Hoffen auf Mister X

Von Daniel Paczulla
Sven Felski, Ivan Ciernik
© Getty

München - Die Fans sind heiß, die Mannschaften stehen bereit. Das DEL-Finale zwischen den Eisbären Berlin und Kölner Haien kann beginnen.

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Im Berliner Wellblechpalast, der innerhalb von 15 Minuten ausverkauft war, beginnt am Sonntag die "Best-of-five"-Serie (14.30 Uhr im Internet TV). Und die Zuschauer können sich auf eine der spannendsten Final-Serien der vergangenen Jahre freuen.

"Es ist ein Duell auf Augenhöhe. Eigentlich ist kein Favorit auszumachen", meint Premiere-Experte Marc Hindelang im Gespräch mit SPOX.com. "Es wäre keine Überraschung, wenn es über fünf Spiele gehen würde."

Kleinigkeiten entscheiden

Kleinigkeiten und die Tagesform werden über Sieg und Niederlage entscheiden. SPOX.com blickt auf die Faktoren, die letztlich entscheiden könnten.

Auswärtsstärke: "Beide Teams sind heimstark, aber gerade deshalb ist die Auswärtsstärke wichtig", sagt Hindelang. Während Berlin nur seinen Heim-Nimbus (fünf Siege in Folge) wahren muss, um Meister zu werden, braucht Köln mindestens einen Auswärtssieg.

Zudem haben die Eisbären einen kleinen psychologischen Vorteil. Sie bescherten den Haien die einzige Heim-Pleite 2008. Erstaunlich: Im Halbfinale konnte kein Team in fremder Halle gewinnen. 

X-Faktor: "Es wird vielleicht entscheidend sein, ob ein Team einen Spieler hat, der im richtigen Moment zuschlägt, mit dem aber keiner rechnet", glaubt Hindelang. Mögliche Kandidaten für Mister X wären Marcel Müller (Köln) oder Alexander Weiß (Berlin).

Angriff: Ivan Ciernik (links im Bild) ist der absolute Goalgetter (10 Tore) der Haie. "Er ist überragend und eigentlich nicht zu stoppen", sagt Hindelang. Unterstützung bekommt Ciernik von Todd Warriner (3 Tore, 6 Assists) und Philip Gogulla (3 Tore, 6 Assists), der eine starke Saison spielt.

Dagegen haben die Berliner den Top-Scorer der Playoffs in ihren Reihen. Keiner ist besser als Nathan Robinson (4 Tore / 9 Assists). Ein Fragezeichen steht hinter der Fitness zweier Schlüsselspieler. Wie lange halten Denis Pederson und Steve Walker durch?

Bislang haben es die Eisbären gut kompensiert. "Die deutschen Spieler haben viele Tore gemacht und so die Verantwortung auf viele Schultern verteilt", so Hindelang.

Abwehr: "Köln verfügt mit Mirko Lüdemann und Stephane Julien über ein Top-Duo", so Hindelang. Doch auf der Gegenseite müssen sich Deron Quint und Constantin Braun nicht verstecken. In der Kaderübersicht wird Braun als Stürmer geführt. Eisbären-Coach Don Jackson hat ihn während der Saison aber zum Verteidiger umfunktioniert. Mit überragendem Erfolg. "Vielleicht kann Braun Gogulla oder Ciernik stoppen", mutmaßt Hindelang.

Beide Teams verfügen über starke Verteidiger, die zudem torgefährlich sich. "Es wird auf die Defensive ankommen - wer wird konsequenter und disziplinierter spielen", so Hindelang weiter.

Torhüter: Sowohl Kölns Robert Müller (2,13 Gegentore pro Spiel / 94 Prozent abgewehrte Schüsse) als auch Berlins Rob Zepp (2,54 / 90 Prozent) überzeugten bislang in den Playoffs. Dennoch haben die Haie einen Vorteil. "Robert hat schon eine Meisterschaft gewonnen", erklärt Hindelang.

Prognose: So ein ausgeglichenes Duell hat die DEL lange nicht mehr gesehen. Mit minimalen Vorteilen für die Eisbären. Vor allem ihre variable Offensive wird ihnen den Titel in fünf Spielen bescheren.

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