Im Schongang zum Titel

Von Jan-Hendrik Böhmer
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© Getty

Beim Japan-GP in Fuji herrschte im vergangenen Jahr das pure Regenchaos. Und auch in diesem Jahr könnte es pünktlich zum Rennstart wieder richtig Nass werden. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton gefällt das gar nicht.

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Denn obwohl der McLaren-Mercedes-Pilot im Vorjahr einen Sieg einfuhr, wünscht er sich jetzt trockene Bedingungen. "Eigentlich ist es mir ja egal", erklärt er. "Aber im Trockenen ist es einfacher für mich und deshalb ist es mir auch lieber."

Der Grund: Trotz seiner WM-Führung von sieben Punkten fällt es dem Briten noch immer schwer, sich im Rennen zurückzuhalten und auf Ankommen zu fahren. Besonders im Regen wäre das aber enorm wichtig.

"Sobald ich im Auto sitze, ist es schwierig, den seit meinem achten Lebensjahr antrainierten Rennfahrer-Instinkt zu unterdrücken", erklärt Hamilton. "Selbst wenn ich mir vor dem Start sage, dass ich eigentlich nur konstant und fehlerfrei fahren muss."

Lehrstunde von David Coulthard

Doch Hamilton hat dazugelernt. Schon in Singapur fuhr er taktisch fehlerfrei, riskierte wenig und sicherte sich damit wichtige Punkte. Die entscheidende Lehrstunde gab es dabei von David Coulthard, hinter dem Hamilton rundenlang herfuhr.

"Eigentlich mag ich es gar nicht, nur auf Ankommen zu fahren", sagte Hamilton. "Aber ich habe etwas gelernt, als ich hinter David herfuhr. Es hat sich wirklich ausgezahlt, nicht an den Sieg, sondern an die Weltmeisterschaft zu denken."

Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug glaubt daran, dass Hamilton seine WM-Führung bis zum Saisonfinale behaupten kann. "Zum siebten Mal in Folge kommt Lewis als Spitzenreiter zu einem Grand Prix - und alle im Team werden hart daran arbeiten, dass das auch nach dem letzten Rennen in Brasilien noch so ist."

Ferrari nimmt Kimi in die Pflicht

Ganz anders die Vorzeichen bei Ferrari. Deshalb hat Luca di Montezemolo noch einmal Kimi Räikkönen in die Pflicht genommen. "Ich glaube, er hat verstanden, worum es jetzt geht", wird der Ferrari-Präsident in der italienischen Zeitung "Gazzetta dello Sport" zitiert.

"Kimi ist tapfer und arbeitet für das Team", so Montezemolo weiter. "In den letzten drei Rennen muss er aber beweisen, dass er weiß, was es heißt, als Champion dem Team und Massa zu helfen. Wir brauchen ihn wirklich bei 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit."

Und auch Felipe Massa ist das WM-Rennen trotz des Desasters von Singapur noch lange nicht vorbei. "Jetzt kann unsere Devise nur lauten: Nach vorne schauen und nicht aufgeben", sagte der Brasilianer.

Und weiter: "Wir müssen einfach versuchen, in den verbleibenden Rennen auf Platz eins und zwei zu landen. Das ist eine heftige Ansage, aber alle im Team geben ihr Bestes."

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