Derby der Superlative

SID
Wird Timmy Pettersson vom ERC Ingolstadt auch im Derby gegen die Straubing Tigers einnetzen?
© Getty

Wieder steht das Wochenende im Zeichen eines Derby-Krachers. Die Straubing Tigers müssen beim ERC Ingolstadt aufs Eis. Verletzungsgeplagte Berliner müssen gegen Wolfsburg ran. Die Straubing Tigers bekommen es derweil mit ihrem Angstgegner aus Niedersachsen zu tun.

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Endet Wolfsburgs Ewigkeit?Die Kette verletzungsbedingter Ausfälle will einfach nicht abreißen bei den Berlinern. Letzten Sonntag erwischte es in Straubing Verteidiger Jens Baxmann (leichte Gehirnerschütterung). Keine Bestätigung fand die Befürchtung, Stürmer Florian Busch könnte länger ausfallen. Verzichten müssen die Eisbären dafür aber auf die Youngster Henry Haase (Gesicht), Roman Veber (Hand) und Vincent Schlenker (Schulter), die sich während ihres jüngsten Einsatzes für FASS Berlin in der Oberliga schwerere Blessuren zuzogen.

Top-Scorer Darin Olver muss am Freitag tatenlos zuschauen, nachdem er in Straubing seine dritte Disziplinarstrafe kassierte. Gegen die Grizzly Adams Wolfsburg kehrt nach zwei Monaten Pause immerhin der Däne Mads Christensen (Fingerfraktur) in den Sturm zurück. Die Hauptstädter gewannen im neuen Jahr trotz reichlich Verletzungspech sechs ihrer zehn Spiele und verteidigten Platz eins gegen wechselnde Verfolger.

Darunter der mit viel Leidenschaft errungene 6:5-Heimerfolg über die Grizzlys am 17. Januar. Dabei haben die Wolfsburger die geschwächten Eisbären wohl doch etwas unterschätzt, weshalb sie an diesem Freitag erneut Anlauf nehmen müssen, zum ersten Auswärtserfolg in Berlin seit 2004 (4:2) zu kommen. Damals spielten die Eisbären noch im kultigen Wellblechpalast und holten am Ende jener Saison ihren ersten DEL-Titel. Eine Ewigkeit!

Derby der Superlative: Bevor der ERC Ingolstadt am Sonntag die schwere Auswärtshürde beim Namensvetter in Augsburg angeht, reisen die Straubing Tigers aus Niederbayern an. Ingolstadt kann den zehnten Heimsieg in Folge feiern und damit die bisherige Bestmarke der Gäste knacken. Diese gingen in dieser Saison neun Mal in Folge als Sieger vom Eis. Beginn dieser Erfolgsgeschichte vor eigenem Publikum war ein Heimsieg gegen die Panther.

Die wiederrum sinnen nach Wiedergutmachung für die peinliche 2:6 Klatsche vom 13.1.2012, als man sich sang-und klanglos von berauschten Tigers und deren Anhang demütigen ließ. Straubing reist ohne Torhüter Barry Brust an, der nach einer Knieverletzung noch ca. 3 Wochen ausfallen wird. Beste Vorzeichen also für ein hochklassiges und mitreissendes Derby.

"Vom Jäger zum Gejagten":Fünf Wochen ist es her, dass der EHC beim etwas anderen DEL-Spiel in der Olympiahalle die Augsburger Panther regelrecht auseinander nahm. Mit 5:0 schickten die Münchner die Schwaben am Tag vor Silvester nach Hause. Am Freitag heißt es nun "Volle Halle reloaded", wenn der AEV erneut in die bayerische Landeshauptstadt reist - diesmal jedoch mit zwei Auswärtsdreiern im Gepäck.

