Schumacher: Comeback kein Thema

SID
Michael Schumacher schließt kurz vor seinem 40. Geburtstag ein Comeback in der Formel 1 aus
© Getty

Formel-1-Legende Michael Schumacher wird am 3. Januar 40 Jahre alt. Ein Comeback in der Königsklasse schließt der siebenmalige Formel-1-Weltmeister jedoch aus, denn in seinem neuen Leben steht die Familie an erster Stelle.

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Spaß auf dem Motorrad, Tore auf dem Fußballplatz, Tipps für die Ferrari-Erben: Zwei Jahre nach seinem Rücktritt lässt es der König der Rennfahrer etwas ruhiger angehen, doch langweilig wird es Frührentner Michael Schumacher deshalb noch lange nicht.

Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister genießt sein Leben als Privatmann und ist froh, dass er nicht mehr ständig im Rampenlicht steht.

Schumacher: Comeback nie ein Thema

Entsprechend feiert Schumacher seinen 40. Geburtstag am Samstag (3. Januar) auch fernab von allem Trubel, mit Ehefrau Corinna, den Kindern Mick und Gina-Maria und ein paar guten Freunden irgendwo im Schnee.

Die Formel 1 verfolgt er nach wie vor sehr intensiv, vor dem Fernseher oder in seiner Rolle als Ferrari-Berater vom Kommandostand an der Rennstrecke. Doch ein Comeback war nie ein Thema, betont Schumi.

Wegen der weltweiten Finanzkrise könnte 2009 Schumachers letztes Jahr bei Ferrari sein. Die Italiener denken jedenfalls darüber nach, die geschätzten fünf Millionen Euro Jahresgage für den Wahl-Schweizer einzusparen.

"Michael hat noch einen Vertrag für die kommende Saison, also wird er bleiben", sagte Stefano Domenicali. Wie es danach weitergehen wird, steht nach Angaben des Teamchefs noch nicht fest: "Es ist klar, dass wir bei allem analysieren müssen, was es uns bringen kann."

Schumi begann Karriere mit 1.000 Mark Taschengeld

Schumacher, dessen Vermögen auf mehr als eine halbe Milliarde Euro geschätzt wird, hatte seine märchenhafte Formel-1-Karriere einst mit 1000 Mark Taschengeld von seinem Manager Willi Weber begonnen. Mit einer Pizza in der Jugendherberge und Herzklopfen vor dem ersten Formel-1-Rennen fing am 25. August 1991 alles an.

Als damals ein gewisser Michael Schumacher im belgischen Spa sein Debüt in der Königsklasse gab, ahnte nur Zimmergenosse Willi Weber, dass dies die Geburtsstunde des besten Rennfahrers der Welt sein sollte.

Egal, ob Ayrton Senna, Alain Prost oder Niki Lauda - kein anderer hat die Geschichte des Grand-Prix-Sports so nachhaltig geprägt wie Super-Schumi.

Manager Weber hatte früh das außergewöhnliche Talent des Jungen aus Kerpen erkannt, im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen für dessen Karriere getroffen - und sich einer kleinen Notlüge bedient.

Notlüge brachte Schumi ins Jordan-Cockpit

Den Platz im Jordan-Cockpit als Ersatz für den mit der Justiz in Konflikt geratenen Belgier Bertrand Gachot hatte Schumacher nur bekommen, weil Weber Teambesitzer Eddie Jordan gesagt hatte, Schumacher sei schon oft in Spa gefahren und kenne die Strecke sehr gut.

Das war ein wenig an der Realität vorbei formuliert. Es war aber der Startschuss für eine einzigartige Karriere, in der Schumacher die Geschichtsbücher der Formel 1 komplett umschrieb.

Die meisten WM-Titel, die meisten Siege, Punkte, schnellste Runden, Führungskilometer, und, und, und. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone sah in dem Deutschen früh den legitimen Nachfolger des 1994 tödlich verunglückten Ayrton Senna: "Er steht über allen anderen."

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Haug: "Michael war die Messlatte"

Für Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der Schumacher nur allzu gern in einem Silberpfeil gesehen hätte, war "Michael die Messlatte".

Privatjet, Luxusyacht und ein millionenschwerer Fuhrpark gehören längst zum ganz normalen Standard des reichsten deutschen Sportlers, der seit Jahren "wegen der Ruhe" in der Schweiz lebt.

Hunde-Narr Schumacher, Besitzer mehrerer Vierbeiner, hat auch privat alles fest im Griff und fährt mit Vollgas auf der Sonnenseite des Lebens. Er ist mit seiner Corinna glücklich verheiratet.

Der Stolz der Familie sind die Kinder Gina Maria und Mick. "Sie sind die Nummer eins und geben meinem Leben einen anderen Sinn", sagt Schumacher.

1995 Wechsel von Benetton zu Ferrari

Als Schumacher 1995 das damalige Erfolgsteam Benetton verließ und zu Ferrari wechselte, schüttelten viele Experten ungläubig den Kopf. "Mit Benetton habe ich alles erreicht, was man in der Formel 1 erreichen kann. Ich wollte eine neue Herausforderung", begründete Schumacher damals seinen Entschluss.

"Michael hätte es sich einfach machen und für Williams oder McLaren fahren können. Doch nur bei Ferrari konnte er zeigen, wie gut er wirklich ist", sagt Weber.

Trotz des Reichtums bezeichnet sich Schumacher als bodenständigen Menschen, der die Wurzeln seiner Herkunft nicht leugnet.

Während seiner Lehrzeit als Kfz-Mechaniker, die er 1989 abschloss, musste er mit 300 Mark monatlich über die Runden kommen.

Schumacher: Geld ist Sicherheit

"Geld bedeutet für mich Sicherheit. Ich würde es aber niemals mit beiden Händen aus dem Fenster werfen", meint der Rennfahrer, der Sonderbotschafter der Unesco ist und einen beträchtlichen Teil seines Geldes für den guten Zweck spendet.

Schon als Sechsjähriger sammelte Schumacher auf der heimischen Kartbahn seines Vaters die ersten motorsportlichen Erfahrungen. Rolf Schumacher erkannte schnell das Talent seines ältesten Sohnes und förderte es.

Zusammenarbeit mit Weber seit 1989

1989 nahm ihn Weber unter Vertrag und investierte in den Geheimtipp. Inzwischen hat sich der Manager, der mit 20 Prozent an sämtlichen Einnahmen beteiligt ist, eine goldene Nase verdient.

1991 leuchtete der Stern über Schumachers Bilderbuch-Karriere, als er in das Junioren-Team von Mercedes aufgenommen wurde.

Durch konstant gute Leistungen und eine Mitgift der Schwaben öffnete sich für den damals 22-Jährigen das Tor zu Formel 1.

Der Rest ist Geschichte.

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