"Ich führe einen Regentanz auf"

Von SPOX
hamilton, lewis
© Getty

Im Training zum Japan-GP in Fuji zeichnete sich ein ganz enges Duell zwischen den Titelrivalen Lewis Hamilton und Felipe Massa ab. Mann des Tages war aber Timo Glock, der seinem Toyota-Team ausgerechnet beim Heimspiel überraschend die Bestzeit bescherte.

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Glock fuhr im sonnigen Nachmittagstraining 1:18,383 Minuten und war damit 0,043 Sekunden schneller als Singapur-Sieger Fernando Alonso.

"Das war ein guter Tag", resümierte Glock, der noch niemals zuvor in Fuji gefahren war. "Am Morgen musste ich die Strecke lernen, aber das hat nicht lange gedauert, nur zwei bis drei Runden. Ein einfacher Kurs ist es trotzdem nicht. Besonders der Kompromiss aus Höchstgeschwindigkeit und Abstimmung für den technischen letzten Sektor ist schwierig. Wir haben aber alles auf den Punkt bekommen."

Die Highlights des Trainings bei SPOX.TV

Hamilton im WM-Duell knapp vor Massa

Auf den weiteren Plätzen ging es knapp zu - und zwar im Titelkampf. Lewis Hamilton wurde mit nur acht Hundertstelsekunden Rückstand auf Glock Dritter, Felipe Massa stellte seinen Ferrari mit weiteren knapp drei Hundertsteln Rückstand auf Position vier.

"Wir haben das ganze Programm durchgespult, waren schnell und konstant unterwegs. Das sah gut aus", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im Premiere-Interview. An ernsthafte Konkurrenz durch Toyota glaubt er nicht: "Ich denke nicht, dass Timo eine so gewagte Strategie wählen wird, dass er auf Pole fährt, denn man muss ja anschließend auch noch das Rennen bestreiten."

Hamilton wirkte nicht ganz so optimistisch: "Ferrari wird zweifellos noch zulegen. Sie können schneller sein, als sie es heute waren." Das bestätigten die Aussagen von Massa: "Das Auto hat sowohl in der ersten schnellen Runde als auch während des Longruns gut reagiert. Ich hätte vielleicht noch eine Zehntelsekunde schneller fahren können, aber ich bin ein bisschen im Verkehr steckengeblieben."

Technische Probleme bei Heidfeld

BMW-Sauber hielt sich vornehm zurück. Robert Kubica landete auf Platz elf, Nick Heidfeld wurde nach Problemen mit der Abstimmung und der Hydraulik sogar nur Vorletzter.

"Heute lief es nicht ganz so gut", sagte Heidfeld Premiere. "Ich bin mit dem Auto nicht zurechtgekommen und zum Schluss hatten wir ein kleines technisches Problem mit der Hydraulik. Daher musste ich mein Programm früher abbrechen."

Hinter Glock, der wahrscheinlich mit weniger Benzin unterwegs war als die Top-Teams, war Sebastian Vettel als Achter zweitbester Deutscher. Nico Rosberg wurde 13., Adrian Sutil kam auf Rang 16.

Warten auf den Regen

Insgesamt spulten die Fahrer unglaublich viele Runden ab. Allein in der zweiten Session kamen Glock und Teamkollege Trulli auf zusammen 89 Runden.

Wahrscheinlich aus Angst vor möglichem Regen, der am Samstag über die Strecke ziehen könnte. Auch wenn Haug nicht so recht daran glauben will. "Die Vorhersage ist besser als letztes Jahr. Damals war ja auch der Freitag trocken und dann ging es zwei Tage lang volles Programm los. Es sollte diesmal besser sein", sagte er.

Geht es nach seinem Schützling, dann soll der Regen ruhig kommen. "Vielleicht führe ich einen Regentanz auf", witzelte Hamilton. "Die Strecke macht im Nassen richtig Spaß. Wenn es regnet, ist unser Vorsprung vielleicht größer. Wenn es trocken bleibt, wird es eine richtig enge Kiste."