Surer holt zum Rundumschlag aus

SID
Die Formel 1 fährt seit der Saison 2004 in Bahrain
© Getty

Der frühere Rennfahrer und heutige Premiere-Experte Marc Surer hat heftige Kritik an Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und dem Automobil-Weltverband FIA geübt.

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"Ich glaube, dass Bernie seinen Zenit überschritten hat", sagte Surer der Schweizer Fachzeitung "Automobilrevue": "Früher, als er für die Austragung von Rennen noch selbst Geld in die Hand nahm, kämpfte er richtig für die Formel 1. Heute geht es ihm fast nur noch ums Geld. Wenn es so weitergeht, verliert die Formel 1 die Basis."

Der Schweizer kritisierte vor allem die Streichung von traditionsreichen Rennen wie in Montreal zu Gunsten von WM-Läufen "bei den Scheichs".

Kritik an der FIA

Die Pläne von FIA-Chef Max Mosley zur weiteren Kostenreduzierung stoßen bei Surer ebenfalls auf Kritik. "Wenn ich von Mosleys langfristigen Pläne höre, dann muss ich sagen: Die FIA soll bitte aufhören, die Autos zu konstruieren", sagte er: "Es kann nicht sein, dass sie vorschreiben, wie ein Motor auszusehen hat und alle dasselbe Getriebe fahren müssen. Ich hoffe, die Formel 1 steuert nicht in Richtung einer Einheitsformel, sonst geht das Interesse verloren."

Auch die vorgesehenen Strafen in der Königsklasse des Motorsports missfallen Surer. "Die Fahrer kriegen in der Formel 1 mehr Strafen als im Straßenverkehr, und das kann es nicht sein", meinte der 57-Jährige: "In der Formel 1 geht es um die Action, und da das Überholen so schwer ist, soll einer beim Gelingen eines Manövers nicht bestraft, sondern belohnt werden. So getraut sich ja keiner mehr zu überholen. Das beste Beispiel bot Lewis Hamilton in Singapur, der dort wie ein Opa fuhr, weil er nach dem Vorfall beim GP von Belgien Angst hatte, es passiere ihm etwas, wenn er wieder angreift."

Der Terminkalender der Formel 1