"Mau-Mau in cool"

Von Interview: Christoph Koechy
Marcell Jansen ist neben seiner Karriere beim HSV auch ein ansehnlicher Pokerspieler
© Getty

Marcell Jansen mausert sich neben seiner Karriere beim HSV auch zu einem ansehnlichen Pokerspieler. Das Ganze sogar mit wohltätigem Aspekt. Im SPOX-Interview spricht er über eine mögliche Profi-Karriere, die härtesten Gegner unter den Bundesliga-Profis und seine Lieblings-Starthand.

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SPOX: Sie engagieren sich über V-I-Poker für einen guten Zweck, wie kam es dazu?

Marcell Jansen: Ich wollte ein Projekt ins Leben rufen, mit dem mein Team und ich ganzjährig karitativ tätig sein können. Dabei kam mir die Idee, das beliebteste Sportspiel und das beliebteste Kartenspiel der Welt miteinander zu verbinden. Wir können als Anreiz viele Dinge einbringen, die man nicht kaufen kann, z.B. signierte Trikots, getragene Schuhe etc. Die User können dann neben dem Spaß am Spiel noch etwas Besonderes gewinnen und so verbinden wir das Angenehme mit dem Nützlichen.

SPOX: Was ist das Ziel von V-I-Poker, welche Projekte sollen unterstützt werden?

Jansen: Wir haben bereits angefangen und z.B. den Hamburger Weg oder die Per Mertesacker Stiftung unterstützt. Auf unserer Seite CharyBay.de gibt es einen guten Überblick über alle Projekte, die wir fördern.

SPOX: Wie lange spielen Sie schon Poker?

Jansen: Ich spiele seit rund vier Jahren und kenne mich daher schon ein bisschen aus. Wir spielen meistens Texas Hold'Em, das kann man ja als Mau-Mau in cool bezeichnen. Am Ende braucht man natürlich auch ein wenig Glück um zu gewinnen.

SPOX: Ist ihre Spielstärke eher HSV oder Altona 93?

Jansen: Ich habe schon eher Bundesliga-Niveau. In der Sky-Runde mit Jessica Kastrop und Oliver Pocher habe ich es den beiden ja kürzlich auch gezeigt.

SPOX: Pokern Sie auch mit Mitspielern und wenn ja, wer ist der härteste Gegner?

Jansen: Es gibt eine feste Gruppe, die regelmäßig spielt, dabei sind z.B. Arslan, Aogo und Westermann. Der härteste Gegner ist Tolgay Arslan, aber nicht weil er so gut spielt, sondern weil er einfach unglaublich viel Glück hat.

SPOX: Der hatte ja in der letzten Saison auch während der Bundesligaspiele viel Zeit zum Üben...

Jansen: Nein, nein, der war in der Rückrunde schon wichtig für uns.

SPOX: Welche Eigenschaften aus dem Profifußball können Sie auch beim Pokern zum eigenen Vorteil nutzen?

Jansen: Poker ist für mich kein reines Glücksspiel wie Black Jack. Es ist ein Strategiespiel, bei dem man geduldig sein und auf seine Chance warten muss. Wenn die dann da ist, muss man volles Risiko gehen, insofern sind da schon große Parallelen zum Fußball.
Und das Quäntchen Glück brauchst du beim Fußball auch. Entweder der Ball geht abgefälscht rein oder an den Pfosten.

SPOX: Was ist anstrengender, Kicken gegen Robben oder Pokern gegen Pius Heinz?

Jansen: Schwer zu sagen, da ich gegen Pius noch nicht gespielt habe. Ich hoffe, da ergibt sich in nächster Zeit einmal etwas. Ich scheue aber weder beim Fußball noch beim Poker das direkte Duell mit starken Gegenspielern.

SPOX: Fußball - Heads Up gegen Robben ist doch eigentlich easy, zieht immer nach innen und schließt ab...

Jansen: Richtig. Wenn du das weißt, lässt du ihn einfach nur außen vorbei und er muss mit seinem rechten Fuß flanken. Man muss sich beim Poker eben auf seinen Gegner einstellen und dabei versuchen, selbst so wenig ausrechenbar wie möglich zu sein. Mal bin ich ruhig, mal quatsche ich mit den Spielern am Tisch, ich kann eben nicht immer nur innen, ich kann auch außen vorbei.

SPOX: Ist es eine Option für Sie, nach Ihrer Karriere als Pokerspieler um die Welt zu reisen wie Boris Becker?

Jansen: Im ersten Schritt wollen wir unsere Plattform weiter ausbauen, neue User gewinnen und viel Gutes tun. Wenn ich dann nach meiner Fußballkarriere so gut spiele, dass ich als Pro mithalten kann, warum nicht? Das müssen dann aber andere entscheiden. Erst einmal können jetzt die User im 3D-Modus gegen mich spielen und versuchen mir die Hosen auszuziehen.

SPOX: Becker hat alsLieblings-Starthand Könige genannt, worüber freuen Sie sich in der Pocket?

Jansen: Meine Lieblingshand ist 3-5 von einer Farbe. Damit habe ich in Vegas schon mal einen Straight Flush bekommen.

SPOX: Wenn Sie es sich aussuchen könnten, wen würden Sie noch ins V-I-Poker Team holen?

Jansen: Helmes, Bender und Ekici sind schon dabei, vielleicht kommt noch Jan Schlaudraff noch dazu.

SPOX: Was ist mit Hans Sarpei?

Jansen: Klar, Hans Sarpei wäre super, dazu noch Toni Polster und du hast eine tolle Truppe zusammen.

SPOX: Leider hat es nach drei großen Turnieren nicht mit einer Nominierung für die EM im Juni geklappt, spielen Sie als Ausgleich die Poker-WM in Vegas mit?

Jansen: Die World Series spiele ich dieses Jahr nicht aber irgendwann werde ich sicher teilnehmen, das reizt mich ungemein, da die Weltmeisterschaft natürlich genau wie beim Fußball auch das Größte ist.