DEL-Aufstiegsrennen in jeder Hinsicht offen

SID
Das DEL-Aufstiegsrennen zwischen dem EHC München und Bietigheim bleibt spannend
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Im Kampf um den Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga stehen sich derzeit Bietigheim und München gegenüber. Doch beide Teams plagen Probleme unterschiedlicher Art.

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Die Bietigheim Steelers und der EHC München liefern sich gerade ein packendes Duell um den Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga.

Aber kurioserweise weiß keines der beiden Teams, ob es überhaupt aufsteigen kann. Während München vor allem Geldsorgen hat, bereitet Bietigheim die DEL-untaugliche Eishalle Kopfzerbrechen.

Aufstiegsrennen völlig offen

Das Play-off-Finale der zweiten Bundesliga ist nach dem Ausgleich der Münchner im zweiten Spiel am Sonntag völlig offen. Und ob der zukünftige Zweitliga-Meister sein Recht wahrnimmt, nächste Saison in der DEL zu spielen, ist ebenso ungewiss.

"Wir müssten den Etat um eine Million erhöhen, dazu fehlen uns die Zusagen von Sponsoren", sagt EHC-Präsident Jürgen Bochanski.

Der Zweitliga-Etat der Münchner liegt in dieser Saison bei rund 1,8 Millionen Euro, für die DEL sind mindestens drei Millionen nötig. Dazu kommen Lizenzkosten in Höhe von 800.000 Euro. Die Münchner Olympia-Eishalle würde den Anforderungen für die erste Liga immerhin genügen.

Sponsorensuche in München ausschlaggebend

Der EHC befasst sich laut Bochanski zwar mit dem Aufstieg und hat die Unterlagen der DEL vorliegen. Ob die DEL in München machbar wäre, hängt allerdings vom Erfolg der Sponsorensuche ab.

"Stand heute: nein", sagt Manager Christian Winkler. "Aber wir schauen, was sich entwickelt - bei Sponsoren, Gesellschaftern, Zuschauern und Infrastruktur."

Bietigheim ist mit 2,8 Millionen Euro der Etat-Krösus der zweiten Liga. Mit Autobauer Porsche als Hauptsponsor und dessen Chef Wendelin Wiedeking als Fan und Förderer im Rücken könnten sich die Steelers die DEL wohl leisten. "In diesen Bereichen gehen wir klar davon aus, dass der Klub sie ohne Probleme erfüllt", sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.

Eishalle im Ellental nicht groß genug

Das Problem der Steelers ist die Eishalle im Ellental, die mit einem Fassungsvermögen von 3300 Zuschauern zu klein ist. In der höchsten deutschen Spielklasse gelten 4500 Zuschauer als Mindestgröße.

Der Klub ist deshalb bereits in Gesprächen mit der Porsche Arena im rund 20 Kilometer entfernten Stuttgart. Die ist allerdings fast voll ausgelastet, ein Umzug wäre wohl nur für einzelne Spiele möglich.

Bietigheim ist demnach auf eine Ausnahmegenehmigung der 15 DEL-Klubs angewiesen, um vorübergehend im Ellental spielen zu dürfen.

Positive Signale der DEL

Die DEL gab beiden Vereinen vor dem Start der Finalserie positive Signale, sie in ihren erlesenen Kreis aufzunehmen. "Ein Standort München würde der DEL natürlich gut zu Gesicht stehen", teilte Tripcke mit. Aber auch mit Bietigheim, das Tripcke "als Großraum Stuttgart" sieht, stehe man in losem Kontakt.

Dass die DEL-Anwärter aber auch noch ganz andere Probleme haben, beweist die Personalie Pat Cortina.

Der EHC-Trainer wird am Dienstag (20.00 Uhr) im dritten Spiel der best-of-five-Serie in Bietigheim zum letzten Mal in dieser Saison auf der Bank sitzen. Dann reist er mit Ungarn zur WM in die Schweiz.

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