Und Back-up Leo Conti hofft auf eine Revanche: "Ich werde versuchen, die Jungs darauf einzustimmen, auch wenn ich denke, dass das eigentlich nicht notwendig ist", nimmt sich der Goalie vor. "Ein Blick auf die Tabelle reicht, um zu sehen, was außer der Ehre für uns auf dem Spiel steht. Drei Punkte und wir werden vom Jäger zum Gejagten." Aber auch der EHC weiß, was ansteht: "Das ganze Wochenende ist verdammt wichtig. Wir haben die Chance, uns von den direkten Verfolgern abzusetzen", weiß Stéphane Julien, der gegen Ingolstadt sein 500. DEL Spiel absolvierte. "Unsere Leistungen aus den letzten Wochen geben ja Anlass zur Hoffnung. Wir sind uns jedenfalls der Bedeutung dieser Spiele bewusst," so der Münchner Kapitän.

Alte Tigers - neue Tiger: Eine Meldung über die Thomas Sabo Ice Tigers jagte die nächste während der vergangenen Wochen - und ein Wort durfte dabei nicht fehlen: DEG. Denn zur kommenden Saison wir ein (Groß-)teil der Metro Stars für die Ice Tigers auflaufen. Offiziell sind bereits die Wechsel von Verteidiger Marco Nowak und Stürmer Patrick Reimer. Noch nicht bestätigt, aber heiße Anwärter, sind die Topscorer Connor James und Evan Kaufmann sowie Coach Jeff Tomlinson, der jedoch erst die nächsten Spiele und die Saison abwarten möchte, bevor er sich entscheidet.

So wird sowohl auf Seiten der Düsseldorfer als auch der Nürnberger dem einen oder anderen etwas mulmig zumute sein, wenn die fränkische Zukunft in der Arena zu Gast ist. Sportlich gesehen dürfen sich die Zuschauer auf viele Treffer freuen - die Frage ist nur, auf wessen Seite. Unvergessen: Die 0:9-Niederlage der Nürnberger vor Heimpublikum aus der vergangenen Spielzeit. In der aktuellen Saison waren die Franken zu Hause gegen die DEG mit 6:4 siegreich, im ISS Dome bezwangen die Düsseldorfer jedoch die Ice Tigers mit 4:1 und 5:1. Für wen gibt es am Sonntag eine Torflut?

Vorsicht Angstgegner:Liefen die ersten DEL-Spiele der Straubinger gegen Hannover noch ganz gut, so wendete sich das Blatt nach dem 16. Januar 2009. Denn von diesem Tag stammt der letzte Sieg (4:1) der Tigers im Stadion am Pulverturm gegen die Niedersachen. Der letzte Vergleich der Teams fand am Tag vor Weihnachten statt. Auch wenn es knapp war, Sieger waren am Ende die Scorpions nach Penaltyschießen und so schmeckte der Weihnachtsbraten in Niederbayern etwas bitter.

Am Sonntag soll alles anders sein. Straubing mitten im Kampf um den begehrten Platz sechs aber für Hannover ist die Saison so gut wie gelaufen. Viel wird also von den Scorpions abhängen. Schenkt man ab und hebt sich die guten Leistungen für das Heimpublikum auf, oder hängt man sich rein und spielt beim Trainer vor? Von der Tabelle ein wenig spannendes Duell, doch auf dem Eis ist der Ausgang völlig offen.

Panther tiefgekühlt: Richtig warm anziehen sollten sich am Sonntag im Curt-Frenzel-Stadion nicht nur die Gegner aus Ingolstadt, sondern auch die Fans - beim zweiten Derby des Wochenendes. Bis Minus 14 Grad soll das Thermometer anzeigen, wenn es in eine weitere Auflage des bayerischen Panther-Duells geht.

Doch die Gäste wissen Bescheid: "In Augsburg dauert es immer eine zeitlang, bis man die Betriebstemperatur erreicht hat", weiß Michael Waginger. Vielleicht ein kleiner Vorteil für die an Kälte gewohnten Fuggerstädter? Doch selbst diese dürften derartig extreme Minusgrade nicht gewohnt sein.

So wird es sicherlich eine Zitterpartie werden, wenn die Augsburger versuchen, ihre letzte Heimpleite gegen die Kölner Haie wieder gutzumachen und der ERCI seine Top-Position weiter ausbauen möchte. Im Falle eines schwäbischen Sieges kann jedenfalls einer bei der Ehrenrunde die Eiseskälte wegtanzen: Kapitän Sean O'Connor. Ob das als Motivation genügen wird?

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