"Die Scheiße aus dem Leib prügeln"

Von Alexander Mey
Mit den Crashes ging es aber munter weiter. Wieder mittendrin: Massa (l.)
© DPA

München - Sportlich sind die WM-Punkte nach dem Großen Preis von Australien verteilt. Lewis Hamilton steht an der Spitze. Kimi Räikkönen erbte als Achter gerade noch den letzten Zähler.

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Aber was ist eigentlich mit der Hitliste der Kuriositäten, Rekorde und Absurditäten? Um diese Top 8 des Australien-GP hat sich SPOX.com einmal gekümmert. Und siehe da: Auch hier tauchen Hamilton und Räikkönen auf.

Platz 8: Abwürger Sebastian Vettel

Lektion 1 in der Fahrschule: Gang rein, Gas geben und dabei die Kupplung langsam kommen lassen. Gar nicht so schwer, oder? Schon gar nicht für einen Formel-1-Fahrer, sollte man meinen. Und trotzdem ist es Sebastian Vettel am Start in Melbourne passiert, er hat die Kiste abgewürgt. Zugegeben, das Starten in einem F-1-Auto ist komplizierter als in einem Straßen-Fahrzeug und außerdem hängt eine Menge vom Computer ab, peinlich klingt es aber trotzdem. "Das ist heute blöd gelaufen", sagte Toro-Rosso-Mitbesitzer Gerhard Berger danach. "Die anderen warten halt nicht auf einen", ergänzte Vettel. Wenigstens musste er keinen ausgeben, denn im normalen Leben heißt es schon einmal gerne: Einmal abwürgen kostet eine Kiste Bier.

Platz 7: Rote Runde 31

Ferrari hat  viel Mist gebaut am vergangenen Rennsonntag. Aber in Runde 31 kam es knüppeldick. Erst rollte Felipe Massa auf dem Weg zum Neustart nach der zweiten Safety-Car-Phase mit Motorschaden aus, dann flog Kimi Räikkönen drei Kurven später ins Kiesbett ab und warf einen möglichen dritten Platz weg. Apropos Mist gebaut: Das letzte Mal, dass Ferrari zwei Motorschäden in einem Rennen fabrizierte, war beim Belgien-GP 1994, das heißt vor 227 Rennen.

Platz 6: Punktlandung

Wo wir gerade bei Kimi Räikkönen sind. Keine Ahnung, wie es der Iceman mit dem Aberglauben hält, aber die Einfahrt zur Boxengasse in Melbourne sollte er aus Feng-Shui-Gesichtspunkten in Zukunft eher meiden. Im Qualifying rollte er rund 100 Meter vor der rettenden Begrenzungslinie der Boxengasse aus, bei seinem Ausfall im Rennen schaffte es sein Ferrari auch nur ein paar Meter weiter. Nach diesem Wochenende kennt er sich in dieser Gegend zu Fuß besser aus als mit dem Auto.

Platz 5: Lewis ganz wuschig

Seit er in der Formel 1 Erfolg hat, hängt Lewis Hamilton hartnäckig der Ruf des Womanizers an. Nun ja, für einen Mann Anfang 20 gibt es mit Sicherheit Schlimmeres, schließlich wollen die Hormone ja raus. Aber es kann schon ab und zu in leicht verkrampften Situationen enden. So geschehen in einem Premiere-Interview, als Hamilton ein Bild von sexy Nicole Scherzinger vorgelegt bekam. Da war er erst einmal sprachlos, atmete schwer und riss die Augen weit auf. Dann stammelte er noch etwas von wegen: "Es ist schon toll, dass solche Menschen sich für dich interessieren und dich als einen von ihnen ansehen." So ist das also. Dass Hamilton vor einiger Zeit ein heftiger Flirt inklusive Knutschattacke mit Scherzinger nachgesagt wurde, ist natürlich nur ein Gerücht und durch nichts belegt...

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Platz 4: I was made for loving you

So singen es die Rockbarden mit den lustigen Bemalungen von KISS jetzt schon seit gefühlt 50 Jahren, doch sie haben nichts, aber auch gar nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. In Melbourne rockten die alten Herren am Rande des Rennens den Albert Park - und machten nebenbei noch ein paar Fahrer glücklich. So ließen sich Hamilton und Räikkönen gerne mit der Band ablichten. Für Räikkönen sicher ein Highlight, schließlich ist der Finne mit Bands wie Lordi Kummer aus der Heimat gewöhnt.

Platz 3: Mister Inkontinenz

Der Duden definiert Inkontinenz als die Unfähigkeit, das Wasser zu halten. Ein Leiden, dass wir Nick Heidfeld auf keinen Fall andichten wollen, einen nassen Frack hatte er nach dem Rennen in Melbourne aber trotzdem. Denn nicht er war inkontinent, es war seine Wasserflasche. Sie pumpte wie ein Weltmeister pausenlos. Und da der arme Heidfeld gar nicht so schnell schlucken konnte wie die Suppe lief, ließ er es am Ende einfach laufen.

Platz 2: Per Knopfdruck zum Deppen

Heikki Kovalainen fuhr bei seinem Debüt für McLaren-Mercedes ein sehr starkes Rennen, keine Frage. Vor allem, wie er Fernando Alonso kurz vor Schluss mit einem cleveren Manöver hinter sich ließ, war klasse. Blöd nur, dass er den wohl verdienten vierten Platz durch eigene Schusseligkeit gleich wieder wegwarf. Von seiner eigenen Genialität offensichtlich euphorisiert, riss er sich auf der Start-Ziel-Geraden schwungvoll eine Folie vom Visier und berührte dabei mit der Hand leider den Knopf für den Geschwindigkeits-Begrenzer. Der tat natürlich seine Pflicht und begann, das Auto auf die in der Boxengasse vorgeschriebenen 80 km/h herunterzubremsen. Alonso sagte danke und schlenderte an Kovalainen vorbei.

Platz 1: Willkommen im Fight Club

David Coulthard, smart, adrett, ein Gentleman eben. Es sei denn, man fährt ihm in die Kiste und beendet damit sein Rennen. Dann wird er unleidlich, extrem unleidlich. Nachzufragen bei Felipe Massa, der durch eine Kollision den Schotten ins Aus beförderte. "Wenn man jemanden überholen will, dann kann man ihm nicht einfach in die Seite fahren", echauffierte sich Coulthard halb ernst, halb mit einem Augenzwinkern. "Ich habe im vergangenen Jahr gegen Mark Webber den gleichen Fehler gemacht und die volle Verantwortung dafür übernommen. Ich erwarte jetzt von Felipe das gleiche. Wenn nicht, dann werde ich diesem kleinen Hund die Scheiße aus dem Leib prügeln." Let's get ready to rumble.

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