Deutliche Unterschiede zur Konkurrenz

Von Alexander Mey
Red Bull wird in den ersten drei Rennen auf das Energierückgewinnungssystem KERS verzichten
© red bull

Am Montag bekam Sebastian Vettel (Interview) sein neues Auto für die kommende Saison. Zum Beginn der Testfahrten in Jerez stellte Red Bull Racing den RB5 der Öffentlichkeit vor. Red Bull war das letzte der ambitionierten Teams, das das neue Auto auf die Strecke schickt.

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Mit drei Wochen Verspätung gegenüber den ersten Top-Teams schickt Red Bull den neuen RB5 auf die Reise. Eigentlich ein erheblicher Nachteil, doch Red Bull hatte das Glück, dass im Januar bis auf BMW-Sauber kein Team problemlos testen konnte. Zu schlecht war das Wetter in Portimao und Mugello.

"Es spielt keine Rolle, ob man den Designprozess verlängert und erst später mit der Konstruktion begonnen hat, solange man ein schnelles Auto hat und es zuverlässig machen kann", erklärte Ex-Red-Bull-Pilot David Coulthard bereits vor einigen Wochen gegenüber "Autosport".

Damals wusste er noch gar nicht, dass sich der Testrückstand aufgrund der Bedingungen in Grenzen halten würde.

Marko: "Unser Auto wird anders aussehen"

So, wie es jetzt aussieht, stehen die Chancen, dass sich Red Bull seine kühnsten Träume erfüllt, gar nicht so furchtbar schlecht. "Die Chance, dass jemandem der große Wurf gelingt, ist sicher deutlich größer als sonst. Wir sind deshalb relativ zuversichtlich", sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko der österreichischen Nachrichtenagentur "APA".

Und mehr noch. Er verriet bereits, dass sich die Formel-1-Experten auf einige Überraschungen am RB5 einstellen können: "Unser Auto wird von der Optik und den Flügelformen größtenteils anders aussehen als die anderen, die bisher präsentiert wurden."

Und er hat nicht zu viel versprochen. Der RB5 hat nicht nur eine sehr schlanke und hohe Nase, sie ist sogar vom Cockpitrand bis zur Spitze bogenförmig nach oben gewölbt. Die seitlichen Ränder der Nase sind erhöht, so dass sich in der Mitte eine Art Rinne bildet.

Keine Haifischflosse, auffälliger Heckflügel

Die Haifischflosse, die Red Bull 2008 als erstes Team eingeführt hatte, ist einem normalen Modell gewichen. Das kann sich allerdings im Laufe der Testfahrten wieder ändern.

Weiterhin auffällig am neuen Auto ist der Heckflügel. Die Seitenwände sind bis zur Bodenplatte heruntergezogen und dienen damit quasi als Leitbleche für die unter dem Auto hindurch geleitete Luft.

Die Lufteinlässe an den Seitenkästen sind wie bei der Konkurrenz sehr klein ausgefallen. Ähnlich wie am Toyota ist an der vorderen Ecke der Seitenkästen jeweils ein senkrechtes Leitblech angebracht. Die Rückspiegel befinden sich sehr weit außen.

Motor und KERS kommen von Renault

Dem äußeren Anschein nach hat Adrian Newey seinem Ruf als genialer Designer schon einmal alle Ehre gemacht. Bleibt nur die Frage, ob das Konzept des RB5 auch auf der Strecke funktioniert.

Und ob der Motor in Verbindung mit dem Hybridantrieb KERS problemlos läuft. Denn Red Bull hat kein eigenes System zur Verfügung, das Team verlässt sich voll und ganz auf Motorenlieferant Renault.

Erste Erkenntnisse zu allen offenen Fragen werden wahrscheinlich schon die ersten Testrunden von Vettel am Montag in Jerez liefern.

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