Heidfeld schielt aufs Podium

SID
Nick Heidfeld
© DPA

Barcelona - Die Titel-Prognose wagt Nick Heidfeld noch nicht, vom vierten Podestplatz im vierten WM-Lauf dieses Jahres für BMW-Sauber geht der derzeit beste deutsche Formel-1-Pilot aber fast schon fest aus.

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"Ich bin kein Hellseher, aber wenn die Kräfteverhältnisse so bleiben wie in den ersten drei Saisonrennen, dann kann man damit rechnen", sagte Heidfeld vor dem richtungweisenden Großen Preis von Spanien.

Im vergangenen Jahr seien mit den McLarens und den Ferraris grundsätzlich vier Autos schneller gewesen als die beiden BMW-Sauber-Boliden. "Aus eigener Kraft erreichbar waren damit für uns praktisch nur die Plätze fünf und sechs. Das war jetzt nicht mehr der Fall", betonte Heidfeld.

Rang drei in Gesamtwertung

Wesentlich zurückhaltender äußerte sich der Überraschungszweite der Fahrerwertung zu seinen WM-Chancen: "Es ist zu früh, um das beurteilen zu können."

Mit 16 Punkten liegt Heidfeld vor dem Europa-Auftakt in Barcelona nur drei Zähler hinter Ferrari-Weltmeister Kimi Räikkönen (19) und vor Vizechampion Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/14).

Doch Quick Nick tritt trotz aller Freude über den glänzenden Start auch etwas auf die Euphoriebremse: "Wir stehen momentan viel besser da, als wir vor der Saison erwartet konnten." Zudem habe noch kein Fahrer die WM ohne Sieg gewonnen. Heidfeld steht noch ganz ohne Grand-Prix-Gewinn da.

Ungewissheit 

Und das nach bereits 137 Rennen. In dieser Negativ-Bilanz wird er nur von wenigen Piloten übertroffen. "Ich hoffe fest auf meinen ersten Grand-Prix-Sieg in diesem Jahr", sagte der Mönchengladbacher.

Ob er den Bann bereits in Barcelona brechen könnte, lässt der verbal eher vorsichtige Fahrer offen: "Ich hoffe, dass sich die Kräfteverhältnisse im Vergleich zu den ersten Rennen nicht zu unseren Ungunsten verschieben."

Obwohl die Teams intensiv auf dem Circuit de Catalunya getestet hätten, lasse sich kein verlässlicher Schluss aus diesen Ergebnissen ziehen. "Man weiß einfach nie, was die anderen gemacht haben, mit welcher Spritmenge sie gefahren sind und so weiter", sagte Heidfeld.

"Es wird sehr schwierig"

Deshalb beurteilt er auch die Chancen von BMW-Sauber, seine Spitzenposition in der Konstrukteurs-Wertung in Spanien verteidigen zu können, eher skeptisch: "Ich glaube, das wird sehr schwierig. Es ist sehr eng an der Spitze, Ferrari ist einen, McLaren zwei Punkte hinter uns. Zuletzt war Ferrari schneller, aber wir geben alles."

Heidfelds Nummer-1-Status beim deutschen Fahrer-Quintett mit Nico Rosberg (Wiesbaden/Williams-Toyota), Timo Glock (Wersau/Toyota), Sebastian Vettel (Heppenheim/Toro Rosso) und Adrian Sutil (Gräfelfing/Force India) ist dagegen ungefährdet.

Allerdings misst er dieser Spitzenposition kaum Bedeutung bei, schließlich will er einmal Weltmeister werden. Teamintern glaubt Heidfeld gleichfalls nicht, dass ihm der junge, nur zwei Zähler weniger aufweisende Pole Robert Kubica den Rang ablaufen könnte.

"Nein, das befürchte ich nicht", sagte Heidfeld, dessen zweitem Platz beim Saisonauftakt in Australien der Teamkollege den zweiten Rang in Malaysia und den dritten in Bahrain folgen ließ.

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