Village People auf Schnee

Von Alexander Mey
Rosberg kennt sich nicht nur im F1-Cockpit aus
© Getty

München - Ferrari ist also wieder da, McLaren-Mercedes und BMW-Sauber sind aber auch nicht so übel. So kann man ganz grob das sportliche Geschehen beim Malaysia-GP zusammenfassen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Highlights des Malaysia-GP bei SPOX.TV

Natürlich gab es aber auch in Kuala Lumpur wieder eine Menge Kuriositäten, die nicht unerwähnt bleiben dürfen. Hier die Top 8 der SPOX.com-Redaktion.

Platz 8: E-Mail an den Wettergott

Wo war er denn nun, der sintflutartige Regen? Jeden einzelnen Tag sollte er kommen, Interviews und Vorberichte haben sich um kaum etwas anderes gedreht als das kühle Nass von oben, und was war? Nichts.

"Hier in Malaysia weiß man eben nie", sagte Timo Glock. Dabei hätten sich seine Landsleute Nico Rosberg und Sebastian Vettel so sehr einen Schauer gewünscht, der sie nach enttäuschenden Qualifyings doch noch nach vorne spült.

Vielleicht hat ja Ferrari eine E-Mail an den Wettergott geschrieben, schließlich kam ihren überlegenen Autos die Trockenheit entgegen. Und der Draht der Scuderia zu der Obrigkeit soll ja traditionell ein guter sein.

Platz 7: Felix Neureuther ist ein Dreck dagegen

Slalom, die langsamste aller alpinen Sportarten, enge Rechts-links-Schwünge, auch gerne mal ein Quersteher. Für Details wende man sich bitte an das deutsche Aushängeschild Felix Neureuther.

Wie man allerdings auch im tropischen Sommer mit 750 PS und rund 300 km/h vorzüglich Slalom fahren kann, erklärt am besten Nick Heidfeld. Er machte am Ende des Qualifyings in Sepang nämlich genau das, er fuhr Slalom um seine langsam dahin schleichenden Kollegen.

Das sah zwar cool aus, wie der BMW mit 200 km/h Überschuss Zentimeter an den anderen Autos vorbei donnerte, ganz so ungefährlich war es dann aber auch nicht. Kein Wunder, dass bereits eine Anti-Bummel-Initiative ins Leben gerufen wurde, um dem Slalom in der Formel 1 Einhalt zu gebieten.

Platz 6: Das tapfere Schneiderlein

Und noch mal Nick Heidfeld. Dass er nicht nur langsame Autos überholen kann, zeigte der Deutsche im Rennen eindrucksvoll. Auf der langen Gegengeraden saugte er sich an Fernando Alonso und David Coulthard an, setzte sich auf die Innenbahn und überholte damit zwei auf einen Streich.

Zwar nicht ganz so viele wie das tapfere Schneiderlein, dafür hatte er sich die Plätze aber wenigstens ehrlich verdient, im Gegensatz zu seinem märchenhaften Vorbild.

Platz 5: Die Odyssee des Timo G.

Timo Glock wurde in der Woche vor dem Malaysia-GP 26 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch, dachten sich wohl auch Australiens Fluggesellschaften und machten ihm ein ganz besonderes Geschenk.

Sie sorgten dafür, dass der Deutsche sage und schreibe 40 Stunden brauchte, um von Melbourne nach Kuala Lumpur zu kommen, Zeitverschiebung nicht eingerechnet.

Sein Flug von Melbourne nach Sydney war gestrichen worden, weshalb er seinen Anschlussflug nach Malaysia verpasste.

Zum Trost gab es danach wenigstens eine Torte von seinem Toyota-Team.

Platz 4: Der brasilianische Kreisel

Zum Glück hat Felipe Massa eine selbstbewusste Ehefrau. Rafaela verteidigte ihren Mann nach dessen zweitem Dreher im zweiten Rennen nämlich vehement gegen Gerüchte um eine mögliche Ablösung.

In Malaysia wurde Toro-Rosso-Pilot Sebastian Vettel als Nachfolger von Massa bei Ferrari ins Gespräch gebracht. "Bullshit", sagte Rafaela dazu. Wenn sich Massa im Moment schon nicht auf seine fahrerischen Fähigkeiten verlassen kann, dann doch wenigstens auf seine bessere Hälfte.

Platz 3: Und was ist mit Tee?

Er ist schon ein Scherzkeks, dieser Robert Kubica. Anstatt sich nach dem Rennen über die unzureichende Getränkeversorgung während des Rennens zu beschweren, machte er aus der Not eine Tugend und sinnierte über völlig neue Trinkgewohnheiten.

"Das nächste Mal mache ich mir einfach einen heißen Tee, den ich dann in die Flasche fülle", schlug der BMW-Pilot vor, nachdem das Wasser, das er beim Malaysia-GP dabei hatte, so heiß geworden war, dass er es nicht mehr trinken wollte.

Wenigstens lief ihm sein Wasser nicht in den Overall, denn das ist noch ein bisschen ekliger. Nachzufragen bei Teamkollege Nick Heidfeld.

Platz 2: Lewis knutscht mit Frau Irvine

Keine Woche vergeht, in der Lewis Hamilton nicht irgendeine Frauengeschichte angedichtet wird. Einmal ist es Nicole Scherzinger, dann wieder Naomi Campbell.

Jetzt dichtet die "Daily Mail" dem jungen Briten ein Verhältnis mit einer Frau an, die so gar nicht in sein bisheriges Beuteschema passt. Ein Schnappschuss der Zeitung zeigt ihn, wie er eine blonde Physiotherapeutin küsst, die rund 15 Jahre älter ist als er.

Hier geht's zu den schönsten Gridgirls Malaysias

Das ist aber nicht das eigentlich brisante an der Sache. Es ist der Name der Blondine: Sonia Irvine. Ja, das ist die Schwester von Eddie. Ob der ehemalige Ferrari-Pilot ein Verhältnis seiner Schwester ausgerechnet mit einem McLaren-Piloten so toll fände?

Immer vorausgesetzt natürlich, dass an der Story überhaupt irgendetwas Wahres dran ist - englische Boulevard-Presse eben.

Platz 1: Village People auf Schnee

Nico Rosberg und sein Vater Keke haben an diesem Wochenende den Vogel abgeschossen. Erst Nico, der sich im Vorfeld bei der Präsentation eines Flugzeugs mit seinem Helmdesign in einem Outfit zeigte, das zum Himmel schrie. Er trug eine Kapitäns-Mütze, die wahrscheinlich nicht einmal ein Mitglied von Village People freiwillig aufgesetzt hätte, weil sie zu klischee-schwul aussah.

Dazu erzählte er ständig etwas von extremer Zuversicht für das Rennen. Als er dann nach Platz 16 im Qualifying einen Regentanz aufführen wollte, um überhaupt noch eine Chance auf WM-Punkte zu haben, brachte sein Vater und Premiere-Experte Keke Rosberg das verkorkste Wochenende des Sohnemanns auf den Punkt: "Nico hilft hier noch nicht einmal Schnee."

Artikel und Videos zum Thema