Eishockey-WM: DEB-Team kassiert bittere Pleite gegen Weltmeister Finnland

SID
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Trotz einer starken kämpferischen Leistung hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Riga einen weiteren Coup gegen Finnland verpasst und muss um die Viertelfinalteilnahme bangen.

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Drei Tage nach dem 2:3 gegen Aufsteiger Kasachstan unterlag das Team von Bundestrainer Toni Söderholm dem Titelverteidiger mit 1:2 (0:1, 1:0, 0:1) und ist mittlerweile auf den vierten Tabellenplatz in der Vorrundengruppe B abgerutscht.

Der künftige Mannheimer Korbinian Holzer (28.) erzielte das einzige Tor für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die ihre letzten beiden WM-Duelle mit den Finnen gewonnen hatte. Anton Lundell (7.) und Arttu Ruotsalainen (52.) besiegelten die 33. Niederlage im 53. WM-Vergleich mit dem dreimaligen Weltmeister.

"Jeder Punkt zählt, das macht es so frustrierend, dass wir mit leeren Händen aus dem Spiel rauskommen", sagte NHL-Stürmer Tobias Rieder. "Wir haben wieder gesehen, dass wir mit den Topnationen mitspielen können", meinte Holzer, "aber es war mehr drin." Die deutsche Mannschaft benötigt für ein Weiterkommen aller Voraussicht nach noch einen Sieg aus den letzten beiden Gruppenspielen am Montag (15.15 Uhr) gegen die USA und am Dienstag gegen Gastgeber Lettland.

Gegen sein Heimatland hatte Söderholm erstmals umgestellt. Für den nach einem Check gegen den Kopf angeschlagenen Lukas Reichel rückte der Münchner John Peterka in die Berliner Sturmreihe. Außerdem gaben der Straubinger Andreas Eder und der Düsseldorfer Daniel Fischbuch ihr WM-Debüt. Das Trio fügte sich gut ins Spiel ein. Dafür saßen Verteidiger Marcel Brandt (Straubing) und Angreifer Lean Bergmann (San Jose) auf der Tribüne.

Kahun bei Eishockey-WM noch nicht einsatzbereit

Noch nicht zur Verfügung stand NHL-Stürmer Dominik Kahun, der nach dem Play-off-Aus mit den Edmonton Oilers nachgereist war. Der 25-Jährige befindet sich noch in der vorgeschriebenen Team-Quarantäne.

Nach zwei spielfreien Tagen tat sich die DEB-Auswahl schwer, wieder in ihren Rhythmus zu kommen. Mit hohem Tempo setzte der Weltmeister Söderholms Team unter Druck. Die erste Strafzeit, die Jungstar Moritz Seider kassierte, brachte gleich einen frühen Rückstand: Nur acht Sekunden Überzahl reichten den Finnen zum 1:0. Es dauerte bis zur elften Minute, bis Marcel Noebels die erste Chance für die deutsche Mannschaft vergab. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich im ersten Drittel hatte Tobias Rieder, der nach einem Alleingang knapp das kurze Eck verfehlte (18.).

Im zweiten Abschnitt steigerte sich die DEB-Auswahl weiter und kämpfte sich immer mehr auf Augenhöhe mit den Finnen. Der Ausgleich fiel allerdings überraschend: Stefan Loibl legte den Puck zurück, Holzer erzielte von der blauen Linie seinen zweiten Turniertreffer. Auf der anderen Seite ließ die deutsche Mannschaft nur wenige Chancen des Titelverteidigers zu und arbeitete stark nach hinten.

Im Schlussdrittel überstand das deutsche Team eine erneute Unterzahlsituation, weil die Spieler wie schon beim 3:1-Coup gegen Kanada zahlreiche Schüsse blockten - allen voran der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl. Ein Konter brachte Finnland erneut in Führung.

Eishockey-WM: DEB-Team bangt ums Viertelfinale

#MannschaftSp.SOTPENOTPEToreDiff.Pkt.
1Finnland540000113:6713
2USA540010015:6912
3Kasachstan620220021:15610
4Deutschland530020020:1199
5Lettland520010212:1118
6Kanada520030010:14-46
7Norwegen610140014:20-65
8Italien50005008:30-220