Ecclestone für Schumacher-Comeback

SID
Bernie Ecclestone wünscht sich ein Comeback von Michael Schumacher
© Getty

Michael Schumachers Besuch in Melbourne hat neue Spekulationen um ein Comeback angeheizt. "Ich würde es gerne sehen, wenn er zurückkäme", sagte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone.

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"Frührentner" Michael Schumacher hat mit seinem Blitzbesuch in Australien die Spekulationen über ein Comeback neu entfacht. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone rollt dem inzwischen 40-Jährigen den roten Teppich aus und träumt von der Rückkehr des Rekord-Weltmeisters.

"Ich vermisse Michael. Deshalb würde ich es sehr gerne sehen, wenn er zurückkäme", sagte Ecclestone vor dem WM-Start am Sonntag. Schumacher lässt die Fantasien blühen, denn erstmals nach seinem Rücktritt 2006 ist er wieder zum Formel-1-Auftaktrennen nach Melbourne geflogen.

Ecclestones Traum wäre ein Dreikampf zwischen Weltmeister Lewis Hamilton, Michael Schumacher und Deutschlands neuem Hoffnungsträger Sebastian Vettel. Trotz einer mehr als zweijährigen Pause könnte Schumi laut Ecclestone auf Anhieb sofort wieder mithalten. "Auf jeden Fall. Zu hundert Prozent", meint der Formel-1-Boss.

Schumachers Blitzbesuch heizt Spekulationen an

Schumacher selbst hatte unlängst gestanden, dass es in der Zeit nach seinem Abschied durchaus Augenblicke gegeben hätte, in denen er fast schwach geworden wäre und über eine Rückkehr nachgedacht habe. Dann habe er sich allerdings gesagt: "Ich fühle mich wohl mit dem, was ich derzeit mache - und so soll es auch bleiben."

Doch Schumachers Blitzbesuch in Melbourne hat die Spekulationen wieder angeheizt. Selbst Willi Weber gab zu, dass er sich wie Ecclestone über ein Comeback seines Schützlings, der sich die Zeit mit Motorradrennen vertreibt, freuen würde. Doch der Manager dämpfte auch gleich die Erwartungen. "Uns ehrt das, aber dabei bleibt es auch. Das ist nicht das, was Michael will", sagte Weber.

Eine Rückkehr Schumachers würde natürlich auch den finanziell angeschlagenen beiden deutschen Formel-1-Rennstrecken helfen. Der Hockenheimring steht angesichts eines veranschlagten Verlusts von sechs Millionen Euro für den Großen Preis von Deutschand 2010 vor dem Aus.

Hockenheim vertagt Entscheidung

Ohne Hilfe des Landes Baden-Württemberg steht die Startampel wohl auf Rot. Eine Entscheidung über die Formel-1-Zukunft hat der Gemeinderat Hockenheims am Mittwoch auf den 20. Mai vertagt. Dann soll ein "Elefantentreffen" der Ministerpräsidenten Günther Oettinger (Baden-Württemberg) und Kurt Beck (Rheinland-Pfalz) mit Ecclestone in Stuttgart endgültig Klarheit bringen.

Auch der Nürburgring macht in der Nach-Schumacher-Ära mit der Formel 1 nur noch Verluste. Der Traditionskurs in der Eifel trägt das deutsche Rennen im jährlichen Wechselspiel mit dem einstigen Rivalen Hockenheim aus und ist in diesem Jahr am 12. Juli wieder Schauplatz. Zu den glorreichen Schumacher-Zeiten waren beide Rennstrecken eine Goldgrube, satte Gewinne im zweistelligen Millionenbereich wurden eingefahren.

Wie wichtig Michael Schumacher noch immer für die Formel 1 in Deutschland sein könnte, verdeutlicht eine repräsentative Umfrage des Dortmunder Meinungsforschungsinstituts "promit" im Auftrag des "sid". Der siebenmalige Weltmeister ist auch mehr als zwei Jahre nach seinem Rücktritt für 29,7 Prozent Deutschlands bekanntester Formel-1-Fahrer. Damit kommt Schumacher auf den gleichen Wert wie BMW-Pilot Nick Heidfeld (Mönchengladbach).

Nur 19,3 Prozent der Deutschen kennen Vettel

An diese Zahlen kommt auch Bubi-Schumi Vettel nicht ran. Den Heppenheimer, der im vorigen Jahr im unterlegenen Toro Rosso in Monza als jüngster Fahrer der Geschichte und erster Deutscher nach Schumacher einen Grand Prix gewann, kennen bislang nur 19,3 der Befragten.

Schumacher soll in Melbourne den Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen (Finnland) und Felipe Massa (Brasilien) Tipps geben, mehr stecke bei dem Blitzbesuch nicht dahinter, sagte Weber: "Die letzten beiden Jahre war es nicht so wichtig, einen Michael Schumacher in der Box zu haben. Jetzt aber, mit den vielen Regeländerungen, kann Michael den Ingenieuren helfen, das Auto besser zu verstehen."

Schumacher ist seit seinem Rücktritt als eine Art Berater bei Ferrari angestellt und kassiert dafür angeblich fünf Millionen Euro pro Jahr.

Angesichts der globalen Finanzkrise gibt es in Maranello offenbar Überlegungen, Schumachers zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern.

Die Teams und Fahrer im Überblick