Kreutzer: "Das geht runter wie Öl"

SID
Daniel Kreutzer hat einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt
© getty

Um 21.45 Uhr blieb die Zeit im deutschen Eishockey für einen Moment stehen. Vom Düsseldorfer Hallendach regnete es goldenes Lametta, die Fans erhoben sich von den Sitzen, sie entrollten ein Ehrenbanner und jubelten ihrem "Eishockey-Gott" Daniel Kreutzer zu.

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"Es geht runter wie Öl, wie ihr mich gefeiert habt", sagte der DEG-Kapitän hinterher an die Fans gerichtet: "Ohne euch wäre das für mich nicht möglich gewesen."

Der 36-Jährige hat am Dienstagabend einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere gesetzt. Mit dem zwischenzeitlichen 4:4-Ausgleichstreffer (52.) im Heimspiel der DEG gegen die Augsburger Panther erzielte Kreutzer seinen insgesamt 786. Scorerpunkt und kürte sich damit zum alleinigen Rekordspieler der DEL. Zuvor hatte er sich die Bestmarke mit Robert Hock (785) geteilt.

"Daniel Kreutzer - Eine Legende", war anschließend auf der DEG-Internetseite zu lesen. Dass die Düsseldorfer am Ende 4:5 nach Penaltyschießen verloren und bereits die dritte Niederlage nach der Nationalmannschaftspause kassiert haben, trübte die Freude beim Rekordmann. "Es macht mich stolz, aber ich hätte lieber die Punkte mitgenommen", sagte der Stürmer.

"Da verdrängt mich so schnell keiner"

Die Mini-Krise für den Tabellenvierten ist jedoch eine Momentaufnahme, der Rekord dürfte für sehr, sehr viele Jahre halten. "Da verdrängt mich jetzt so schnell keiner. Ich habe jetzt einen großen Vorsprung auf die nächsten Aktiven", sagte das Düsseldorfer Urgestein stolz. Tatsächlich ist momentan keiner weit und breit in Sicht, der in absehbarer Zeit diese beeindruckende Punkteausbeute knacken könnte.

Und noch hat Kreutzer nicht genug. Er will auch in dieser und der nächsten Saison fleißig punkten und seinen Herzensklub DEG endlich zur Meisterschaft führen. Denn dieser Titel fehlt dem ehemaligen Nationalspieler noch - im Gegensatz zu seinem Bruder Christof, der den Traditionsklub seit zwei Spielzeiten erfolgreich trainiert. Beide wollen bald gemeinsam die Trophäe in die Höhe recken. "Das wäre unvorstellbar schön, der absolute Traum", sagte Christof Kreutzer: "Sonst gebe ich ihm aber auch gerne eine von meinen fünf Meisterschaften ab."

Ikone auch ohne Meistertitel

Daniel Kreutzer ist aber auch ohne Meistertitel eine Ikone, in Düsseldorf ohnehin. Dort hatte für ihn in der U14 alles begonnen. Der Frischling durchlief die Jugendmannschaften bis zur U20, zwei Tage nach dem Debüt für das DEL-Team traf er erstmals zum 3:0 gegen Kaufbeuren - mit gerade mal 17 Jahren. Danach sind 263 Treffer hinzugekommen. Im vergangenen Oktober hatte der Rheinländer als dritter DEL-Spieler der Geschichte die 1000-Spiele-Schallmauer durchbrochen.

"Eishockey ist nach wie vor meine Leidenschaft", sagt der langjährige Nationalspieler, der 2011 nach 200 Länderspielen das DEB-Trikot für immer ausgezogen hatte. Vom ehemaligen Bundestrainer Hans Zach wurde das 1,76 m große und 86 Kg schwere Kraftpaket einmal als "quadratisch, praktisch, gut" bezeichnet. Auch heute noch besticht Kreutzer mit seiner Leidenschaft und Zweikampfhärte, auch wenn andere schneller und technisch stärker sind.

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