Haie und Eisbären noch vorsichtig

SID
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Berlin - Die Sieger genossen vorsichtig, die Verlierer wiegelten nach den ersten Halbfinal-Pleiten in der deutschen Eishockey-Meisterschaft ab.

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"Das war nur ein Spiel. Ob 7:1 oder 2:1 nach Verlängerung ist egal", sagte Trainer Rich Chernomaz von den Frankfurt Lions nach dem Debakel bei den Kölner Haien.

Ex- Nationalspieler Klaus Kathan von den DEG Metro Stars erklärte nach dem 1:4 bei den Eisbären Berlin: "Wir haben in den Pre-Playoffs mit einer Niederlage begonnen und auch im Viertelfinale gegen Nürnberg."

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Der Druck wächst

Doch der Druck auf den achtmaligen Meister aus Düsseldorf und Ex-Titelträger Frankfurt ist vor den zweiten Playoff-Halbfinals enorm. Die vom langen Viertelfinale gestressten Frankfurter müssen bereits am 3. April wieder auf das Eis und brauchen einen Heimsieg.

Anderenfalls droht schon am 6. April in Köln das Aus. Düsseldorf muss am 4. April ausgleichen, damit es bei der Rückkehr nach Berlin nicht die entscheidende dritte Pleite geben kann. Das zweite Spiel einer best-of-five-Serie sei immer das wichtigste, sagte DEG-Trainer und -Manager Lance Nethery.

Eisbären-Urgestein Sven Felski schlug als einer der wenigen Gewinner etwas forschere Töne an. "Ein Sieg im ersten Spiel einer maximal fünf Spiele umfassenden Serie stellt oft die Weichen. Düsseldorf steht jetzt mit dem Rücken zur Wand, der Druck liegt bei ihnen", sagte der Nationalspieler nach dem achten Playoff-Sieg des Pokalsiegers gegen Düsseldorf im achten Spiel. Trainer Don Jackson blieb trotz der starken Leistung seiner Schützlinge vorsichtiger.

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Ergebnis nicht wichtig

Kölns unverwüstlicher Verteidiger-Routinier Andreas Renz, dem sein erstes Playoff-Tor gelang, sah die Lage so wie Lions-Coach Chernomaz. "Ob 1:0, 10:1 oder 7:1 ist überhaupt nicht wichtig. Da brauchen wir uns nicht so viel einbilden", sagte Renz und erwartet am Donnerstag eine andere Frankfurter Mannschaft, der in Köln noch die sieben Spiele gegen die Iserlohn Roosters in den Knochen steckten.

"Für Außenstehende sieht es so aus, als wenn Köln schon im Finale ist. Aber beide Mannschaften sind sich bewusst, dass das nur ein Sieg ist", betonte Haie-Trainer Doug Mason nach dem achten Heimerfolg in Serie. Die Pause für seine Mannschaft habe sich jedoch ausgezahlt.

Während Chernomaz ein besseres Zweikampfverhalten forderte, versprach der 2004 in Frankfurt als Manager am Meistertitel beteiligte Nethery einen Riesenkampf in Düsseldorf.

"Waren nicht heiß genug"

Den hatte es im Berliner Wellblechpalast nicht gegeben, weil den Metro Stars aus Sicht von Stürmer Kathan die Pause nach dem Viertelfinal-Coup gegen Vorrundenmeister Nürnberg nicht gut getan hatte.

"Wir waren nicht heiß genug. Vielleicht haben wir nach dem Sieg gegen den Vorrunden-Ersten gedacht, Berlin schlagen wir auch", sagte Kathan.

Die Emotionen und der letzte Biss hätte gefehlt, bemängelte Nethery und versuchte, noch das Beste aus dem Ergebnis zu machen: "Die Niederlage weckt uns vielleicht ein bisschen auf. Das ist manchmal das beste Mittel."

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