Aus für Hannover - Lizenz nach Schwenningen

SID
Die Hannover Scorpions werden künftig nicht mehr in der DEL spielen
© getty

Das Aus der Hannover Scorpions ist anscheinend perfekt, die Lizenz der Niedersachsen geht an die Schwenniger Wild Wings.

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"Ich habe Schwenningen mein Wort gegeben. Meine Anwälte arbeiten nun die Verträge aus", sagte Scorpions-Eigner Günter Papenburg der Bild-Zeitung. Angeblich erhält Papenburg für den Verkauf der Lizenz etwa 1,2 Millionen Euro von den Schwarzwäldern.

Die Wild Wings kehren damit nach zehn Jahren in die oberste deutsche Spielklasse zurück. Sie stachen die Bietigheim Steelers aus, die sich im direkten Duell um die Zweitliga-Meisterschaft noch durchgesetzt hatten. Angeblich boten die Wild-Wings Papenburg den weitaus besseren Preis. Bis Freitag müssen die Klubs bei der DEL die Lizenzunterlagen für die kommende Spielzeit einreichen.

Die Zukunft der Scorpions, deutscher Meister von 2010, ist dagegen ungewiss. Der Klub will sich auf einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag äußern. Zweitligist Schwenningen wird wahrscheinlich neben der GmbH der Scorpions auch die bestehenden Spielerverträge übernehmen, um Abfindungszahlungen zu vermeiden.

Fünfter Umzug der Geschichte

Damit ist der fünfte Umzug in der DEL-Geschichte perfekt. Zuletzt waren 2002 die München Barons nach Hamburg umgesiedelt. Einen Franchise-Wechsel hatte es zuvor auch in Rosenheim (2000 nach Iserlohn), Landshut (1999 nach München) und Ratingen (1997 nach Oberhausen) gegeben. Die DEL vergibt jährlich Lizenzen an Klubs, Auf- oder Abstiege gibt es nicht.

Grund für den Verkauf der Scorpions ist ein bereits seit Jahren schwelender Streit zwischen Papenburg auf der einen sowie der Stadt Hannover und dem Bundesland Niedersachsen auf der anderen Seite. Papenburg bemängelt die fehlende Unterstützung der Stadt, zudem hat das Land vor kurzem beschlossen, für die Messe eine neue Mehrzweckhalle zu errichten.

Vor Jahren waren Gespräche über einen Einstieg der Messe AG an der ebenfalls in Papenburgs Eigentum befindlichen Arena gescheitert. Angeblich half der Bauunternehmer pro Jahr zuletzt mit bis zum zwei Millionen Euro aus seinem Privatvermögen bei den Scorpions aus.

Auch Zweitliga-Meister Bietigheim Steelers hatte sich um die Lizenz der Hannoveraner bemüht, wollte aber anscheinend nicht mehr als 800.000 Euro für die Lizenz bezahlen.

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