Ferraris Fiasko nach Schumachers Fehltipp

SID
Formel 1, Raikonnen,
© DPA

Melbourne - Schwarzer Tag für die Roten: Weltmeister Kimi Räikkönen konnte sich nach einer riskanten Aufholjagd über einen nachträglichen Punkt nicht wirklich freuen, Kollege Felipe Massa ging sogar ganz leer aus.

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Die Scuderia fuhr beim Großen Preis von Australien mit nur einem mickrigen Zähler das schlechteste Resultat seit 32 Rennen ein.

Und das ausgerechnet zum WM-Auftakt in der Formel 1. Zu allem Übel feierte auch noch Erzrivale McLaren-Mercedes beim Ferrari-Fiasko den souveränen Sieg von Vizeweltmeister Lewis Hamilton und den fünften Rang von Heikki Kovalainen.

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Raikkonen zwischenzeitlich Dritter

"Zu diesem desaströsen Start in die Saison gibt es nicht viel zu sagen", konstatierte Ferrari-Technikchef Luca Baldisseri. "Wir sollten jetzt nicht zu emotional reagieren", mahnte Teamchef Stefano Domenicali.

Im Freien Training hatte Räikkönen noch die Tagesbestzeit erzielt, vor dem K.o. im Rennen kam aber bereits der erste Rückschlag. In der Qualifikation rollte sein roter Renner nur noch aus, mit fremder Hilfe wurde der Finne in die Box geschoben: Startplatz 15.

Doch der Iceman heizte den Vorderleuten im Grand Prix im Glutofen von Melbourne mächtig ein, holte auf und war zwischenzeitlich Dritter.

Aus für den Finnen

Doch nach weiteren Tankstopps in dem chaotischen Rennen sah er sich im Windschatten des deutschen Toyota-Piloten Timo Glock.

Nur kurz, denn nachdem er ihn schon passiert zu haben schien, musste Räikkönen den Umweg übers rote Kiesbett nehmen und fiel weiter zurück.

An selber Stelle verbremste er sich anschließend auch im Duell mit Kovalainen: "Da war ich ein bisschen zu optimistisch."

Kurz nach dem Manöver blieb auch Räikkönens F2008 in der 54. von 58 Runden auf dem 5,303 Kilometer langen Kurs im Albert Park stehen.

Ein Punkt besser als keiner

"Ich bin wirklich enttäuscht, das Rennen nicht beendet zu haben", sagte der im Vorjahr von der Pole zum Sieg gefahrene Skandinavier.

Ein Punkt sei aber besser als keiner. Und Räikkönen muss es wissen, im vergangenen Jahr gewann er nur mit einem Zähler Vorsprung die WM vor Hamilton.

"Ich hatte ein Problem mit dem Motor", erklärte Räikkönen seinen vorzeitigen Ausfall. Dasselbe galt für Massa, den das Aus bereits in der 30. Runde ereilt hatte.

 "Ein schrecklicher Start in die Saison", gab der Brasilianer unumwunden zu. "Es ist Jahre her, dass wir mit beiden Autos Motorenprobleme hatten", betonte Technikchef Baldisseri.

Schumi lag daneben

Die beiden Aggregate wurden umgehend zur Analyse von Melbourne nach Maranello geschickt. Denn noch einmal soll Ferrari-Berater Michael Schumacher bei seinem Tipp nicht so daneben liegen.

Für den siebenmaligen Champion war vorher klar: Der Australien-Sieger trägt rot. Am Sonntag trugen die Roten aber eher schwarz.

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