Hamilton fordert Ferrari heraus

Von Alexander Mey
ferrari, mclaren
© Getty

München - Bei Ferrari geht die Angst um. Nein, nicht die Angst, beim Saisonauftakt in Melbourne hinterherzufahren. Vielmehr die Angst, von der scheinbar haushohen Überlegenheit bei den Testfahrten so eingelullt worden zu sein, dass man beim ersten Rennen plötzlich einer konkurrenzfähigen Meute unvorbereitet gegenübersteht.

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Das gilt es mit allen Mitteln zu verhindern, vor allem mit dem Mittel des mahnenden Zeigefingers. "Ich spüre im Team zu viel Optimismus, so als ob wir alleine auf der Bahn wären", wird Präsident Luca di Montezemolo von der Fachzeitschrift "Motorsport aktuell" zitiert. "Keiner sollte vergessen, gegen wen wir da antreten."

Wie könnte Ferrari das vergessen? Wo sich doch vor allem McLaren-Mercedes aus der Deckung der Wintertests erhebt und lautstarke Verbalattacken auf die Roten lanciert. Für Vize-Weltmeister Lewis Hamilton ist jedenfalls klar: "Ferrari war zu Beginn drei oder vier Zehntel vorne, aber jetzt sitzen wir in gleichwertigen Autos."

Der junge Brite geht davon aus, dass McLaren und Ferrari in Melbourne auf Augenhöhe sein werden. Eine berechtigte Annahme, schließlich war er in der letzten Testwoche in Barcelona beim einzigen direkten Vergleich konstant schneller als die Roten.

Schumi sieht keinen Ferrari-Vorteil

"McLaren-Mercedes ist an Ferrari dran", sagte Premiere-Experte Marc Surer in seiner Testanalyse bei SPOX.com und erhält Unterstützung von keinem Geringeren als Michael Schumacher.

Der sagt: "Von einer Überlegenheit Ferraris würde ich nicht sprechen. In Bahrain waren wir lediglich mit Toyota auf der Strecke, und bei den jüngsten Tests in Barcelona waren wir auch nicht die Schnellsten."

Und wer würde dem siebenmaligen Weltmeister schon widersprechen? Der neutrale Formel-1-Fan sicher nicht, schließlich gäbe es für ihn nichts Schlimmeres als einen Durchmarsch der Scuderia Richtung WM-Titel.

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