Eishockey-WM: Rekordweltmeister Russland scheitert an Finnland - Kanada im Finale

SID
Kanada steht nach dem Sieg über Tschechien im WM-Finale.
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Die Gold-Mission der russischen Eishockey-Superstars bei der WM in der Slowakei ist gescheitert. Die "Rote Maschine" um den NHL-Torschützenkönig Alexander Owetschkin verlor nach acht Siegen in acht Spielen überraschend im Halbfinale mit 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) gegen Finnland. Der Rekordweltmeister spielt am Sonntag nur um Bronze.

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Nach ihrem dritten WM-Titel greifen dagegen die Finnen, die in der Vorrunde 2:4 gegen die deutsche Nationalmannschaft verloren hatten, im Endspiel am Sonntagabend (20.15 Uhr live auf DAZN)

in Bratislava gegen Kanada. Der 26-malige Champion setzte sich im zweiten Semifinale mit 5:1 (1:0, 2:0, 2:1) gegen die Tschechen durch, die das Team von Bundestrainer Toni Söderholm mit dem gleichen Ergebnis im Viertelfinale nach Hause geschickt hatten.

Kapitän Marko Anttila (51.) erzielte das Siegtor für die Finnen, die nur mit zwei NHL-Profis antraten. "Wir haben das ganze Turnier über an uns geglaubt. Ich weiß nicht, ob sonst jemand", sagte Anttila: "So wie wir spielen, können wir jeden schlagen. Ich denke, wir haben noch einen Sieg in uns." Gutes Omen: Zum letzten Mal wurden die Finnen 2011 ebenfalls in Bratislava Weltmeister - nach einem Halbfinalsieg gegen Russland (3:0).

"Wir konnten einfach keine Tore schießen", klagte Russlands Verteidiger Michail Sergatschjow, "und dann haben wir auf der anderen Seite auch noch ein dummes Tor zugelassen. Das war der Unterschied. Aber man muss zugeben: Sie haben sehr gut gegen unsere Stürmer verteidigt. Sie haben uns nichts geschenkt."

Mark Stone (6.), Darnell Nurse (21.), Pierre-Luc Dubois (26.), Kyle Turris (47.) und Thomas Chabot (53.) trafen für die Kanadier, die im dramatischen Viertelfinale gegen die Schweiz mit dem Ausgleich vier Zehntelsekunden vor Schluss der regulären Spielzeit das Aus verhindert hatten. Tomas Zohorna gelang nur noch eine Ergebniskorrektur (54.).

Kanada fertigt Tschechien ab

Nach einem sehr hart und verbissen geführten ersten Drittel öffneten im ersten Halbfinale beide Mannschaften das Spiel im zweiten Durchgang, die Torchancen häuften sich auf beiden Seiten. Die Finnen, die im Viertelfinale Titelverteidiger Schweden mit 5:4 nach Verlängerung ausgeschaltet hatten, hatten Pech mit einem Pfostenschuss von Verteidiger Niko Ojamäki (24.). Der Druck der Russen nahm zu, die beste Möglichkeit hatte aber der Außenseiter durch Jani Hakanpää bei einem Konter (37.).

Auch zu Beginn des Schlussdrittels scheiterten Owetschkin und Co. immer wieder am starken finnischen Torwart Kevin Lankinen. Anttila nutzte auf der Gegenseite eine Unaufmerksamkeit in der russischen Abwehr und schoss den Puck durch die Beine von Startorwart Andrej Wassilewski. Auch bei ihren Heimweltmeisterschaften 2007 und 2016 waren die Russen im Halbfinale an Finnland gescheitert.

Schon früh gelang Stone mit seinem achten Turniertor die kanadische Führung. Nur zehn Sekunden dauerte es im zweiten Drittel, bis Nurse mit einem Bauerntrick auf 2:0 erhöhte. Nach dem dritten Treffer durch Dubois nach der schönsten Kombination des Spiels war die Partie praktisch entschieden.

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