Button ist reif für den Titel

Von Alexander Mey
Jenson Button hat in Malaysia das dritte Rennen seiner Karriere gewonnen
© Getty

Das Driver-Ranking geht in die zweite Runde. Auch in der Formel-1-Saison 2009 gibt es auf SPOX wieder eine Bewertung der Leistungen aller 20 Piloten nach jedem der 17 Rennwochenenden. Am Ende des Jahres gibt es dann einen Fahrer-Weltmeister, den besten Piloten der Saison. Titelverteidiger aus dem Driver-Ranking 2008 ist Lewis Hamilton.

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2009 ist ein bisschen etwas anders beim SPOX-Driver-Ranking. Ab sofort werde ich als Formel-1-Redakteur bei SPOX meine Bewertungen abgeben und mit den mySPOX-Usern im Bedarfsfall gerne diskutieren.

Ansonsten bleibt alles gleich. Es gibt analog zur offiziellen Formel-1-WM Punkte für die besten acht Fahrer jedes Rennwochenendes (10-8-6-5-4-3-2-1). Die linke Tabelle zeigt das Einzelergebnis des jeweiligen Rennens, die rechte Tabelle die Gesamtwertung.

So steht es in der Fahrer-WM

In meine Bewertung gehen die Leistungen der Fahrer in Trainings, Qualifying und Rennen ein, wobei natürlich das Rennen am schwersten wiegt, gefolgt von Qualifying und Trainings.

Jetzt nachlesen: Das Driver-Ranking zum Australien-GP

Meine Wertung für den Malaysia-GP

Platz 1, Jenson Button: Auch in meinem Ranking macht Button den Doppelschlag perfekt. Allerdings bekommt er bei mir 10 Punkte dafür, nicht nur 5. Obwohl sich Button in den Trainings zurückgehalten hat, hat er mich im Rennen noch mehr überzeugt als in Australien. Nach seinem schlechten Start hat er nie die Ruhe verloren, hat die Überlegenheit seines Autos perfekt ausgenutzt und bei Überholmanövern nie unnötig etwas riskiert. Selbst später bei Regen ist er blitzsauber gefahren. Dazu sprechen die Fakten eindeutig für ihn: Pole-Position, schnellste Rennrunde, Sieg. Langsam glaube ich daran, dass der Kerl fahrerisch wirklich das Zeug zum Weltmeister hat, auch wenn es für solche Prognosen eigentlich noch zu früh ist.

Platz 2, Timo Glock: Trainings okay, Qualifying gut, Rennen überragend. Den Mut von Glock, im tropischen Malaysia bei einsetzendem Regen auf Intermediates zu setzen, muss man erst einmal haben. Das erinnerte mich an Schumi 2001, damals setzte er in Sepang auch auf Intermediates und fuhr danach Kreise um die Gegner. Wäre das Rennen nicht abgebrochen worden, hätte Glock noch einen Vorteil gehabt, denn er war genau im richtigen Moment an der Box, um Regenreifen zu holen. Taktisch einfach stark, auch wenn natürlich Glück dazu gehörte.

Platz 3, Nico Rosberg: Glück war genau das, was Rosberg gefehlt hat. In den Trainings war er wieder klasse, im Qualifying lief es gut, wenn auch sicher nicht optimal. Sein Renn-Speed im Trockenen war beeindruckend, ebenso wie sein Start. Trotzdem glaube ich nicht, dass er gegen Button im Trockenen eine Siegchance gehabt hätte. Als es anfing zu regnen, haben er und sein Team immer die falschen Reifen aufgezogen, das hat er danach selbst zugegeben. Daher nur Platz drei.

Platz 4, Jarno Trulli: Der Italiener hat einen sehr starken und vor allem sehr konstanten Saisonstart gezeigt. Diesmal war vor allem sein Qualifying beeindruckend, in dem er Button fast geschlagen hätte. Im Rennen war er von Beginn an stark. Auch auf den Regenreifen war er einer der Schnellsten, aber gegen Teamkollege Glock auf den Intermediates hatte er keine Chance.

Platz 5, Mark Webber: Oft unterschätzt, aber Webber war in Malaysia stärker als Supertalent Sebastian Vettel. Schon im Qualfiying war der Australier unter Berücksichtigung der Benzinmengen besser als Vettel. Im Rennen kam Webber ebenfalls gut durch und warf das Auto trotz starken Regens im Gegensatz zu Vettel nicht weg.

Platz 6, Nick Heidfeld: Platz zwei im Rennen und eine gute Strategie reichen nicht, um komplett über die Schwächen im Qualifying hinwegzutäuschen. Bei Heidfeld geht es schon wieder los wie 2008, er bekommt die Reifen nicht richtig auf Temperatur. Dazu "glänzte" er im Training sogar als Letzter. Im Rennen fuhr er mit extrem schwerem Auto sehr gut und zeigte eindrucksvoll, warum er als Regenspezialist gilt. Allerdings darf man nicht verschweigen, dass er auch ein gehöriges Maß an Glück hatte.

Platz 7, Rubens Barrichello: Im Gegensatz zu Australien habe ich Barrichello diesmal nichts vorzuwerfen. Für seine fünf Plätze Strafe in der Startaufstellung (Getriebewechsel) konnte er nichts. Im Rennen war sein Speed solide, aber gegen Teamkollege Button hatte er erneut keine Chance. Offenbar wollte Barrichello übrigens wie Glock auf Intermediates wechseln, das Team hat ihn aber überstimmt.

Platz 8, Lewis Hamilton: Eins vorweg: In meinem Ranking geht es nur um den Sport auf der Strecke. Auch wenn ich meine, dass sich Hamilton in der Lügenaffäre dumm und unmündig verhalten hat, hat das keinen Einfluss auf meine Bewertung seiner fahrerischen Leistung. Wie in Melbourne holte Hamilton nach schwachen Trainings und schwachem Qualifying im Rennen das Optimum aus dem McLaren heraus und verdiente sich seinen ersten richtigen WM-Punkt.

Härtefall 1, Das Ferrari-Duo: Kimi Räikkönen war im Rennen der ärmste Hund. Wenn man ihm mutwillig etwas vorwerfen will, dann, dass er sich nicht über die Regenreifen-Entscheidung des Teams hinweggesetzt hat. Aber wer macht das schon bei so unsicheren Verhältnissen? Im Training war der Iceman stark, aber für Punkte im Ranking reicht das trotzdem nicht. Felipe Massa hat sich alles durch das Desaster im Qualifying verbaut. Im Rennen ist er dann aber sehr solide gefahren. Nicht unbedingt typisch für ihn im Regen.

Härtefall 2, Robert Kubica: Klar weiß ich, dass er es besser kann, aber viel Positives habe ich am Wochenende von ihm nicht gesehen. Im Training ein Opfer der BMW-Herangehensweise mit schwerem Auto, im Qualifying gerade so in den Top Ten. Im Rennen aufgrund des frühen Ausfalls nicht zu bewerten. Daher nur Platz 15.

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Meine Punkte für Sepang im Überblick:

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