Fall Busch sorgt weiter für Ärger

SID
Florian Busch, Mirco Lüdemann
© Imago

Köln - Der Fall Florian Busch sorgt weiter für Aufregung und und eine heiße Finalserie um die deutsche Meisterschaft.

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Dass der Stürmer der Eisbären Berlin einer Sperre entging und seine zunächst verweigerte Dopingprobe ausgerechnet vor dem zweiten Endspiel bekannt wurde, sorgt bei Finalgegner Kölner Haie für massive Kritik.

Geschäftsführer Thomas Eichin warf dem Deutschen Eishockey- Bund (DEB) nach dem 2:1-Sieg der Haie im zweiten Finale "unprofessionelles Verhalten" vor. "Dass das hier zu einem Zeitpunkt auf den Tisch kommt, wo wir um die deutsche Meisterschaft spielen, ist geschäftsschädigend", klagte Eichin.

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Kein Verständnis

Die Diskussionen um Busch drängten das Geschehen auf dem Eis nach der Partie in den Hintergrund. Nach Berlins Führung durch Steve Walker (31.) sorgten Kamil Piros (44.) und Routinier Dave McLlwain (49.) im sechsten Saisonspiel gegen die Eisbären für den ersten Kölner Sieg und den Ausgleich in der Finalserie.

Damit kann in Berlin noch keine Entscheidung über den Meister fallen. Das ist frühestens am Sonntag in Köln möglich.

Eichin hat kein Verständnis dafür, dass der Fall Busch erst jetzt öffentlich wurde, obwohl der Nationalspieler bereits am 6. März eine Probe verweigerte und erst einige Stunden später nachholte.

"Das ist mega-unglücklich und nicht sehr professionell gelaufen. Ich glaube, der DEB ist sich noch nicht bewusst, was noch passieren wird", echauffierte sich der ehemalige Mönchengladbacher Fußball-Profi.

Angst vor Imageproblem

Eichin befürchtet ein Imageproblem: "Weder die DEL noch die Vereine haben damit irgendwas zu tun, wir können das aber wieder ausbaden."

DEB-Vizepräsident Uwe Harnos verteidigte das Vorgehen. "Mir stellt sich die Frage, ob Eichin so etwas auch gesagt hätte, wenn wir von den Kölner Spielern Gogulla oder Lüdemann sprechen würden", sagte Harnos am Mittwoch und betonte erneut, Busch sei nicht gedopt gewesen.

Der Verband hatte den 23-Jährigen verwarnt und zu einer Geldstrafe in Höhe von 5000 Euro sowie 56 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) will das Urteil jedoch nicht akzeptieren und den Fall laut Sprecherin Ulrike Spitz dem Bundesinnenministerium melden.

Kürzung öffentlicher Gelder? 

Das Urteil selbst, das durch die Anerkennung der Eisbären rechtskräftig wurde, kann nicht angefochten werden. Ein Gang zum Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne ist derzeit nicht möglich.

Im schlimmsten Fall droht dem Verband eine Kürzung der öffentlichen Gelder. Erst nach dem Prüfen des Urteils und seiner Begründung will die NADA überlegen, weitere Rechtsmittel einzulegen und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) einzuschalten.

Auch für Eichin wäre eine Sperre die logische Konsequenz gewesen. die Haie wollen jedoch keinen Protest einlegen. Harnos erklärte, der DEB hätte Busch gar nicht für die DEL sperren können.

Berliner schweigen 

Dem widersprach DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. "Das ist so nicht richtig. Laut Kooperationsvertrag hätten wir eine Sperre des DEB übernehmen müssen", sagte Tripcke. Auch er zeigte sich vom Zeitpunkt der Bekanntgabe des Falls wenig erfreut.

Die besten Bilder der Finals

Die Eisbären vermieden direkt nach dem Spiel Aussagen zum Thema. "Ich kann das nicht kontrollieren und will es daher nicht kommentieren", sagte Berlins Trainer Don Jackson.

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