"Sport-Oscars" werden verliehen

SID
Die Laureus World Sports Awards 2014 finden in Kuala Lumpur statt
© getty

Am Mittwoch werden in Kuala Lumpur zum 15. Mal die "Sport-Oscars" verliehen. Für den Laureus World Sports Award sind Bayern München, Sebastian Vettel, Nadine Angerer und Raphael Holzdeppe nominiert. Die Gala findet trotz der Tragödie um Flug MH 370 statt.

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Die Titelseiten der Zeitungen sind schwarz, die TV-Sender unterbrechen ihr Programm für Schweigeminuten, ganz Malaysia steht unter Schock - doch die Show für den guten Zweck muss nach Ansicht der Veranstalter weitergehen: Trotz der Tragödie um Flug MH 370 werden die "Sport-Oscars" am Mittwoch (14.00 Uhr MEZ) in Kuala Lumpur verliehen.

Das Programm rund um die 15. Laureus World Sports Awards, für die Bayern München, Sebastian Vettel, Nadine Angerer und Raphael Holzdeppe nominiert sind, wurde allerdings eingedampft. Bei der Gala im Nationaltheater Istana Budaya wird es zudem eine Schweigeminute geben.

"Veranstaltung stand nicht auf der Kippe"

"Wir haben uns natürlich mit dem Thema beschäftigt. Die Veranstaltung stand aber nicht auf der Kippe. Wir haben uns schnell entschieden, sie durchzuführen. Es geht schließlich um eine Botschaft der Hilfe und der Unterstützung, die wir weiter in die Welt hinaustragen wollen", sagte Laureus-Geschäftsführer Jens Thiemer dem "SID": "Wir hoffen trotz der Ereignisse auf eine würdige Verleihung."

Seit der Absturz der in Kuala Lumpur gestarteten Malaysian-Airlines-Maschine mit 239 Personen an Bord am Montag offiziell bestätigt wurde, herrscht große Trauer in dem südostasiatischen Land. So erschienen die Zeitungen am Dienstag teilweise mit schwarzen Titelseiten.

"Gute Nacht, MH 370", titelte die News Straits Times. Auf der ersten Seite des Star bildeten die Namen der Passagiere und Besatzungsmitglieder die Zahl 370. Darunter war "Ruht in Frieden" zu lesen. Auch im TV geht es fast ausschließlich um den Flugzeugabsturz, die Sender unterbrechen das Programm immer wieder für Schweigeminuten.

Mitgefühl von Moses

Laureus-Frontmann Edwin Moses drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. "Wir fühlen, dass die richtige Reaktion nun ist, unser Programm herunterzufahren", sagte der Vorsitzende der Laureus-Akadamie. Das Fußballspiel internationaler Altstars wie Steve McManaman, Michael Laudrup, Ronald de Boer, Vitor Baía und Gaizka Mendieta am Dienstagnachmittag wurde den Hinterbliebenen gewidmet.

Bei der Gala selbst könnte es mehrere deutsche Sieger geben. Vor allem am Fußball-Triplegewinner aus München dürfte kein Weg vorbeiführen. Auch dem viermaligen Formel-1-Weltmeister Vettel werden vor dem Stelldichein der internationalen Sportstars, das in 180 Ländern im TV zu sehen sein wird, gute Chancen eingeräumt.

Weltfußballerin Angerer und Stabhochsprung-Weltmeister Holzdeppe gehen dagegen als Außenseiter ins Rennen um die begehrten Trophäen.

Mehr als 60 Millionen Euro für Projekte

Mit dem Laureus wurden bisher nur fünf Deutsche ausgezeichnet. Fußball-Idol Franz Beckenbauer, Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, Golfprofi Martin Kaymer sowie die Behindertensportler Martin Braxenthaler und Verena Bentele konnten sich über die Ehrung freuen.

Gewählt werden die Preisträger von der 46-köpfigen Laureus-Akademie. Ihr gehören unter anderem Beckenbauer, Boris Becker und Katarina Witt an.

Die Laureus-Stiftung unterstützt mehr als 140 sportbezogene Sozialprojekte in 34 Ländern. Seit der Gründung der Stiftung im Jahr 1999 flossen bereits über 60 Millionen Euro in diese Projekte, rund 1,6 Millionen sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche profitieren davon.

Die Gala am Mittwoch wird vom englischen Schauspieler Benedict Cumberbatch moderiert. Im Showprogramm tritt Oscar- und Grammygewinner Jamie Foxx auf.

Die Nominierten im Überblick:

Sportler des Jahres: Usain Bolt (Jamaika/Leichtathletik), Mo Farah (Großbritannien/Leichtathletik), Lebron James (USA/Basketball), Rafael Nadal (Spanien/Tennis), Cristiano Ronaldo (Portugal/Fußball), Sebastian Vettel (Deutschland/Motorsport).

Sportlerin des Jahres: Nadine Angerer (Deutschland/Fußball), Missy Franklin (USA/Schwimmen), Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika/Leichtathletik), Jelena Isinbajewa (Russland/Leichtathletik), Tina Maze (Slowenien/Ski alpin), Serena Williams (USA/Tennis).

Mannschaft des Jahres: All Blacks (Neuseeland/Rugby), Bayern München (Deutschland/Fußball), Brasiliens Fußball-Nationalmannschaft, Bob und Mike Bryan (USA/Tennis), Miami Heat (USA/Basketball), Red Bull (Österreich/Motorsport).

Durchbruch des Jahres: Cricket-Nationalmannschaft Afghanistans, Marc Márquez (Spanien/Motorradsport), Raphael Holzdeppe (Deutschland/Leichtathletik), Nairo Quintana (Kolumbien/Radsport), Justin Rose (Großbritannien/Golf), Adam Scott (Australien/Golf).

Comeback des Jahres: Jelena Isinbajewa (Russland/Leichtathletik), Rafael Nadal (Spanien/Tennis), Oracle Team (USA/Segeln), Tony Parker (Frankreich/Basketball), Ronaldinho (Brasilien/Fußball), Tiger Woods (USA/Golf).

Behindertensportler des Jahres: Marie Bochet (Frankreich/Ski alpin), Marcel Hug (Schweiz/Rollstuhlrennen), Tatyana McFadden (USA/Rollstuhlrennen), Sophie Pascoe (Neuseeland/Schwimmen), Sarah Louise Rung (Norwegen/Schwimmen), Olga Swiderska (Ukraine/Schwimmen).

Action-Sportler des Jahres: Jamie Bestwick (Großbritannien/BMX), Bob Burnquist (Brasilien/Skateboarden), Mick Fanning (Australien/Wellenreiten), John John Florence (USA/Wellenreiten), Maya Gabeira (Brasilien/Wellenreiten) Shaun White (USA/Snowboarden).

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