Haifischflosse oder Hirschgeweih

Von Alexander Mey
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© xpb

München - Allerhand Flügelsalat wird es beim Ungarn-GP geben, so viel ist sicher.

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Ähnlich wie in Monaco werden auf dem engen Kurs nahe Budapest die Teams alles an Zusatzflügelchen auf ihre Autos schrauben, was auch nur halbwegs Sinn macht.

Mittlerweile haben zum Beispiel alle Teams bis auf BMW-Sauber die von Red Bull eingeführte Haifischflosse an der Airbox zumindest einmal getestet. Wer damit in Ungarn anrücken wird, ist noch nicht sicher.

Doch nicht nur die Flügel stehen vor dem elften Saisonlauf im Mittelpunkt des Interesses. Die spannende Frage ist: Wie wird das Kräfteverhältnis zwischen Ferrari und McLaren-Mercedes aussehen?

SPOX fasst die Brennpunkte zusammen.

Ferrari wird zum Hai

Auf der Suche nach dem Anschluss an McLaren-Mercedes setzt Ferrari auf die neue Haifischflosse. Die Testfahrten in Jerez haben in dieser Hinsicht offenbar sehr positive Ergebnisse gebracht.

"Das Team hat bei der Entwicklung des F2008 gute Arbeit geleistet. Das macht mich zuversichtlich für Ungarn", sagte Kimi Räikkönen.

Abgesehen von der Abstimmung der Aerodynamik auf die Bedingungen in Ungarn hat Ferrari bei den letzten Testfahrten vor allem Fehleranalyse betrieben.

Ergebnis: Die Schwäche in Hockenheim war vor allem darauf zurückzuführen, dass beide Piloten die Reifen nicht auf die richtige Temperatur bekamen.

Ungarn könnte Ferrari-Probleme kaschieren

Ein Problem, das damit zusammenhängt, dass das aktuelle Auto nur in einem sehr schmalen Temperaturfenster optimal funktioniert. "Machen wir das Fenster größer, ist das Auto zu langsam", gab Teamchef Stefano Domenicali gegenüber "auto, motor und sport" zu.

Ein Problem aber auch, das in Ungarn nicht allzu gravierend sein sollte. Denn es wird wie fast immer heiß werden in Budapest. Der dunkle Asphalt wird demnach ebenfalls extrem heiß sein. Dazu liefert Bridgestone noch die zwei weichsten Reifenmischungen im Sortiment. Alles Tatsachen, die für Ferrari sprechen.

"Obwohl wir in den vergangenen beiden Rennen eher schlecht abgeschnitten haben, stecken wir nicht in einer Krise", beschwor Domenicali vor dem Rennen. Am Sonntag muss es die Scuderia zeigen.

McLaren nimmt Favoritenrolle an

Die Silbernen gilt es in Budapest zu schlagen, daran könnten nicht einmal die größten Tiefstapler etwas ändern.

"Wenn man zwei Rennen hintereinander gewonnen hat, muss man wohl damit leben", sagte Haug "auto, motor und sport", gab aber zu: "Die Favoritenrolle mag niemand gerne. Dafür kann man sich nichts kaufen."

Drum gibt er sich auch postwendend große Mühe, die Leistungsdichte in der Formel 1 zu betonen: "Ferrari wird in Budapest wieder enorm stark sein, vielleicht auch BMW. Wir haben keinen Grund, einen Spaziergang zu erwarten."

Doch kein Hirschgeweih

Die Silberpfeile waretetn bei den Tests ebenfalls mit aerodynamischen Neuerungen auf. Wie Ferrari hätten auch sie die Haifischflosse in der Hinterhand, die in Hockenheim getestet wurde. Zum Einsatz kommt sie aber nicht.

McLaren hätte auch den BMW-Sauber-Weg gehen und das in Jerez ausprobierte Hirschgeweih auf der Nase einsetzen können. Doch auch darauf haben sie beim ersten Training verzichtet.

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