EHC München schon unter Druck

SID
Die Münchner verlieren gegen den EHC Wolfsburg das erste Best-of-seven-Spiel mit 0:4
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Mitfavorit EHC Red Bull München hat in den Playoffs einen klassischen Fehlstart hingelegt. Vorrundenprimus Adler Mannheim und Meister ERC Ingolstadt siegten - wenn auch mit mehr Mühe als gedacht.

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Vielleicht war der Fehlstart in die Playoffs für Red Bull München ja ein Weckruf zur rechten Zeit, Trainer Don Jackson jedenfalls fällte ein vernichtendes Urteil. "Wir waren langsam und nicht bissig genug", sagte der Amerikaner nach der 0:4-Klatsche des finanzstarken Mitfavoriten im ersten Viertelfinal-Spiel gegen den EHC Wolfsburg: "Wir müssen aggressiver spielen, härter spielen. Das Playoff-Gefühl muss kommen - und zwar sofort!"

In der Tat, denn schon am Freitag (19.30 Uhr) steht die zweite Partie der K.o.-Serie im Modus best-of-seven auf dem Programm. Und während Vorrundenprimus Adler Mannheim (2:1 gegen Thomas Sabo Ice Tigers), Meister ERC Ingolstadt (4:3 gegen Iserlohn Roosters) sowie die Hamburg Freezers (4:0 gegen Düsseldorfer EG) entspannt die Auswärtsreise antreten dürfen, stehen die Bayern schon jetzt gehörig unter Zugzwang.

Wolfsburger waren "hungriger"

"Wenn du einen Rückschlag erleidest, muss du eben zurückschlagen. So einfach ist das", forderte Jackson. Der 58-Jährige hatte zu seiner Berliner Zeit fünf Meisterschaften in sechs Jahren gefeiert, und auch von seinen aktuellen Schützlingen forderte er im Vorfeld schon den Titel ("Darum geht es"). Dass die Münchner ausgerechnet in der heißen Phase der Saison die erste Niederlage in dieser Spielzeit gegen Wolfsburg kassierten, dürfte die Alarmglocken schrillen lassen.

"Die waren hungriger als wir", analysierte beispielsweise Nationalspieler Dominik Kahun. Routinier Michael Wolf war "absolut nicht zufrieden" mit der gezeigten Leistung, und auch die Zuschauer quittierten den Auftritt mit einem gellenden Pfeifkonzert. "Zum Glück war es nur das erste Spiel. Man benötigt vier Siege, jetzt konzentrieren wir uns voll auf Freitag", versicherte Verteidiger Florian Kettemer.

Nürnberg verliert nur knapp gegen Mannheim

Deutlich spannender und knapper als erwartet war die Angelegenheit in Mannheim. Dort sah Adler-Trainer Geoff Ward ein "typisches Playoff-Game", ein Spiel also, das permanent hin und her wogte und bis zum Schluss "sehr eng" war. "Die Jungs haben es gut gemacht und gerade am Ende gut verteidigt, als wir unter Druck standen", sagte Ward.

Ob er zwischenzeitlich Angst vor einer Heimniederlage hatte, wollte der Stanley-Cup-Sieger von 2011 (als Assistenztrainer der Boston Bruins, d. Red.) nicht verraten. Und selbst wenn - die Statistik spricht für die Kurpfälzer: Noch nie haben sie eine Playoff-Serie gegen die Nürnberger verloren. "Wir nehmen den Sieg mit, weiter geht's", sagte Ward.

Während auch in Ingolstadt nach dem knappen Sieg gegen Iserlohn niemand Luftsprünge gemacht haben dürfte, waren es von den besten vier Teams der Vorrunde einzig die Hamburger, die sich bereits in Playoff-Verfassung präsentierten. "Wir haben gut gespielt und in einigen speziellen Situationen wirklich überzeugt", lobte Trainer Serge Aubin. Für den Nationalspieler war der Sieg zu Beginn der Serie gegen die DEG "sehr wichtig". Und dann auch noch zu Null: "Mehr geht nicht."

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