Es war einmal im März

Von dpa
stepney, nigel, ferrari
© Getty

Paris/Frankfurt - Der Formel-1-Rennstall McLaren-Mercedes ist vom Weltrat des Internationalen Automobilverbandes FIA mit der Aberkennung aller Teampunkte und einer 100-Millionen-Dollar-Geldbuße wegen der Spionage-Affäre bestraft worden.

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Die wichtigsten Ereignisse um den ehemaligen McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan und den Ex-Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney. Sie sind die vermeintlichen Hauptdarsteller der Monate währenden "Formel 007".

18. März: Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen gewinnt den Saisonauftakt. Anschließend weist McLaren-Mercedes den Weltverband FIA angeblich auf Stepneys Geheiß auf einen irregulären Unterboden bei den Roten hin. Dieser wird anschließend verboten.

Im Juni: Ein Mitarbeiter eines Copy-Shops nahe der McLaren-Fabrik in Woking informiert Ferrari, dass Coughlans Ehefrau Trudy Ferrari- Dokumente auf zwei CD-Roms kopieren ließ.

3. Juli: Ferrari erstattet in Modena Anzeige gegen Coughlan. McLaren-Mercedes gibt bekannt: Ein ranghohes Mitglied aus der technischen Crew wurde mittlerweile bis auf weiteres suspendiert.

4. Juli: Der Automobil-Weltverband FIA leitet Ermittlungen ein.

10. Juli: Eine Anhörung vor dem Londoner High Court wird vertagt. Coughlan will sich über Konsequenzen im Falle einer eidesstattlichen Erklärung informieren.

11. Juli: Coughlan und Ferrari einigen sich außergerichtlich.

26. Juli: Der Weltrat in Paris spricht McLaren-Mercedes aus Mangel an Beweisen frei, behält sich aber sich vor, eine neue Entscheidung im Falle neuer Beweise zu treffen.

31. Juli: FIA-Präsident Max Mosley stimmt auf Drängen des Präsidenten des italienischen Automobilverbandes, Luigi Macaluso, einer Berufungsverhandlung zu.

1. August: Offener Brief von McLaren-Teamchef Ron Dennis an Macaluso. McLaren wirft Ferrari "eine absolut irreführende Pressekampagne" vor.

5. September: Die FIA wandelt die Berufungsverhandlung am 13. September in eine zweite Anhörung um. Grund: Neue Beweise.

7. September: Die FIA veröffentlicht den Brief, den Mosley an Fernando Alonso, Lewis Hamilton und den Ersatzfahrer Pedro de la Rosa schrieb. Sie sollen Kopien des ihnen möglicherweise zugegangenen geheimen Materials über den neuen Ferrari an die FIA schicken.

9. September: Die Staatsanwaltschaft in Modena ermittelt auch gegen McLaren-Teamchef Ron Dennis und zwei weitere Mitglieder des Formel-1-Teams. Der Vorwurf: Sportbetrug und die Weitergabe von Betriebsgeheimnissen.

13. September: Der FIA-Weltrat entscheidet in seiner zweiten Anhörung: Aberkennung aller Punkte in der Konstrukteurs- Weltmeisterschaft 2007 von McLaren-Mercedes und eine Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen Dollar.

15. September: FIA-Präsident Max Mosley offenbart, dass er die Informationen über den E-Mailverkehr unter den Fahrern von Fernando Alonso hat. Der Spanier hatte McLaren-Teamchef Dennis gedroht, die Informationen auszuplaudern, woraufhin dieser ihn aufforderte, genau das zu tun.

16. September: Nach dem Doppelsieg in Spa ist Ferrari auch rechnerisch Konstrukteurs-Weltmeister. Ron Dennis deutet an, auf eine Berufung gegen das Urteil "im Sinne des Sports" verzichten zu wollen. Zu Spannungen zwischen Alonso und dem Team will sich niemand konkret äußern.

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