Glückwunsch zum Rekord, Kimi!

Von Alexander Mey
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© xpb

Nein, das Licht ist nicht ausgegangen beim ersten Nachtrennen in Singapur. Irgendwie ist sowieso kaum etwas schiefgegangen. Außer bei Ferrari und Felipe Massa natürlich. Alle waren begeistert vom Singapur-GP. Vor allem Sieger Fernando Alonso.

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Der Spanier behielt im teilweise chaotischen Rennen den Überblick, im Gegensatz zu seinem Team übrigens.

Bei Ferrari durfte man trotz aller Pleiten sogar noch einen Rekord für Kimi Räikkönen vermerken und sich auf einen prominenten Gast im Cockpit freuen.

Dazu gab es in Singapur eine kuriose Fast-Strafe, eine sinnlose Ampel, Menschen auf der Fahrbahn und Schatten. Die Top 8.

Platz 8: Schatten

Eigentlich dunkel, dann aber doch nicht, weil ja so viel Licht brannte. Dazu Frühstück am Nachmittag, Mittagessen am Abend - alle waren in Singapur verwirrt. Auch Premiere-Boxengassenreporterin Tanja Bauer. Sie beschrieb den vor dem Rennen an der Boxenmauer lehnenden Timo Glock mit den Worten: "Er hat sich in den Schatten zurückgezogen." Und das so ganz ohne Sonne...

Platz 7: Alex Wurz is back!

Alexander Wurz war in Singapur wieder mal auf der Strecke. Eigentlich Honda-Testfahrer, ist er mal kurz zu seinem Ex-Arbeitgeber Mercedes zurückgekehrt. Wurz fuhr das Medical Car. Vielleicht als Übung für später, denn er ist als Nachfolger von Bernd Mayländer als Pilot des Safety-Cars im Gespräch.

Platz 6: Personen auf der Fahrbahn

Diese Formulierung kennen alle, die schon einmal Verkehrsmeldungen im Radio gehört haben. Am Freitag musste auch Radio Fahrerlager diesen schönen Satz vermelden: "Personen auf der Fahrbahn". Genauer gesagt waren es VIP-Gäste, die den Weg aus der Boxengasse zurück zum Prosecco nicht schnell genug gefunden hatten. Als das zweite Training losgehen sollte, standen sie noch mitten auf der Rennstrecke.

Platz 5: Hä?

Wie heißt die Kurzform für: "Entschuldigung, ich habe das eben nicht so ganz verstanden. Das müsste ich mir noch einmal genauer ansehen"? Genau: "Hä?" Ist kürzer und damit bestens geeignet für den Boxenfunk. Gesagt haben es die Renault-Strategen dann doch etwas druckreifer. Sie flüsterten Alonso während der Wirren der Safety-Car-Phasen und unterschiedlichen Taktiken einfach nur aufs Ohr: "Wir haben keine Ahnung mehr, was los ist." Hauptsache, Alonso hatte noch den Durchblick.

Platz 4: Die Strafe, die keine war

Der Ruf der Rennkommissare muss mittlerweile wirklich desolat sein. Anders ist kaum zu erklären, warum Toyota versucht hat, während des Rennens Sebastian Vettel eines Vergehens zu bezichtigen. Er soll in der ersten Safety-Car-Phase bei der Ausfahrt aus der Box Timo Glock behindert haben. Erstens war die Boxengasse zu dem Zeitpunkt so voll, dass es zwangsläufig eng wurde, und zweitens hätte eine Bestrafung für Vettel Toyota noch nicht einmal etwas gebracht. Glock war ohnehin vor ihm und Trulli war ausgefallen. Wenn da mal keine Angst vor Toro Rosso in der Konstrukteurs-WM eine Rolle gespielt hat...

Platz 3: Ein Wunder der Technik

Ferraris Box macht schon was her. Alles so rot und so futuristisch. So wie die Ampel, die den Fahrern beim Boxenstopp signalisieren soll, wann sie losfahren dürfen. Tolle Sache. Wenn sie funktioniert. Tut sie aber nicht. Denn im speziellen Fall von Singapur, als Ferrari zu einem Doppelstopp gezwungen war, arbeitete das System nicht wie üblich elektronisch, sondern manuell. Wie mit dem guten alten Lollipop also. Menschliche Fehler inklusive.

Platz 2: Rossi will noch mal

Valentino Rossi ist wieder MotoGP-Weltmeister. Glückwunsch! Und was wünscht sich der Gute nach seinem achten Titel? "Ich würde gerne wieder einen Ferrari fahren, aber nicht ein Straßenauto, sondern das Formel-1-Modell", sagte er der "Gazzetta dello Sport". Dann aber bitte ohne Boxenstopp.

Platz 1: Rekord für Kimi!

Kimi Räikkönen hat in Singapur Historisches erreicht. Nein, er geht nicht für einen der dümmsten Abflüge in die Geschichte ein. Auch nicht für die meisten dummen Abflüge in einer Saison. Was nach seinem Ausfall fast in Vergessenheit geriet: Er ist die schnellste Rennrunde gefahren. Und zwar schon zum zehnten Mal in dieser Saison. Das haben zuvor nur Michael Schumacher (2004) und er selbst (2005) geschafft (Bild). Tolle Statistik! Dumm nur, wenn sie nichts bringt.

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