.

...über seinen Rennstall: Budget-mäßig sind wir weit unter dem, was andere Teams haben. Dann solche Resultate einzufahren, ist schon irre. Das Team arbeitet super effizient.

...über den nächsten Grand Prix in Ungarn: Budapest ist eine Strecke, die uns liegt - und mir auch. Das wird wieder ein Top-Fünf-Ergebnis - und das Podium kommt auch bald.

Adrian Sutil (Force India)

...über seine Kollision mit Kimi Räikkönen: Als ich mit neuen Reifen aus der Box gefahren bin, war es ziemlich rutschig. Da ich zu wenig Grip hatte, bin ich sehr weit rausgekommen und habe ihn am Hinterreifen berührt. Das war ein normaler Rennunfall - da kann man keine Vorwürfe machen.

...über seinen 15. Platz: Ich bin nicht zu sehr enttäuscht. Bis zum ersten Boxenstopp ist alles super gelaufen. Für das gesamte Team war es schön zu sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das gibt Aufwind. Der Punkt wird schon noch kommen.

Nick Heidfeld (BMW-Sauber)

...nach dem Rennen: Es wären locker Punkte drin gewesen. Es ist sehr enttäuschend. Mehrere Dinge sind schief gelaufen. Der Start war ganz gut, aber mit dem schweren Auto und den weichen Reifen war es schwierig, mitzuhalten.

...über die Reifenproblematik: Es ist dieses Jahr so schwierig wie nie zuvor. Ich habe fast schon aufgegeben zum Rennen zu kommen und zu wissen, welche Reifen funktionieren. Man weiß es einfach dieses Jahr nicht. Ich würde mir auch Reifen wie früher zurückwünschen, die ein breiteres Temperaturfenster und mehr Grip haben.

Christian Horner (Teamchef Red Bull Racing)

...über den Doppelsieg: Wir haben ein brillantes, ein großartiges Team. Ich freue mich so sehr für Mark. Was hat der jahrelang doch alles getan und versucht - jetzt endlich dieser Sieg. An diesem Wochenende war er heiß, die ganze Zeit.

über eine mögliche Team-Order: Das ist nicht erlaubt. Unsere Jungs fahren gegeneinander, wir behandeln sie gleich, da gibt es keine strategischen Überlegungen.

Die Leistung von Sebastian Vettel: Sebastian ist nach dem Pech in der ersten Runde, als er viel Zeit verloren hat, sehr gut zurückgekommen. Sein Rennen war ein einziges Comeback. Heute war es sehr gut für alle.

Ross Brawn (Teamchef Brawn GP)

nach dem Rennen: Das Rennen war nicht schlecht - aber es war auch nicht besonders großartig. Wir hatten zum falschen Zeitpunkt Probleme mit den Reifen, weil deren Temperatur zu niedrig war. Das ist frustrierend.

Jenson Button (Brawn GP)

über seinen fünften Platz: Wir haben das gesamte Wochenende mit den Reifen gekämpft, wir haben versucht, es hinzubekommen. Aber wir hatten heute kein Glück.

über den Titelkampf: Mark näher dran, Sebastian näher dran - es wird eng an der Spitze. Ich hatte gedacht, ich komme heute aufs Podium. Das nächste Mal muss ich hoch. Jetzt kommt es darauf an, den entscheidenden Schlag zu landen.