Bittere DEB-Niederlage gegen Frankreich

SID
Nach der 1:2-Niederlage gegen Frankreich muss Deutschland in die WM-Abstiegsrunde
© Getty

Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der WM in der Schweiz die Zwischenrunde verpasst. Im entscheidenden Spiel unterlag das DEB-Team gegen Frankreich mit 1:2.

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Abstiegsrunde statt Viertelfinale: Mit einer der schlechtesten Leistungen unter Bundestrainer Uwe Krupp ist die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in der Schweiz schon in der Vorrunde gescheitert.

Nach dem 1:2 (1:2, 0:0, 0:0) gegen Frankreich muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in die bedeutungslose Relegation und hat alle ihre Ziele verpasst.

Die rund 500 deutschen Fans machten im Schlussdrittel ihrem Unmut Luft und riefen in Richtung des Bundestrainers: "Uwe, das ist dein letztes Spiel."

Nach 2005 wieder in der Abstiegsrunde

Ein Jahr vor der Heim-WM verspielte das Krupp-Team zudem viel Kredit. Statt Werbung in eigener Sache zu machen, spielt die DEB-Auswahl erstmals seit 2005 wieder in der Abstiegsrunde und damit in der sportlichen Bedeutungslosigkeit.

Denn den Klassenerhalt hat sie als Ausrichter der WM 2010 bereits sicher.

Hechts Treffer war zu wenig

Vor 9956 Zuschauern in der Berner Allmend-Halle traf für die in allen Belangen enttäuschende deutsche Mannschaft nur NHL-Profi Jochen Hecht (5.).

Anthoine Lussier (4.) und Luc Tardif (17.) besiegelten die erste Pflichtspielniederlage der DEB-Auswahl gegen den Nachbarn seit dem Abstieg 1998.

Nach der Pleite gegen den Weltranglisten-18. trifft Krupps Team in der Relegation ab Freitag (16.15 Uhr) auf Dänemark oder Norwegen, Österreich oder Lettland sowie Aufsteiger Ungarn.

Neue Sturmreihen erwirken nichts

Krupp hatte die Angriffsreihen umgestellt. "Wir haben uns in der Offensive noch nicht durchgesetzt", sagte der Bundestrainer: "Ich hoffe, wir haben jetzt eine bessere Chemie und mehr Durchschlagskraft."

Hecht rückte zu Travis Mulock und Alexander Barta in den dritten Sturm, der Krefelder Patrick Hager zu Christoph Ullmann und Yannic Seidenberg in die zweite Formation.

Sven Felski, Kai Hospelt und Daniel Kreutzer bildeten die vierte Reihe. Einzig der Paradesturm mit Michael Wolf, Michael Hackert und Philip Gogulla blieb unverändert.

Nur Pätzold zeigt ordentliche Leistung

Doch es half zunächst nichts: Die deutsche Mannschaft ließ im ersten Drittel alles vermissen, was sie in den vergangenen Jahren ausgezeichnet hatte. Zahlreiche kapitale Fehler luden die Franzosen regelrecht zum Toreschießen ein.

Erst patzte NHL-Profi Christoph Schubert, so dass Lussier allein auf Pätzold zulaufen und das 0:1 erzielten konnte. Dann spielte der Berliner Frank Hördler einen katastrophalen Fehlpass in der eigenen Zone, den Tardif zur erneuten französischen Führung nutzte.

Dazwischen funktionierte zumindest einmal das Powerplay. Hecht fälschte einen Schuss von Michael Bakos in den Winkel ab. Ansonsten blieb in der Offensive vieles Stückwerk, selbst 68 Sekunden in 5: 3-Überzahl brachten nichts Zählbares.

Dass es nach dem ersten Durchgang nur 1:2 stand, hatte die DEB-Auswahl Torhüter Dimitri Pätzold zu verdanken, der die Fehler seiner Vorderleute immer wieder mit Glanzparaden ausbügeln musste.

Gogulla vergibt letzet große Chance

Im zweiten Drittel wurde es noch schlimmer: 20 Minuten lang versuchte die deutsche Mannschaft, irgendeine Struktur in ihr Spiel zu bringen und kreierte nicht eine einzige Torchance.

Da sich die Franzosen komplett auf die Defensive verlegten, sank das Niveau immer tiefer. "Wir wollen euch kämpfen sehen", forderten die deutschen Fans. Doch sie stießen auf taube Ohren.

Auch im Schlussdrittel tat sich die deutsche Mannschaft zunächst sehr schwer. Immerhin brachte sie das französische Tor einige Male in Gefahr. Doch drehen konnte sie das Spiel nicht mehr, trotz einer Riesenchance kurz vor Schluss durch Gogulla.