Anstatt am Ende des Feldes seine Runden zu drehen, will das Spyker-Nachfolgeteam spätestens 2010 aufs Podium. "Ich stehe zu meinem Versprechen, dass beim Indien-Grand-Prix 2010 ein Force-India-Fahrer auf dem Podium stehen wird", sagte Mallya.
Und deshalb wurde der neue Bolide auch nicht einfach nur vorgestellt. Er wurde pompös inszeniert, das neue Selbstverständnis damit bewusst offen zur Schau getragen und das gesamte Ereignis als bedeutender Tag für ganz Indien markiert.
Laser-Show am Gateway of India
Und das Interesse am ersten indischen Formel-1-Team der Geschichte ist in der Tat immens. Mehr als eine Milliarde Menschen leben in Indien und der gefühlte Andrang der Fotografen überstieg sogar das Gedränge bei einer durchschnittlichen Oscar-Verleihung. Hier gibt es die besten Bilder der Präsentation.
Groß angelegte Lasershow, Feuerwerk und indische Prominenz samt Schönheiten an jeder Ecke - alles zusammen eine pompöse Bollywood-Präsentation vor dem Gateway of India.
Blut, Schweiß und Tränen
Doch während man Show-technisch bereits mit den Top-Teams mithalten kann, sieht es rein sportlich bisher wenig glamourös aus: Der VJM-01 ist nicht viel mehr als eine solide Weiterentwicklung des Vorjahres- Spyker und wird erneut von einem Ferrari-Kundenmotor angetrieben.
Auffälligste Merkmale des neuen Boliden sind der mittlerweile von vielen Teams verwendete Doppeldecker-Frontflügel sowie ein großes Luftleitblech am Cockpitrand und die vergleichsweise sperrigen Seitenkästen. Allerdings ist die am Donnerstag vorgestellte Version nicht das endgültige Produkt. "Es ist noch zu früh, um die finale Version für Melbourne zu zeigen", sagte der leger in Khakis auftretende Mallya.
Der talentierte Mr. Sutil
Bei den Testfahrten im spanischen Barcelona konnte Giancarlo Fisichella zuletzt immerhin bereits mit einem vierten Platz auf sich aufmerksam machen - damals allerdings noch im Übergangs-Boliden. Der VJM-01 soll am 25. Februar in Barcelona auf die Strecke gehen.
Dann wird sich zeigen, ob das in Zusammenarbeit mit Airbus und anderen Vertretern der Luftfahrt-Industrie entwickelte Aerodynamik-Paket funktioniert und der laut Mallya "außerordentlich talentierte Adrian Sutil" tatsächlich schon bald um Punkte anstatt um den Einzug in den zweiten Qualifying-Abschnitt kämft.
Bis dahin hat das Team aber noch die "große Aufgabe vor sich, endlich konkurrenzfähig zu werden", so Mallya. "Und das kostet mit Sicherheit viel Blut, Schweiß und Tränen."