Jetzt fehlt nur noch der Sieg

Von Alexander Mey
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© Getty

München - Für BMW-Sauber kann es beim Bahrain-GP eigentlich nur noch eine Mission geben.

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In Australien Zweiter geworden und Ferrari geschlagen, in Malaysia Zweiter geworden und McLaren-Mercedes geschlagen. Was fehlt jetzt noch? Klar, der Sieg über das gesamte Establishment.

Schließlich will BMW-Sauber in dieser Saison ein Rennen gewinnen, warum nicht schon das dritte?

"BMW gehört zweifellos zu den Teams, die aus eigener Kraft um den Sieg fahren können", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Bei einer Hälfte des rot-silbernen Establishments haben die Weiß-Blauen also schon einmal Eindruck gemacht.

Theissen hält sich noch zurück

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen wird es sicher gerne hören, auch wenn er sich nach außen in Bescheidenheit übt. "Man sollte keine verfrühten Schlüsse ziehen. Noch sind wir nicht auf Augenhöhe mit Ferrari und McLaren-Mercedes", sagt Theissen.

Möglich ist trotzdem alles. Immerhin steht in der Wüste von Bahrain wahrscheinlich das dritte Hitzerennen der Saison an, da sind technische Defekte auch bei den Top-Teams nicht unwahrscheinlich.

Die Sache mit dem Sand

Und dann ist da noch der Sand, der nicht nur die Strecke rutschig macht und gerade ohne Traktionskontrolle zu Fahrfehlern verleitet, sondern sich auch in jede kleine Ritze von Motor und Getriebe setzt, was wiederum in Defekten enden kann.

"Der Sand verändert oft ganz plötzlich die Grip-Bedingungen", bestätigt Haug. "Um das Eindringen von Sandpartikeln zu verhindern, werden die Luftfilter der Motoren noch intensiver überprüft und öfter gewechselt als gewöhnlich."

Testvorteil für Ferrari

Sand hin, Hitze her: Nick Heidfeld bezeichnet den Bahrain Circuit trotzdem als eine seiner Lieblingsstrecken. 2007 wurde er knapp hinter Kimi Räikkönen Vierter, Fernando Alonso konnte er im McLaren sogar spektakulär überholen. Warum sollte 2008 nicht der ganz große Wurf gelingen?

Vielleicht deshalb, weil BMW-Sauber im Gegensatz zum Vorjahr diesmal einen Testnachteil hat. "Im vergangenen Jahr waren wir durch den Doppel-Test sehr gut vorbereitet, und ich hatte ein tolles Rennen", sagt Heidfeld. "In diesem Jahr haben auch einige Teams dort vor der Saison mit ihren neuen Autos getestet, diesen Vorsprung müssen wir am Freitag bei der Abstimmungsarbeit erstmal aufholen."

Konkret sollte Ferrari einen Vorteil haben, weil die Roten als einziges Top-Team vor der Saison in Bahrain zum Testen waren. Allerdings mit einer völlig anderen Entwicklungsstufe des Autos und unter anderen klimatischen Bedingungen.

"Haben noch einige Pfeile im Köcher"

Sollte BMW-Sauber den Testrückstand trotzdem nicht aufholen können und demnach auch nicht siegfähig sein, dann ist das kein Beinbruch.

Denn Potenzial für weitere Leistungssprünge während der Saison gibt es genügend. "Wir haben noch einige Pfeile im Köcher. Noch ist nicht alles ausgeschöpft", sagt Theissen und kündigt sogar kurzfristige Verbesserungen an. "Der nächste größere Schritt ist für den Europa-Auftakt in Barcelona geplant."

Auf das sich der Mut bei der Konstruktion des neuen Autos auszahlen möge. "Für uns ist klar: Das Wagnis eines großen Konzeptsprungs über den Winter hat sich ausgezahlt. Jetzt liegt es an uns, den Weg, den wir eingeschlagen haben, konsequent weiter zu gehen", sagt Theissen.

Die guten Wünsche der deutschen Fans begleiten das Team.

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