"Es werden nicht viele ankommen"

Von Alexander Mey
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© xpb

München - Elf Jahre ist es her, dass die Formel 1 zum letzten Mal im Regen ein Rennen durch die Häuserschluchten Monacos fahren musste.

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1997 war das. Damals gab es noch keine Traktionskontrolle und fast folgerichtig endete der Grand Prix im Chaos. Ein Dreher jagte den anderen, am Ende kamen gerade einmal zehn Autos ins Ziel.

Noch schlimmer war es 1996. Auch da regnete es im Fürstentum, auch da kam es zur Ausfallorgie. Damals erreichten sogar nur vier Autos das Ziel - Negativrekord in der Formel 1.

90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit

2008 könnte es wieder soweit sein. Nachdem es im dritten Training am Samstagmorgen bereits feucht war, haben sich die Wolken zum Qualifying zwar verzogen, aber für das Rennen ist eine Regenwahrscheinlichkeit von 90 Prozent vorhergesagt..

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Und das ausgerechnet im Jahr eins nach der Abschaffung der Traktionskontrolle, in dem die Fahrer ohnehin schon mehr Fehler machen als in den vergangenen Jahren. Prompt erwischte es im Samstagstraining Heikki Kovalainen, er die Aufhängung seines McLaren zerstörte. Schnellster war er trotzdem, denn zuvor im Trockenen verwies er in 1:16,567 Minuten Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen auf die Plätze.

Nico Rosberg wurde nach Platz zwei am Donnerstag diesmal Vierter vor Robert Kubica. Adrian Sutil überraschte als Achter, Timo Glock kam auf Rang zwölf. Bei Sebastian Vettel und Nick Heidfeld ging wenig, sie belegten die Ränge 15 und 18.

Später bei nasser Strecke war übrigens Fernando Alonso am schnellsten, zwei Zehntel vor Kubica.

Alonso und Haug sehen schwarz

Das Motto des Spaniers für ein Regenrennen: "Wenn es regnet, musst du das Auto nur auf der Strecke halten, dann wirst du automatisch ein gutes Ergebnis haben, weil nicht viele ankommen werden."

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Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sieht ebenfalls schwarz: "Ich wünsche mir keine Unfälle, aber wir müssen viele Safety-Car-Phasen aufgrund von Crashs einkalkulieren. Bevor die elektronischen Fahrhilfen eingeführt wurden, gab es alle zehn Minuten eine Unterbrechung. Ich nehme an, dass es jetzt nach dem erneuten Verbot häufiger zu Leitplanken-Kontakt kommen wird."

Hamilton freut sich auf Regen

So viel zu den Skeptikern. Aber es gibt auch Fahrer, die nichts gegen Regen einzuwenden hätten. "Regen kann uns helfen", sagt zum Beispiel Sebastian Vettel. Er hofft, durch das Wasser nach dem 19. Platz im Training nach vorne gespült zu werden.

Das hat Lewis Hamilton nicht nötig. Aber auch der Trainingsschnellste bedient das Image des jungen Draufgängers: "Natürlich wird es im Regen auf dieser Strecke bestimmt knifflig, aber das gehört eben zum Spiel. Es ist dann vielleicht etwas gefährlicher, aber ich finde das aufregend."

Ferrari will mal wieder

Auf diese Art Aufregung würde Ferrari sicher gerne verzichten. Die Roten wären einfach mal wieder froh, einen ganz normalen Sieg im Fürstentum nach Hause zu fahren. Denn das gab es seit 2001 nicht mehr.

Damals gewann Michael Schumacher das Rennen, und zwar zum letzten Mal. Seitdem haben sich McLaren-Mercedes (2002, 2005, 2007), Renault (2004, 2006) und BMW-Williams (2003) die Erfolge geteilt.

Ändern soll das Kimi Räikkönen. Der Weltmeister weiß zum einen bereits aus dem Jahr 2005, wie man in Monaco gewinnt, zum anderen hat er gegenüber Teamkollege Felipe Massa einen entscheidenden Vorteil. Er hasst den Stadtkurs nicht.

Allerlei Jubiläen

Frank Williams, Giancarlo Fisichella und Premiere haben am Sonntag Grund zu feiern. Denn alle begehen ausgerechnet im Party-Paradies Monaco ein Jubiläum.

Williams bestreitet mit seinem Team den 600. Grand Prix, Fisichella steht zum 200. Mal am Start. Genauso wie Premiere: Der TV-Sender strahlt auch sein 200. Rennen aus.

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