Durchbruch bei "erfolgreichstem Meeting"

Von SPOX
Die FIA will am Freitag die wichtigsten Sparmaßnahmen beschließen. So soll die F1 gerettet werden
© Getty

UPDATEDie Team-Vereinigung FOTA und der Motorsport-Weltverband FIA haben sich bei einem Krisentreffen in Monte Carlo auf umfassende Kostensenkungen geeinigt. So soll verhindert werden, dass weitere Teams aus der Königsklasse aussteigen. Eine dieser Maßnahmen ist laut Medienberichten die umstrittene Einführung eines Standard-Motors, die vor allem bei den großen Teams auf heftige Gegenwehr stößt.
 

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"FIA und FOTA hatten das erfolgreichste Meeting über die Belange der Formel 1, an das sich alle Beteiligten erinnern konnten", hieß es am Mittwochabend in einer FIA-Pressemitteilung: "Es wurde Einigkeit über Maßnahmen erzielt, alle ursprünglich von der FIA gesetzten Ziele für 2010 und danach zu erreichen. Darüberhinaus hatte die FOTA weitere Vorschläge für signifikante Kostensenkungen für 2009 gemacht, trotz derer die Formel 1 ihre Position als Spitze des Motorsports behält."

"Es sind sehr konstruktive Lösungen gefunden worden, die deutlich zur Kostensenkung beitragen", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und meinte mit Blick auf das für Reglement-Änderungen zuständige World Council, dass "die Entscheider dort die Kostensenkungen so sehr wie die Teams" wollen.

Beim Ziel sind sich alle Akteure der Königsklasse einig: Die Kosten für ein Engagement in der Formel 1 müssen runter, und zwar kräftig. Der Rückzug von Honda in der vergangenen Woche hat die Dringlichkeit des Sparkurses noch einmal überdeutlich vor Augen geführt.

Verlängerung der Motorenlaufzeit und Testverbot

Die geplanten Sparmaßnahmen müssen jetzt noch am Freitag vom World Motor Sport Council der FIA verabschiedet werden. Erst danach sollen die Details veröffentlicht werden.

Wichtigste Bestandteile der Vorschläge von Teams und Automobilherstellern dürften allerdings eine weitere Verlängerung der Laufzeit der aktuellen Motoren von den ursprünglich für 2009 vereinbarten drei auf vier GP-Wochenenden und ein komplettes Testverbot während der laufenden Saison sein.

"Wir müssen die Formel 1 in Ordnung bringen"

"Wir müssen die Formel 1 in Ordnung bringen", sagte FIA-Chef Max Mosley der britischen Zeitung "Daily Telegraph". Sollte die Autoindustrie noch tiefer in die Krise stürzen, drohe der Abschied weiterer Hersteller, warnte der Brite. "Ob das vor der Saison passiert, ist schwer zu sagen. Wir sind in unbekanntem Territorium", erklärte Mosley.

Größter Zankapfel war bis zuletzt der Einheitsmotor. Ferrari, Mercedes und BMW wehren sich heftig gegen das Standard-Aggregat, kleinere Teams begrüßen den Vorschlag.

Einheitsmotor beschlossene Sache?

Die Cosworth-Maschine würde Teams eine einmalige Gebühr von umgerechnet 1,9 Millionen Euro und eine jährliche Pauschale von 6,25 Millionen Euro kosten. Für gute Kundenmotoren wurden bislang über 20 Millionen Euro pro Saison fällig. Mehrere Fachmedien berichten, dass der Einheitsmotor bereits beschlossene Sache ist und ab der Saison 2010 eingesetzt werden wird.

Viel Wirbel um Renault

Fünf Teams sollen am Aggregat Interesse zeigen. Das wäre eines mehr als die von Mosley geannte Mindestanzahl. Red Bull, Toro Rosso, Force India, Williams sowie - und das wäre eine faustdicke Überraschung - Renault. Zwar dementierten die Franzosen entsprechende Gerüchte eilig per offizieller Pressemitteilung, doch was diese wirklich wert ist, wird man erst noch sehen.

Um die Formel 1 nicht vor eine Zerreißprobe zu stellen, wird die FIA wohl nicht so weit gehen, den Teams den Einsatz des Cosworth-Aggregats vorzuschreiben.

Ecclestone: "Formel 1 überlebt die Krise"

Allerdings sollen die eigen gebauten Motoren die wichtigsten Spezifikationen der Einheitsmaschine nicht übertreffen dürfen.

Sollte eine der wichtigsten Sparmaßnahmen im letzten Moment doch noch kippen, sieht Mosley noch schwerere Zeiten auf die PS-Branche zukommen:

"In der Formel 1 geht es derzeit darum, jeden Teil des Autos bis ins letzte Detail zu optimieren. Das ist sowohl extrem teuer als auch kompletter Unsinn."

Bernie Ecclestone ist überzeugt, dass die Formel 1 die derzeitige Krise nach dem Honda-Rückzug übersteht. "Die Formel 1 überlebt die Krise", sagte Ecclestone dem "Kicker". "Wir haben harte Zeiten, aber der Sport ist in der gleichen Situation wie der Großteil der Firmen - weltweit. Er ist aber nicht in einer schlimmeren Krise als die anderen, und die Welt hört nicht auf, sich zu drehen."

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