Senna-Neffe will in die Formel 1

SID
Bruno Senna fuhr 2004 Beim Brasilien-GP einige Schaurunden im ehemaligen Auto seines Onkels
© Getty

Bruno Senna, Neffe des berühmten Ayrton Senna, will unbedingt in die Formel 1. Der Brasilianer, der vor kurzem ein DTM-Cockpit ablehnte, ist unter anderem bei Brawn GP im Gespräch.

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Formel 1 statt DTM: Nach dem Korb für Mercedes und die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft will Bruno Senna noch in diesem Jahr in die "Königsklasse" des Motorsports aufsteigen.

Der Neffe des 1994 tödlich verunglückten dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Ayrton Senna wird nicht nur wegen seines großen Namens beim WM-Spitzenreiter Brawn GP, Renault und Force India gehandelt.

In Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat Senna einen mächtigen Fürsprecher.

Senna: "Die Formel 1 ist das Ziel"

"Ich will nicht in die Formel 1, um nur mitzufahren. Die Formel 1 ist das Ziel, dem wird dieses Jahr alles untergeordnet", sagte Senna. Deshalb platzte auch der von Mercedes schon als perfekt erachtete DTM-Deal. Denn Sportchef Norbert Haug konnte nicht die geforderten Garantien für einen späteren Formel-1-Einsatz liefern.

Der wegen seiner reichen Familie nicht auf das Mercedes-Gehalt angewiesene Senna meinte, dass die Interessen nicht deckungsgleich gewesen seien und er "in Zukunft gern ein Teil der Mercedes-Familie sein möchte - in der Formel 1."

Damit meint der 25-Jährige nicht unbedingt McLaren, wo er ab 2010 ein Kandidat für die Nachfolge von Heikki Kovalainen (Finnland) ist.

Chancen bei Brawn?

Größer dürften seine Chancen auf ein Cockpit beim momentan dominanten Brawn-Team sein, wo der GP2-Vizemeister schon vor dieser Saison Nachfolger seines brasilianischen Landsmannes Rubens Barrichello werden sollte.

Bei ersten Testfahrten Ende vergangenen Jahres war Senna auf Anhieb auf Augenhöhe mit WM-Spitzenreiter Jenson Button (Großbritannien), es war schon eine Sitzprobe vereinbart - trotzdem entschied sich Ross Brawn in letzter Sekunde für Routinier Barrichello.

Auch Renault und Force India zeigen Interesse

Doch im zweiten Saisonteil könnte Senna nach einem Ausflug in die Le-Mans-Serie seine Chance bekommen. "Bernie hat mir gesagt, dass ich mich nicht zu fest binden soll. Vielleicht tut sich in der Formel 1 noch etwas in diesem Jahr", sagt Senna.

Auch bei Renault, wo der langsame Nelson Piquet junior (Brasilien) eine Bewährungsfrist bis Juni bekommen hat, und beim von Mercedes-Motoren angetriebenen Force-India-Teram ist Senna im Gespräch. Spätestens 2010 wird er wohl definitiv in der Formel 1 auftauchen.

Seit vier Jahren Rennfahrer

Die Geschichte des rasanten Aufstiegs des Mannes mit dem berühmten Namen gleicht einem Wunder, schließlich fährt er erst seit gut vier Jahren Rennen. Nach dem tödlichen Unfall seines Onkels am 1. Mai 1994 in Imola hatte Bruno Senna sein großes Interesse am Rennsport aus Rücksicht auf seine Mutter Viviane jahrelang unterdrückt.

Erst kurz vor seinem 18. Geburtstag gestand er ihr, selbst Rennen fahren zu wollen. Die ersten Schritte im Rennauto ermöglichte ihm dann 2004 Ayrton Sennas Freund und früherer Teamkollege Gerhard Berger.

"Wenn wir Sennas etwas machen, dann richtig"

In seiner erst dritten kompletten Saison startete Bruno Senna 2007 bereits in der GP2, wo er schon im dritten Rennen seinen ersten Sieg feierte.

2008 verpasste er im Unterhaus der Formel 1 den Titel zwar knapp, beeindruckte jedoch nachhaltig.

Sein Onkel Ayrton gilt nicht nur wegen seiner drei WM-Titel (1988, 1990, 1991) als Legende, doch Bruno hat keine Angst vor seiner Nachfolge: "Wenn wir Sennas etwas machen, dann richtig."

Deshalb wird er bei der DTM nur beim Auftakt am 17. Mai in Hockenheim dabeisein - als Zuschauer.

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