FIA bestätigt Regeländerung

Von Alexander Mey
Der neue Toyota-Motor leistet wie die meisten anderen Modelle zwischen 700 und 750 PS
© Getty

Die FIA hat offenbar kurzfristig noch einmal das Motorenreglement für die kommende Saison modifiziert. Die Regel, dass die Motoren 2009 drei anstatt bisher zwei Rennwochenenden hintereinander halten müssen, gilt nicht mehr.

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Die Verwirrung ist groß. Nicht einmal die Formel-1-Teams selbst wissen dieser Tage ganz genau, wie das Motorenreglement für die kommende Saison aussehen wird. Bisher gingen alle davon aus, dass ein Aggregat drei Rennwochenenden lang halten muss, und zwar hintereinander.

Ausgenommen sollten die Testfreitage sein, weil diese Freitage die einzige Chance für die Teams sind, neue Komponenten an den Autos auszuprobieren. Zusätzliche Testfahrten während der Saison wurden abgeschafft.

Um jedoch zu verhindern, dass die Teams an den Testfreitagen sinnlos Motoren verpulvern, wurde festgelegt, dass jeder Fahrer nicht mehr als acht Motoren pro Saison verbrauchen darf. Eine Version, die Toyota noch am Donnerstag so veröffentlicht hatte.

FIA bestätigt Regeländerung

Genau diese Regel sorgt nun für Unklarheit. Denn Artikel 28.4a des FIA-Reglements legt zwar fest, dass nur acht Motoren pro Saison verwendet werden dürfen, erwähnt aber nichts mehr davon, dass ein Motor drei Rennen hintereinander halten muss.

Heißt das jetzt, dass sich ein Fahrer die acht Motoren beliebig über die Saison aufteilen darf?

Die FIA sagt ja. Ein Sprecher des Weltverbands bestätigte der Nachrichtenagentur "Reuters", dass jeder Fahrer den Einsatz seiner Motoren frei wählen darf. Wichtig ist nur, dass er mit seinen acht Aggregaten auskommt, Ab dem neunten Motor geht es in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten.

Whitmarsh spricht offene Fragen an

Alles klar? Offenbar nicht. "Da müssen noch einige Punkte geklärt werden", sagte der designierte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh am Rande der Präsentation des neuen Autos dem Fachmagazin "Autosport".

Der Grund: "Wenn man die den neunten Motor einsetzen muss, wird man dann nur einmal bestraft oder jedes Mal, wenn man ihn verwendet? Bisher geht jeder davon aus, dass man nur einmal bestraft wird, aber das steht nicht eindeutig in den Regeln drin. Es gibt noch einige Sachen, die geklärt werden müssen."

Testfreitage werden offenbar eingeschlossen

Auch die Frage, ob die Motorenbeschränkung auch die Testfreitage einschließt. Laut Whitmarsh ja: "Was sich in den Regeln ebenfalls geändert hat, ist, dass die Limitierung der Motoren nicht nur für Samstag und Sonntag gilt. Die Acht-Motoren-Regel schließt den gesamten Event ein, also auch die Freitage."

Eine Tatsache, die Raum für zahlreiche Denkmodelle lässt. Nutzt man zum Beispiel während der Saison vier Motoren nur für die Tests am Freitag und tauscht sie danach aus, blieben noch vier Aggregate, die man nur für Qualifyings und Rennen verwendet. Bei 17 Rennen hieße das, dass ein Motor gut vier Rennwochenenden lang halten muss.

Wechselt man dagegen den Motor während eines Rennwochenendes nicht, dann muss ein Aggregat inklusive Testfreitag gut zwei Wochenenden lang halten.

Viel Denkarbeit für die Strategen, also auch für den McLaren-Verantwortlichen Whitmarsh. "Das ist eine interessante Herausforderung, aber so ist das Leben, oder etwa nicht?", sagt Whitmarsh. "Man hat eine begrenzte Ressource und muss sie bestmöglich ausnutzen."