Rache, Rallye & Guns N' Roses

Von Jan-Hendrik Böhmer
Kimi Räikkönen im Plausch mit "Guns N' Roses"-Frontman Axl Rose
© Getty

Für Kimi Räikkönen verlief die Saison 2008 enttäuschend. Als amtierender Champion wurde er nicht nur vom späteren Weltmeister Lewis Hamilton, sondern auch vom lange als Nummer zwei geltenden Teamkollegen Felipe Massa geschlagen. Mehr als 20 Punkte hatte der Finne Rückstand auf das Spitzen-Duo. Das soll sich in diesem Jahr ändern.

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Denn Räikkönen hat keine Lust mehr, sich mit seiner enttäuschenden letzten Saison zu beschäftigen. "Ich will 2008 gar nicht verstehen", sagte er der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". "Das bringt uns ohnehin nicht voran und ändern kann man es auch nicht mehr."

Auch Rachegelüste hegt der Finne nicht. Weder gegenüber dem zuletzt dominanten Massa, noch gegenüber den Medien, die ihm die Lust am Fahren abschrieben oder gar dem Ferrari-Team, das den Wagen nicht besser auf seine Bedürfnisse abstimmen konnte. "Ich gebe viel lieber mein Bestes und konzentriere mich auf die Zukunft", so der Ferrari-Pilot.

"Das Ziel ist der Titel"

Und die soll möglichst rosig aussehen. Denn: "Jeder weiß, wozu wir in der Lage sind: das Ziel ist ganz klar der Titel", erklärte der Finne. Und um dieses Ziel zu erreichen, will er gleich in den ersten Rennen punkten. Die Tests seien bisher schließlich "sehr gut" verlaufen.

Wie geht das erste Rennen der Saison aus? Unterwegs top-informiert sein!

Was die Konkurrenz treibt, ist dem Finnen dabei übrigens egal. "Ich habe keine Ahnung, woran die gerade arbeiten. Aber die Anderen interessieren mich auch nicht", so Räikkönen. Man solle ohnehin mehr an sich denken, anstatt auf die Resultate der Anderen zu schauen.

Die Diskussion um einen möglichen Formel-1-Einstieg von Champcar-Pilotin Danica Patrick hat der Finne hingegen genauestens verfolgt. Sein Fazit über Frauen in der Königsklasse: "Wenn sie gut genug sind, dann sind sie herzlich willkommen."

Mit Axl Rose in Finnland

Ganz nebenbei ließ Räikkönen auch einige Details zu seiner weiteren Karriereplanung durchsickern. So bestätigte er einmal mehr, dass er seine Formel-1-Zeit bei Ferrari ausklingen lassen will. "Sicher ist, dass Ferrari mein letztes Team sein wird. Das heißt aber nicht unbedingt, dass ich 2010 definitiv aufhöre", so der Finne.

Sondern? "Wir werden sehen, ob es mir in zwei Jahren immer noch Spaß macht, oder ob ich andere Dinge machen möchte", erklärt er. Dabei könnte es sich unter anderem um Ausflüge in Rallye-Boliden handeln. "Rallye gefällt mir sehr gut", so Räikkönen. "Aber momentan ist es nur ein guter Zeitvertreib, wenn ich nichts besseres zu tun habe."

Oder aber Räikkönen intensiviert seine Freundschaft mit "Guns N' Roses"-Frontman Axl Rose. Der bekennende F-1-Fan, der Kimi seit dessen Zeit bei McLaren-Mercedes kennt, hatte ihn zuletzt in die Danksagungen für das neue Album eingeschlossen "Wir kennen uns sehr gut und haben uns schon oft getroffen", so Räikkönen. "Axl hat mich auch bereits in Finnland besucht."

Der Formel-1-Rennkalender für 2009