Kaunas siegt - und holt Hartenstein

Von SPOX
Vassilis Spanoulis (M.) blieb gegen Kaunas klar unter seinen Möglichkeiten
© getty
Cookie-Einstellungen

Gruppe F

Laboral Kutxa Vitoria (2-2) - ZSKA Moskau (2-2) 81:71 (BOXSCORE)

Jubiläum. Seit Einführung der Euroleague im Jahr 2000 kam es zum 25. Aufeinandertreffen der beiden Spitzenmannschaften. Vitoria stand mit der Hypothek von zwei Niederlagen in Serie vor heimischem Publikum schon etwas unter Druck. Ein Sieg wäre Gold wert gewesen, denn die nächsten Gegner heißen Real Madrid und FC Barcelona.

Und es entwickelte sich wohl eine der intensivsten und umkämpftesten Spiele dieser Saison. Zuvor gab es aber eine Schweigeminute von Sherron Mills, der diese Woche verstorben war. Er litt zuletzt an der seltenen Krankheit ALS. Doch sein Abschied bekam durch die Leistungen auf dem Court einen würdigen Rahmen.

Moskau lief zwar das gesamte Spiel einem Rückstand hinterher, doch Anfang des letzten Abschnitt ging das Team durch Cory Higgins (10 Punkte) plötzlich in Führung. Laboral ließ sich aber nicht beirren und holte mit Ioannis Bourousis (19 Punkte, 13 Rebounds) sowie Fabien Causeur (15 Punkte, 5/8 3FG) zum Gegenschlag aus. Ein gnadenloser 12-0-Run zwang ZSKA schließlich in die Knie.

Obwohl man das heiße Duell um die Rebounds (40:42) sogar für sich entscheiden konnte, war es am Ende vor allem die schlechten Wurfquoten (47 Prozent FG, 23 Prozent 3FG, 72 Prozent FT), die den Ausschlag für die Hausherren gaben.

Real Madrid (2-2) - FC Barcelona Lassa (2-2) 86:87 (BOXSCORE)

Der Clasico im Basketball stand an und beide Mannschaften plagten vor dem Spiel Verletzungssorgen auf der Aufbauposition. Während Real auf ihren Anführer Sergio Llull verzichten musste, fiel bei Barcelona Starting Point Guard Carlos Arroyo aus. Das Fehlen Arroyos schmerzte besonders, da die Katalanen mit Tomas Satoransky nur noch einen einzigen "reinen" Point Guard in ihren Reihen hatten.

Doch unter Druck scheint diese Truppe ihren besten Basketball zu spielen: 48:37 stand es zu Halbzeit und Real schien vor heimischer Kulisse alles im Griff zu haben. Sergio Rodriguez (18 Punkte, 4/5 3FG) zeigte seine Künste von Downtown und legte noch 13 Assists auf. Überhaupt hatte Real ordentlich Zielwasser getrunken.

Zu allem Überfluss musste Juan Carlos Navarro (12 Punkte) auch noch verletzt vom Feld. Mit dem Rücken zur Wand kämpfte sich Barcelona schließlich zurück. 13 Punkte in einem Viertel von Stratos Perperoglou (13 Punkte) und der Wahnsinnslauf von Justin Doelman (24 Punkte) brachten die Katalanen wieder zurück in die Partie. Dennoch führte Real in der letzten Minute noch mit 85:80. Doch Doellman gab nicht auf und stellte das Remis her, ehe Barca Felipe Reyes (14 Punkte, 7 Rebounds) 8.8 Sekunden vor Schluss an die Freiwurflinie schickte.

Der Spanier zeigte Nerven und verwandelte nur einen Versuch. Also hatten Barcelona das letzte Wort. Satoransky brachte den Ball nach vorne und machte Platz für den heißen Doellmann. Der zog kurzerhand Richtung Zone, ein Stop, der Jumper - und der Ball senkte sich nach Ablauf der Uhr durch den Ring. Ein würdiges Ende eines Clasico, der beiden Teams eine ausgeglichene Bilanz beschert.

Khimki Moskau (3-1) - Brose Baskets (2-2) 78:61 (BOXSCORE)

Hier geht's zur Analyse!

Zalgiris Kaunas (1-3) - Olympiacos Piräus (2-2) 75:55 (BOXSCORE)

Wer hätte das gedacht? Die Heimniederlage gegen Bamberg war für den Euroleague-Finalisten des Vorjahrs offenbar doch kein Weckruf. Diese Pleite gegen Kaunas dürfte nun aber doch für reichlich Unmut im Olympiacos-Lager sorgen - denn so schwach hat man die Griechen in den letzten Jahren doch ziemlich selten erlebt.

Kaunas war von Beginn an das deutlich aggressivere Team, zumal für die Litauer nach drei Pleiten in Folge natürlich auch schon etwas mehr auf dem Spiel stand. Die gefürchtete Piräus-Defense war nicht in der Lage, die vielen Drives von Paulius Jankunas (18 Punkte), Ian Vougioukas (13), Edgaras Ulanovas und Renaldas Seibutis (beide 11) zu stoppen. Das Team von Sarunas Jasikevicius verdiente sich 22 Freiwürfe, von denen sie bärenstarke 21 versenkten.

Von einer solchen Effizienz konnten die Gäste nur träumen. Gerade das Star-Duo Vassilis Spanoulis und Georgios Printezis enttäuschte maßlos (zusammen 13 Punkte bei 4/18 FG), aber auch dem Rest des Teams fehlte es an Treffsicherheit (nur 5/25 3FG). Kaunas darf also doch weiter von den Playoffs träumen.

Dabei könnte in Zukunft auch ein Deutscher helfen: Wie am Freitag bekannt wurde, wechselt das deutsche Talent Isaiah Hartenstein doch schon jetzt von den Artland Dragons nach Kaunas. Ursprünglich war der Wechsel für nach der Saison geplant gewesen, nach seinen starken Leistungen beim Adidas Next Generation Tournament wurde der Zeitplan jedoch beschleunigt. Mantas Kalnietis absolvierte derweil sein letztes Spiel für die Litauer, der Guard wechselt mit sofortiger Wirkung zu Emporio Armani Milano.

Hartenstein im Interview: "Kevin Durant ist mein Vorbild"

Gruppe E

Gruppe F

Die Euroleague in der Übersicht

Artikel und Videos zum Thema