Lob vom Justizflüchtling

Von Alexander Mey
schumacher, michael, ferrari
© Getty

München - Platz zwei in der Einzelwertung, Titelgewinn für Deutschland im Nations-Cup: Michael Schumacher kann mit seiner Ausbeute beim Race of Champions sehr zufrieden sein. Für einen Rentner gar nicht schlecht.

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Wenngleich er für den Titelgewinn bei den Teams nicht allzu viel konnte, denn während er im Finale gegen Finnland seinen Lauf klar gegen Heikki Kovalainen verlor, holte der 18 Jahre jüngere Sebastian Vettel durch zwei Siege, davon einer gegen Marcus Grönholm in dessen Rallye-Auto, die Kohlen aus dem Feuer.

Kein Wunder, dass Schumi danach ins Schwärmen geriet. Diese Lobesarie und vieles mehr gibt es in dieser Ausgabe der Nachrichten aus der Königsklasse.

Schumi über "Bubi-Schumi"

"Sebastian hat das Potenzial zum Weltmeister, überhaupt keine Frage", sagte Schumacher im "Bild"-Interview über seinen Teamkollegen und möglichen Nachfolger. Was für ein Lob! Aber kein Wunder, schließlich hatte ihm Sebastian Vettel auch gerade beim Race of Champions den Hals gerettet. "Es ist wunderbar, jemanden an der Seite zu haben, der einem die Arbeit abnimmt und mit dem man dann auch gewinnen kann", sagte Schumi. Bei so viel Unterstützung sind dann auch einmal ein paar warme Worte drin, schließlich ist ja bald Weihnachten.

Noch mal Glück gehabt

Und gleich noch einmal Weihnachten im Hause Schumacher. Die leidige Taxi-Affäre von Coburg, als Schumi das Ordnungsamt wegen vermeintlicher Verkehrsdelikte auf die Pelle rückte, ist vom Gabentisch. Da er in der Schweiz lebt, kann er von deutschen Behörden nicht belangt werden. Auch Taxifahrer Yilmaz, der durch ein Interview das Verfahren erst ins Rollen gebracht hatte, kommt ungeschoren davon. Da er sein Taxischild vor der Fahrt von Schumacher abmontierte, kann er nicht für das verbotene Verleihen seines Taxis belangt werden, da sein Auto ohne Schild als Privatwagen gilt.

Als Belohnung für die ganze Aktion bekam Yilmaz übrigens von Opel, dem Hersteller seines Taxis, ein Rennfahrer-Training geschenkt. Und mehr noch: Für sein Auto werden mittlerweile schon fast 70.000 Euro geboten. Yilmaz will es nun im Internet versteigern.

Ferrari geht in die Offensive

Obwohl die Roten 2007 alle WM-Titel abgeräumt haben, verschließen sie die Augen nicht vor der Wirklichkeit, dass der McLaren-Mercedes eigentlich das schnellere Auto war. Entsprechend offensiv geht die Scuderia die Entwicklung für das neue Auto an. "Es wird ein völlig neues Auto, auch wenn radikale Schritte wegen des neuen Reglements nicht möglich sind", sagte Technikchef Aldo Costa der "Gazzetta dello Sport". Dann ging er etwas ins Detail: "Die Vorderpartie des Autos wird anders sein, die Seitenkästen werden eine andere Form haben und der Flügel wird auch neu sein." Zudem werde die Abstimmung von Motor und Getriebe auf die neue Einheitselektronik komplett neu überdacht.

Arbeitslos und Spaß dabei

Fernando Alonso steht wieder in Lohn und Brot. Nicht dass er jemals um drei warme Mahlzeiten pro Tag hätte bangen müssen, aber im Januar darf er endlich wieder so richtig arbeiten. Beim Test in Jerez Mitte des Monates wird er zum ersten Mal wieder für Renault fahren. Zunächst noch das alte Auto, jedoch ohne Traktionskontrolle. Der neue Renault soll dann Ende Januar fertig sein.

Dass Alonso bei seinem Ex-Team gelandet ist, war nicht ganz selbstverständlich. Wie der Spanier jetzt enthüllte, sollen bis auf Ferrari alle anderen Teams zumindest unverbindlich ihr Interesse an einer Verpflichtung bekundet haben. Ernsthafte Gespräche soll er neben Renault mit Honda, Toyota und Red Bull Racing geführt haben.

Kovalainen will keinen Ärger

Dass McLaren-Mercedes nach einem Jahr Alonso vom "Krieg der Sterne" die Nase voll hat, kann man sich lebhaft vorstellen. Wohl auch deshalb hat man Heikki Kovalainen als zweiten Fahrer neben Lewis Hamilton verpflichtet. Er soll keinen Ärger machen, will er aber auch gar nicht. "Ich werde keine Probleme verursachen", zitiert das Magazin "Autosport" den Finnen. "Ich werde alles tun, um Lewis zu schlagen und bin mir sicher, dass es umgekehrt genauso sein wird. Aber wenn er mich schlagen sollte, dann gehe ich nach Hause, arbeite und versuche, am nächsten Wochenende noch stärker zurückkommen."

Teamchef Ron Dennis wird es gerne hören, denn nach Spionage-Affäre, verlorener WM und Alonso-Krach war er zuletzt so angeschlagen, dass er sogar Rücktrittsgerüchte dementieren musste.

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