Warme Worte und Herzen aus Gold

SID
Berlin, Düsseldorf
© DPA

Düsseldorf - Kampf und spielerische Klasse auf höchstem Niveau - das Ringen um den DEL-Titel ist so spannend und ausgeglichen wie nie zuvor.

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Zum ersten Mal in der DEL-Historie wurden die Finalteilnehmer Kölner Haie und Eisbären Berlin jeweils erst im entscheidenden fünften Halbfinalspiel denkbar knapp gegen Frankfurt und Düsseldorf ermittelt. Die Eisbären rangen den achtmaligen Champion DEG Metro Stars mit 3:1 nieder.

"Ich muss meinen Hut ziehen vor Düsseldorf. Die haben riesige Playoffs gespielt. Es hat sehr viel Spaß gemacht", sagte Berlins Stefan Ustorf nach dem Kraftakt respektvoll.

Mit einem dezimierten Team erzwang der Meister von 2004 und 2005 eine letzte Finalserie im fünf Jahrzehnte alten "Wellblechpalast". Zur kommenden Saison ziehen die Eisbären in die neue 14.200 Zuschauer fassende "O2-World". "Jetzt wollen wir auch den Titel", forderte der angeschlagene Steve Walker.

Viel Zeit zur Regeneration bleibt nicht. Bereits am 13. April findet das erste Finalspiel gegen den achtmaligen Meister Köln statt. "Das wird wieder eine harte und spannende Serie", sagte Berlins Coach Don Jackson. Dem Meister winken auch 300.000 Euro Startgeld in der neu geschaffenen "Champions League of Hockey".

Für Haie zählt nur der Titel

Kölns erste Finalserie seit fünf Jahren machte Haie-Verteidiger Mirko Lüdemann erst zwei Minuten vor dem Ende nach großer Gegenwehr der Frankfurt Lions zum hauchdünnen 3:2-Sieg perfekt. "Ich habe immer sehr viel Respekt vor Frankfurt gehabt", sagte Haie-Coach Doug Mason. Die Lions verabschiedeten sich trotz des unglücklichen Ausscheidens mit breiter Brust: "Wir sind stolz auf uns. Das ist eine Mannschaft mit einem Herzen aus Gold", sagte der ehemalige Kölner Lasse Kopitz.

Nach dem Spiel hatte Mason alle Hände voll zu tun, den Enthusiasmus der 14 239 Zuschauer in der Kölnarena von den Spielern fern zu halten. "Die Stimmung ist optimistisch und ein bisschen euphorisch in der Kabine, aber das haben wir sofort gestoppt", sagte Mason.

Für die Haie zählt sechs Jahre nach dem letzten Titelgewinn nichts anderes als die Meisterschaft, obwohl sie alle vier Spiele in der Vorrunde gegen Berlin verloren. Dennoch ist Mason nicht bange: "Ich denke, dass wir in Berlin gewinnen können." Der niederländisch-kanadische Coach machte keinen Hehl daraus, dass ihm ein fünftes rheinisches Finale seit Einführung der Playoffs lieber gewesen wäre: "Das wäre sehr schön gewesen, aber es sollte leider nicht sein."

DEG schiebt Playoff-Aus auf den Heimvorteil 

Zum Verhängnis wurde den vor der Saison als Titelfavoriten gestarteten Düsseldorfern ihre desaströse Vorrunde. "Der Unterschied in der Serie war der Heimvorteil - die Eisbären waren Zweiter und haben ihren Heimvorteil genutzt", sagte DEG-Trainer und Manager Lance Nethery, dessen Team in der Vorrunde nur Neunter geworden war und somit im entscheidenden Spiel auswärts antreten musste.

In der kommenden Saison will Nethery mit dem ehemaligen Mannheimer Harold Kreis als neuem Coach einen neuen Anlauf nehmen, um zum ersten Mal seit 1996 wieder eine Meisterschaft an den Rhein zu holen. Nethery fungiert dann nur noch als Manager. Kreis wurde mit den ZSC Lions Zürich Meister in der Schweiz.

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